Rheda-Wiedenbrücks neues Radverkehrskozert

Rheda-Wiedenbrück. Am Dienstag, den 14.11.17 stellte die nts Ingenieurgesellschaft im Ratssaal Rheda ihr, mit dem Fachbereich Stadtplanung, neu entwickeltes Radverkehrskonzept für Rheda-Wiedenbrück vor.

Nach einer kurzen Einleitung zum Verlauf des Abends von Inga Linzel, der Fachbereichsleiterin Stadtplanung in Rheda-Wiedenbrück, übernahm Olaf Timm, der Geschäftsführer der nts Ingenieursgesellschaft das Wort.

Als erstes stellte er die Ergebnisse einer freiwilligen Umfrage zum bestehenden Radverkehrskonzept in Rheda-Wiedenbrück dar. Die Hauptstraße, Ringstraße und die Flora seien bereits wichtige Radverkehrsverbindungen. Eine gute Grundlage, da die meisten Befragten das Rad fast täglich benutzen. Dennoch besteht ein klarer Wunsch nach klaren Beschilderungen, Behebung der Oberflächenschäden und einer allgemein besseren Radwegestruktur.

RadverkehrskonzeptDes Weiteren hob Timm die besonderen Gefahrenstellen im Radverkehr hervor. 2/3 der Befragten fühlen sich an Kreuzungen und Einmündungen unsicher. Außerdem seien Radwege für beidseitigen Verkehr, Unterführungen und Fahrradwege hinter quer parkenden Autos potenzielle Gefahrenstellen. Als Lösung sollen es an allen Schnellstraßen Schutzstreifen, Radfahrstreifen oder sogar Nebenanlagen mit getrennten Geh- und Radweg geben. Auch die Gestaltung von Markierungen und Beschilderungen sollen einheitlicher werden, damit es zu weniger Verwirrung und somit zu weniger ungewollten Fehlverhalten im Straßenverkehr kommt. Auch bisher seltene Signalisierungen in Rheda-Wiedenbrück, wie z.B. eine eigene Radfahrampel oder ein Beipass für Abbieger sind im Gespräch.

Ebenfalls wichtig seien die Fahrradabstellanlagen z.B. an Schulen, Bahnhof und großen Betrieben. Es soll in Zukunft mehr Kommunikation zwischen der Stadt und den Betrieben stattfinden, was die Größe, Sicherheit und Ordnungsmäßigkeit ihrer Fahrradabstellanlagen betrifft.

Um das Konzept ein wenig konkreter zu gestalten, nannte Timm einige klare Beispiele für realisierbare Verbesserungen:

  • Radwege am Hellweg und am Lümmernweg, Wieksweg
  • Umbau Gütersloher Straße – gemeinsamer Geh-/Radweg für beide Richtungen mit einer Breite von ca. 2,50m
  • Schutzstreifen am Sandberg/Nordring
  • Schutzstreifen an L568 Herzebrocker Straße ab „Minikreisverkehr“/ Bosfelder Straße
  • Schnellradwege (Bsp.: Rheda-Wiedenbrück – Gütersloh – Bielefeld)
  • Erste E-Bike Ladestation am Mühlenwall (Marktplatz im Gespräch)

Timm wies darauf hin, dass bei der Prioritätenliste die Sicherheit an erster Stelle steht und das im Weiteren auf das Verbesserungspotenzial und die Realisierbarkeit geachtet wird. Von dem neuen Radverkehrskonzept verspreche man sich, dass es als Leitfaden für die Entwicklung der Stadt dient. Treibhausgas soll eingespart, attraktive Angebote geschaffen, E-Bikes berücksichtigt und alle Zielgruppen motiviert werden.

Kritik gab es von einigen Seiten hinsichtlich der zeitlichen Umsetzung, doch Timm versichert ein erster Schritt sei getan und die Umsetzung eines solchen Konzepts brauche nun einmal Zeit.

Text: Lea Simon

Foto: ©Stadt Rheda-Wiedenbrück