Altes Spritzenhaus kann nun mit Fördergeldern zum Dorftreffpunkt umgebaut werden
Minden. Grund zum Jubeln hatten am 8. Dezember rund 50 Bürgerinnen und Bürger aus Minden-Aminghausen: Für den Umbau des alten Spritzenhauses zu einem Dorfgemeinschaftshaus gibt es eine üppige Unterstützung vom Bund und vom Land Nordrhein-Westfalen. Einen Förderbescheid in Höhe von knapp 88.000 Euro übergab Günther Heidemann von der Bezirksregierung Detmold, verantwortlich für Maßnahmen der „Integrierten ländlichen Entwicklung“, an Bürgermeister Michael Jäcke – passend während des 10. Adventszaubers im Spritzenhaus.
Die gute Nachricht überbrachte Heidemann auch in Anwesenheit von Ortsvorsteher Heinrich Weihe (Leteln/Aminghausen) und des Leiters der Stadtplanung, Malte Wittbecker. „Mit herzlichen Grüßen von Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl“ nahm Jäcke den Bescheid unter dem Applaus der Anwesenden entgegen. „Tolles Engagement soll belohnt werden. Und auch wenn es etwas länger bis zur Zusage gedauert hat, so ist es doch sehr positiv zu sehen, dass die Förderung nun kommt“, strich Bürgermeister Jäcke heraus.
Ganz besonders groß war die Freude bei der Vorsitzenden des Forums Aminghausen, Ute Kerlen. Mit Bezug auf das Sprichwort „Was lange währt, wird endlich gut“ habe die Dorfgemeinschaft knapp zwei Jahre auf den Bescheid gehofft, so Kerlen. Die Pläne für den Umbau seien gar noch älter als der Antrag. In den Jahren 2013 und 2014 wurde unter reger Beteiligung der Aminghauser Bürger*innern – sehr aktiv war hier das Forum Aminghausen – und unter Federführung der Stadt Minden ein Dorfentwicklungskonzept erstellt. Das umfasste am Ende zahlreiche Maßnahmen. Unter anderem stehen auf der Liste Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, die Verbesserung der Schulwegsicherung, die Verbesserung des ÖPNV, Bepflanzungen und die Förderung von erneuerbaren Energien. Einiges ist davon schon umgesetzt oder läuft bereits.
Als zentrales Projekt aber galt der Umbau des alten Spitzenhauses zu einem Dorfgemeinschaftshaus mit Dorf-Café. Das Spritzenhaus war viele Jahrzehnte lang Station und Gerätehaus der Löschgruppe Aminghausen der Freiwilligen Feuerwehr. Diese hat seit Februar 2014 ein neues, gemeinsames Feuerwehrhaus mit der Löschgruppe Päpinghausen ganz in der Nähe. Seitdem ist das alte Spritzenhaus ohne neue Nutzung. Dieses soll nun – nach der Sanierung und dem Umbau – zum zentralen Dorftreffpunkt werden – genutzt von verschiedenen Bürgernetzwerken mit einem Versammlungs- und einem Gemeinschaftsraum.
Einen ersten Eindruck vom Ist-Zustand des Spritzenhauses, das zum Adventszauber innen und außen festlich geschmückt war, konnte sich der Bürgermeister am vergangenen Samstagnachmittag verschaffen. „Hier gibt es viel zu tun“, stellte Jäcke fest. Mit den ersten Arbeiten könne quasi sofort begonnen werden, berichtet Ute Kerlen. Zunächst solle das Haus entkernt und die Toiletten saniert werden. Hier packen auch Aminghauser Bürger*innen mit an. Eine Baugenehmigung für den Umbau liegt bereits seit Ende 2015 vor. 2020 soll das neue Dorfgemeinschaftshaus fertig sein.
Die Stadt Minden hat aus den Maßnahmen des Dorfentwicklungskonzeptes für Aminghausen 2017 und nach einer Bereisung für den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ einen Förderantrag auf Mittel der ländlichen integrierten Entwicklung gestellt und diesen 2018 noch einmal an die aktuellen Förderrichtlinien angepasst. Entsprechende Eigenmittel wurden in den Haushalt eingestellt. Bund und Land fördern den Umbau mit 65 Prozent der berechneten Kosten in Höhe von insgesamt 135.100 Euro. Die 88.000 Euro Fördermittel teilen sich auf in einen 60-prozentigen Bundes- und einen 40-prozentigen Landesanteil.
Fotos: © Stadt Minden