Kulturelles Erbe und Erinnerungskultur sollen auch Spaß machen

Ideen gesammelt beim „Runden Tisch der Kultur“

Gütersloh. Was ist kulturelle Identität? Welche Aspekte spielen in Gütersloh eine besondere Rolle? Insgesamt 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten jetzt unter der Moderation von Lena Jeckel, Leiterin des Fachbereichs Kultur, und der Projektleiterin Kirsten Reckeweg zum Schwerpunktthema „Kulturelles Erbe und Erinnerungskultur“. Der Fachbereich Kultur hatte erstmalig zu einem „Runden Tisch der Kultur“ unter dem Motto „Kultur – wie GehT´s“ eingeladen und viele kundige Bürgerinnen und Bürger sowie historische Fachleute diskutierten mit.

: Lebhafte Diskussion und intensiver Austausch beim Runden Tisch der Kultur.

: Lebhafte Diskussion und intensiver Austausch beim Runden Tisch der Kultur.

Neben Vertretern der Stadt und einiger Institutionen wie Stadtmuseum und Stadtarchiv sowie historischer Vereine freuten sich die Initiatorinnen insbesondere über die Teilnahme der jungen Generation: insgesamt fünf Vertreter*innen des Jugendparlamentes  in Funktion als Schülervertreter- oder -sprecher waren der Einladung gefolgt. „Dieser Dialog soll besonders ausgebaut werden, geht es doch hier um die Generation, die wir für Geschichte und Erinnerungskultur begeistern wollen und die künftig die Verantwortung zur Gestaltung unserer Lebenswelt trägt“, betont Reckeweg.

Bevor es um einzelne Themen und Ideen ging, wurde zunächst der Begriff der „Identität“ beleuchtet und kontrovers diskutiert. Schnell kam man auf Aspekte, die in Gütersloh eine Rolle spielen. Insbesondere  die Gütersloher Wirtschaftsgeschichte mit der Industrialisierung, Stadtentwicklung und der Branchen wie Textil, Getränke und Genussmittel (Brennerei/Brauerei), Fleisch- und Wurstwaren, Druckerzeugnisse/Medien sowie Möbel-/Holzindustrie.

Die Zeit des Nationalsozialismus wurde ebenfalls in den Fokus genommen. Auch die jüngere Militär- und Besatzungszeit und auch Migrationsthemen sollten beleuchtet werden. Als Format, das mittelfristig umsetzbar wäre, wurde eine Reihe von Erzählcafés an verschiedenen historischen Orten zu jeweils passenden Themen vorgeschlagen. 

Dabei waren sich alle Anwesenden gemeinsam mit den Veranstalterinnen einig: neben dem ernsthaften Anspruch des Gedenkens darf und soll Erinnerungskultur auch Spaß machen, soll Begegnung schaffen, aber auch neue digitale Möglichkeiten nutzen. Die Bedeutung für das Heute und Morgen als Auswahlkriterium der Themen und Formate, die künftig dann in konkrete Maßnahmen und Projekte führen, kann als roter Faden dienen. „Wir bedanken uns ausdrücklich für das große Engagement und freuen uns auf den weiteren Dialog und die Zusammenarbeit, so Lena Jeckel.

Dieser Runde Tisch war erst der Auftakt. Mit einer „Geschichtswerkstatt“ soll es demnächst weitergehen, Dafür haben bereits zehn Teilnehmende ihr Interesse bekundet. Der Beteiligungsprozess des Kulturentwicklungsplans zu diesem Thema ist also weiter ins Rollen gekommen und das Thema wurde „auf die Gütersloher Karte gesetzt“. Der nächste „Runde Tisch der Kultur“ ist für den 14. November  geplant.

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