bugatti realisiert über 220 Millionen Euro Umsatz

Herford. Die bugatti Holding Brinkmann GmbH & Co. KG hat das schwierige Modejahr 2018 vergleichsweise gut gemeistert. Mit einem Rückgang von 2,5 Prozent steht die Gruppe besser da als die Branche insgesamt, die ein Minus von 4,4 Prozent1 verbuchen musste. Der Umsatz belief sich auf 220,5 Millionen Euro (ohne Lizenzumsätze) im vergangenen Geschäftsjahr nach 226 Millionen Euro im Vorjahr.

Die Bekleidungsindustrie war im letzten Jahr mit anspruchsvollen in- und ausländischen Märkten konfrontiert, geprägt von verändertem Konsumverhalten, neuen Angebotsformen und Klimakapriolen. „Unsere Umsatzeinbußen resultieren aus diesen schwierigen Rahmenbedingungen. Die Unternehmen unserer Gruppe sind durchweg solide aufgestellt und wir haben eine Rekordsumme in die Zukunftsfähigkeit investiert. Unser Retail- und Onlinegeschäft befindet sich auf Wachstumskurs und wird durch weitere Investitionen ausgebaut“, blicken die geschäftsführenden Gesellschafter Wolfgang und Klaus Brinkmann optimistisch nach vorn. Der Exportanteil lag 2018 stabil bei 44 Prozent. Die bugatti Holding exportierte ihre Marken in über 65 Länder weltweit. Das mit Abstand wichtigste Exportland 2018 war wieder Italien. Österreich hat sich sehr erfreulich entwickelt und ist zum zweitstärksten Auslandsmarkt aufgestiegen, gefolgt von den Niederlanden. Nach wie vor ist auch das Russlandgeschäft ein starkes Standbein. Der Brexit führte zu Verunsicherungen auf dem britischen Markt. Das hat sich vor allem bei den Marken Wilvorst und Pikeur bemerkbar gemacht.

 Geschaeftsfuehrung bugatti Holding Brinkmann, von links Markus Brinkmann, Wolfgang Brinkmann, Klaus Brinkmann, Julius Brinkmann.jpg (ca. 3,5 MB) (Foto: Uwe Weiser)

Geschaeftsfuehrung bugatti Holding Brinkmann, von links Markus Brinkmann, Wolfgang Brinkmann, Klaus Brinkmann, Julius Brinkmann.jpg (ca. 3,5 MB) (Foto: Uwe Weiser)

Investitionen

Die Unternehmensgruppe hat im vergangenen Jahr 9,2 Millionen Euro investiert und damit die bereits hohe Investitionssumme des Vorjahres von 7,4 Millionen Euro nochmals übertroffen. Ein Schwerpunkt ist der Bau eines neuen Logistikzentrums für Pikeur in Werther. Mit der für dieses Jahr geplanten Inbetriebnahme wird die gesamte Pikeur-Logistik künftig in Werther zentriert. Hinzu kamen unter anderem Investitionen in eine hochmoderne Lagerlogistik in Goslar und in die Digitalisierung des Unternehmens. So können Handel und Partner über ein neu angeschafftes Digital-Asset- Managementsystem künftig noch besser mit digitalem Bild- und Textmaterial für Marketing und Verkauf versorgt werden.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Die bugatti Holding Brinkmann beschäftigt insgesamt 998 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 1024), davon sind 48 Auszuldende. Am Stammsitz in Herford arbeiten 384 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 393).

bugatti

Die Marke bugatti bewegt sich im Jahr 2018 in einem herausfordernden Marktumfeld. Verändertes Konsumverhalten und eine dynamische Einzelhandelslandschaft erfordern einmal mehr die konsequente Ausrichtung an den strategischen Zielen. Das Label hat sich noch stärker als Lifestylemarke positioniert und erhöht weiterhin die Markensichtbarkeit und -begehrlichkeit. Außerdem wurden die Kernkompetenzen Jacke und Mantel, die sich witterungsbedingt im Jahr 2018 schwergetan haben, gestärkt, während gleichzeitig die Komplexität in Sortimenten und Prozessen reduziert wurde. Gezielte Maßnahmen zur Digitalisierung sorgen für beschleunigte Geschäftsabläufe.

Erfreulich entwickelt haben sich die Produktbereiche Strick, Wirk und Hose. Der Bereich Damenmode macht weiter Fortschritte und wird 2019 ausgebaut. Wichtigste Exportmärkte sind Italien, Österreich, Russland, Frankreich, Irland und Benelux. Zunehmend positive Tendenzen zeigt das Russlandgeschäft. bugatti setzt im Vertrieb auf eine Multi-Channel-Strategie: Das Label ist sowohl im Einzelhandel als auch online erhältlich. Im Retail gibt es zwölf Stores in Deutschland (überwiegend in norddeutschen Urlaubsregionen) und 22 Stores im Ausland. 2019 sind weitere zwölf Stores im In- und Ausland geplant. Damit setzt bugatti seine Strategie der dosierten Retailexpansion fort.

Mit Aktionen am Point of Sale, der Nutzung sozialer Netzwerke (wie Facebook, Instagram), Influencer-Kooperationen und Kapselkollektionen (z. B. mit dem Stil-Magazin GQ) verstärkt das Label den Markenauftritt sowohl analog als auch digital. Im Lizenzgeschäft mit 14 Partnern hat bugatti die Umsätze auf hohem Niveau gehalten. Stärkste Lizenz sind abermals die Schuhe; auch die Entwicklung der Lizenzen Taschen und Kopfbedeckungen war sehr erfolgreich. Neuer Lizenzpartner für Frottierwaren ist seit 01.01.2019 die österreichische Firma Vossen GmbH & Co. KG.

