Zukunft statt Borkenkäfer

Gemeinnützige Organisation euwatec sorgt für ökologische Vielfalt in Schwalenberg

Schwalenberg. Auf dem Mörth im Forstrevier in Schwalenberg werden neue Bäume gepflanzt. Die trockenen Fichten, die dem Borkenkäfer zum Opfer fielen, sind verschwunden. Nun finden dort Setzlinge junger Buchen einen neuen Lebensraum. Die gemeinnützige Organisation euwatec packt dabei kräftig mit an.

Fotos: euwatec

Fotos: euwatec

Einst beherbergte das Areal viele Fichten. Aufgrund des Befalls durch Borkenkäfer mussten die Bäume gefällt werden. Jetzt soll hier ein gesunder Mischwald entstehen. Der Landesverband Lippe hat bereits Weißtannen gepflanzt. Aus forstlicher Sicht ist die Neubegründung der Bestände abgeschlossen. Die Pflicht ist damit erledigt. Jetzt folgt als Kür die zusätzliche Bestockung der Fläche mit sogenannten Wildlingen, Buchen aus eigener Naturverjüngung auf naheliegenden Flächen. Ohne die Arbeit der gemeinnützigen Organisation euwatec wäre diese Vielfalt im Gebiet nicht möglich geworden. Durch das zusätzliche Laubholz trägt sie zur Anreicherung der Nadelholzkultur und zur Schaffung klimarobuster Mischwaldbestände bei. Den ganzen März und April werden die Arbeiten noch andauern. Susanne Hoffmann, stellv. Leiterin der Forstabteilung des Landesverbandes Lippe, und Ute Reckefuß, Leiterin des Forstreviers Schwalenberg, hatten die Initiative gemeinsam mit der Biologischen Station Lippe e.V. gestartet, um mit der Bildung eines Mischbestandes zum Naturschutz und zur Artenanreicherung beizutragen.

02_euwatec_PflanzungenVerbandsvorsteher Jörg Düning-Gast freut sich über die Unterstützung: „Ich bin den Mitarbeitern der Organisation sehr dankbar, dass sie sich für die ökologische Vielfalt dieses Areals stark machen. Die Aktion ist ein wahres Vorzeigeprojekt. Es ist schön zu sehen, wie alle mit anpacken, um wertvolle Mischbestände zu fördern.“ Dem kann auch Försterin Ute Reckefuß nur zustimmen und ergänzt: „Das ist ein wahrer Lichtblick, nach all dem Kummer, den der Borkenkäfer uns beschert hat.“ Auch Jan Wiehemeier und Stephan Pohlmeier von der Biologischen Station in Schieder freuen sich über die Unterstützung. „Zu zweit würden wir für die Setzung der Buchen doch etwas länger brauchen“, resümiert das Duo schmunzelnd.

03_euwatec_PflanzungenDie Biologische Station Lippe hätte nicht genügend Kapazitäten gehabt, um das Nadelholz selbstständig mit Buchen anzureichern. Da es sich um Naturschutzflächen handelt und der wirtschaftliche Wert der Fläche zu gering ist, konnten die Maßnahmen nicht anderweitig finanziert werden. Da kommt die lippische Unterstützung durch euwatec gerade recht. Besonders, da die Setzung der Buchen organisatorisch von erheblichem Aufwand ist. Vor allem der Faktor Wetter muss passen, wenn die Setzlinge an anderer Stelle im Revier ausgegraben werden. An manchen Tagen könne man gar nicht arbeiten, erklärt die Biologische Station. Da ist Teamarbeit von ganz besonderem Wert, um jeden Tag so gut es geht zu nutzen.

Die Buchen werden in einem Abstand von 1,5 Metern zu den Weißtannen gepflanzt. So haben andere Pflanzen dazwischen genug Platz, um sich zu entfalten. Insgesamt werden dank euwatec die Buchenbestände ausgeweitet und die Artenvielfalt auf dem Mörth gefördert. Bis Besucher sich an dem neuen Bestand erfreuen können, muss allerdings noch viel Zeit vergehen. In circa zehn Jahren wird man einen schönen jungen Mischwald vorfinden.

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