Zensus 2022 – Datenerhebungen auch im Kreis Herford: Wissen, was morgen zählt.

Kreis Herford. Wie viele Menschen leben in den Städten und Gemeinden im Kreis Herford, in Nordrhein-Westfalen oder in Deutschland? Gibt es genügend und kostengünstigen Wohnraum für alle? Brauchen wir mehr Schulen, Kitas, Alten- oder Pflegeheime? Und wenn ja, wo genau? Diese und viele andere Fragen lassen sich anhand des Zensus 2022 und seiner Ergebnisse beantworten.

In der Zensus-Erhebungsstelle bereiten Katja Rieck-Krieter und Philipp Bornkessel (sitzend) sowie Sonja Boxhammer (Leiterin Katasteramt, vorne stehend) und Alexandra Berger den Zensus 2022 im Kreis Herford vor.Fptp: Kreis Herford

In der Zensus-Erhebungsstelle bereiten Katja Rieck-Krieter und Philipp Bornkessel (sitzend) sowie Sonja Boxhammer (Leiterin Katasteramt, vorne stehend) und Alexandra Berger den Zensus 2022 im Kreis Herford vor.Fptp: Kreis Herford

Dem Motto folgend „Wissen, was morgen zählt“, findet im Jahr 2022 – 11 Jahre nach der letzten Erhebung – die nächste europaweite Zensusrunde statt – auch hier bei uns im Kreis Herford.

Hier ein Überblick über die wichtigsten Fragen und Themen rund um den Zensus 2022 im Kreis Herford

Was ist der Zensus 2022?
Beim Zensus – allgemein auch als Bevölkerungs- oder Volkszählung bezeichnet – handelt es sich um eine bundesweite Befragung. Die Daten und Informationen lassen Aussagen über die Wohnbevölkerung und den zur Verfügung stehenden Wohnraum in Deutschland zu.
Der letzte Zensus fand 2011 statt. Wie damals sind Daten und vorhandene Angaben aus Verwaltungsregistern Ausgangspunkt für den Zensus 2022.
Auf sie aufbauend werden für den anstehenden Zensus stichprobenartig Haushaltsbefragungen stattfinden. Bewohner*innen von Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften werden befragt und auch eine Gebäude- und Wohnungszählung fließt in die Datenerhebung mit ein.

Was passiert im Kreisgebiet?
Befragt werden im Kreisgebiet etwa 21.000 Menschen, das sind 8,6 Prozent der Haushalte. Sie werden schriftlich informiert und sind laut Zensusgesetz verpflichtet teilzunehmen.

Stichtag für den Zensus 2022 und die Befragungen wird der 15. Mai 2022 sein. Rund 200 Interviewer*innen im Kreisgebiet werden benötigt
Für die Erhebungen werden ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte (Interviewer*innen) benötigt, die die Befragungen durchführen und dafür eine Aufwandsentschädigung erhalten. Ab November wird sich der Kreis auf die Suche nach den dafür erforderlichen rund 200 Personen machen, die dann ab Mai 2022 ihre Arbeit aufnehmen. Die Erhebungen sollen im August 2022 abgeschlossen sein.

In der Kreisverwaltung ist ab November 2021 eine eigene Erhebungsstelle eingerichtet – dort werden im nächsten Jahr bis zu zehn Personen im Rahmen des Zensus 2022 tätig sein – derzeit sind es vier. Sie kümmern sich aktuell um die Vorbereitung der Durchführung des Zensus 2022 und seiner Erhebungsteile. Beispielsweise sind umfangreiche Maßnahmen zu treffen, um den Datenschutz und die Datensicherheit zu gewährleisten. Dafür wird der Arbeitsbereich der Erhebungsstelle besonders geschützt. Auch sind sie für Fragen rund um den Zensus 2022 im Kreis Herford ansprechbar.
Die Daten des Zensus 2022 werden in anonymisierter Form voraussichtlich im Winter 2023 vorliegen. Die Datensätze erhalten nur Kreise, die eine abgeschottete Statistikstelle haben. Das ist beim Kreis Herford der Fall. Hier können dann eigene Auswertungen angestellt werden.

Wofür ist der Zensus 2022 gut?
Insgesamt liefert der Zensus Informationen sowie verlässliche Basiszahlen, die aus keiner anderen amtlichen Statistik in dieser regionalen Tiefe hervorgehen. Diese Strukturdaten erlauben allgemeine Aussagen darüber, wie die Menschen im Durchschnitt in Deutschland leben, wohnen und arbeiten und dienen als Grundlage und Planungsgröße für Entscheidungen von Bund, Ländern und Kommunen, von Verwaltungen und der Wirtschaft.
Das zentrale Ziel ist, aktuelle und zuverlässige Bevölkerungszahlen und damit Melderegisterdaten zu ermitteln. Diese Zahlen dienen als Grundlage für viele Planungen und werden alle zehn Jahre neu ermittelt. Eine Vielzahl an Entscheidungen sowie rechtlichen Regelungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene beruhen auf korrekten amtlichen Bevölkerungs- und Wohnungszahlen.
Auch für die kommunale Infrastrukturplanung sind die Daten wichtig. Zum Beispiel bilden sie eine verlässliche Grundlage für die Aktualisierung des Mietspiegels und können Hinweise für eine bedarfsgerechte Wohnungsbauförderung oder den sozialen Wohnungsbau liefern.
Darüber hinaus lassen sich für die Sozialplanung anhand der verschiedenen Zensus-Daten, Aussagen zur räumlichen Sozialstruktur treffen und so z. B. Fragen nach fehlenden Angeboten und möglichen Unterstützungsbedarfen etwa für Kinder, Jugendliche, Senioren oder auch Alleinerziehende beantworten. Dies kann u. a. die Frage nach zu planenden Freizeit-, Begegnungs- oder Beratungsangeboten betreffen.

Wer ist für den Zensus 2022 verantwortlich?
Für den Zensus arbeiten die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zusammen. Sie bereiten die Erhebung vor, koordinieren eine (bundes-)einheitliche und termingerechte Durchführung und sichern die Einhaltung der rechtlichen sowie qualitätsbezogenen Standards. Auch stellen sie die notwendige IT-Infrastruktur sowie die entsprechenden technischen Anwendungen zur Verfügung. Die Bundesländer steuern zudem die Einrichtung der Erhebungsstellen in den Kreisen und kreisfreien Städten, für die sie auch direkt ansprechbar sind.
Die Kreise und kreisfreien Städte wiederum sind in organisatorischer, informationstechnischer sowie datenschutzrechtlicher Hinsicht verantwortlich für die Einrichtung und Absicherung der Erhebungsstellen sowie für die Durchführung der Haushaltebefragung und der Befragung an Sonderanschriften. Dies gilt auch mit Blick auf den Kreis Herford.

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