Eduard Dressler

2018 investierte Eduard Dressler kräftig: Alle Produkte des Total Look zeigen sich jetzt in einer zum Anzug adäquaten Kompetenz. In enger Zusammenarbeit mit dem Markenbotschafter und Jazzmusiker Till Brönner ist eine Kapselkollektion entstanden, die diese Modernisierung und Casualisierung besonders gut zum Ausdruck bringt. Darüber hinaus hat Eduard Dressler das Außendienstteam gestärkt sowie die Servicebereiche Lagerangebot und Maßkonfektion deutlich ausgebaut und ebenfalls aufgefrischt. Exklusive Verkaufstools wie Pop-up-Shops, Schaufenster- konzepte bzw. neue Shop-in-Shop-Flächen machen diese Neuausrichtung sichtbar. Das Inlandsgeschäft der Marke Eduard Dressler war 2018 leicht rückläufig. Erfreulich entwickelten sich dagegen nahezu alle Exportmärkte. Überdurchschnittliche Umsatzzuwächse konnte  das Label vor allem in Russland sowie den anderen Märkten Osteuropas erzielen.

Wilvorst

Das Unternehmen Wilvorst in Northeim mit den Marken Wilvorst, Tziacco, atelier torino und Corpus Line zieht für 2018 eine positive Bilanz. In Deutschland, Österreich und der Schweiz konnte der Marktführer für festliche Bekleidung seine Stellung weiter ausbauen. Die schwächere Entwicklung der Exportmärkte beeinträchtigte die Gesamtbilanz. Die Marke Tziacco, die modische Speerspitze im Angebot von Wilvorst, erzielte weiterhin deutliche Umsatzzuwächse. Die neue festliche Damenkollektion Tziacco Romance wurde erfolgreich im Markt eingeführt. Auch atelier torino (mit den Linien Business, Gala, Gala Vintage) konnte sich weiter im Markt etablieren. Wilvorst hat 2018 die Kapselkollektion „Green Wedding“ auf den Markt gebracht. Damit bietet Wilvorst als erster Hersteller von festlicher Herrenbekleidung einen nachhaltigen Hochzeitsanzug an und trifft so den Zeitgeist. Mit der deutschen Produktion am Standort Northeim sowie mit der internationalen Produktion sind Qualität, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Service Garant für den wirtschaftlichen Erfolg.

Ende letzten Jahres ist der langjährige Geschäftsführer Dr. Wilhelm Vordemfelde nach 36 Jahren ausgeschieden und in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet worden. Nachfolger sind Stefan Kohlmann und Andreas Wolf.

Das Unternehmen Pikeur Reitmoden aus Werther/Westfalen mit den Marken Pikeur und Eskadron hat 2018 das zweitbeste Umsatzergebnis der Firmengeschichte erzielt. Stark zu dem guten Ergebnis beigetragen hat wiederum die Reitausrüstung von Eskadron. Seit Herbst/Winter 2018 ergänzt die neue Produktlinie Equestrian Fanatics das Angebot für junge, trendorientierte Reiterinnen und Reiter. Der Exportanteil erreichte 2018 mit 46 Prozent wieder ein sehr hohes Niveau. Stärkste Länder waren Großbritannien, Benelux, Nordamerika, Schweden, Schweiz und Österreich. Stärkste Produktgruppen in der Bekleidung sind bei Pikeur weiterhin Reithosen und -sakkos, die teilweise noch in Deutschland, wie am Stammsitz in Herford, gefertigt werden.

2018 hat der Bau des neuen Logistikzentrums am Standort Werther große Fortschritte gemacht. Das mehrstöckige Gebäude wird künftig zusammen mit den bisherigen Lagerflächen mehr als 17.000 Quadratmeter Fläche bieten, um Produkte zu lagern und auszuliefern. Die Fertigstellung ist für Herbst 2019 geplant. Ab dann werden täglich bis zu 1.200 Pakete von Werther aus in über 65 Länder verschickt.

Zur Stärkung der Marke Pikeur wurde vor zwei Jahren mit dem Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) in Warendorf ein Ausstattervertrag bis ins Jahr 2024 abgeschlossen. Das Engagement hat 2018 erneut auf die Marke eingezahlt. Die deutschen Athleten haben im vergangenen Jahr bei den Weltreiterspielen in Tryon/USA siebzehn Medaillen in Pikeur-Bekleidung gewonnen, darunter Doppelgold in der Dressur und Einzelgold im Springen.

Zur Firmengruppe gehören: bugatti GmbH (Herford), bugatti Retail GmbH (Herford), Dressler Bekleidungswerke Brinkmann GmbH & Co. KG (Großostheim), Wilvorst Herrenmoden GmbH (Northeim), Pikeur Reitmoden Brinkmann GmbH & Co. KG (Werther). Geschäftsführende Gesellschafter der bugatti Holding Brinkmann sind die Brüder Wolfgang (68) und Klaus Brinkmann (66) in zweiter Generation sowie deren Söhne Markus (38) und Julius (35).

Heilpraktiker Stiv Dudkin