Damit möglichst viele junge Eltern in Gütersloh auf das Angebot der Beratungsstelle aufmerksam werden, erhalten alle nach der Geburt des ersten Kindes einen Brief mit Informationen und einem Terminvorschlag für einen Willkommensbesuch zuhause. „Das Besuchsangebot wird häufig dankbar angenommen, zumal viele Familien keine Nachsorgehebamme haben“, berichtet Gerlinde Megebier. Wer keinen Besuch möchte, der kann sich die blaue Stofftasche mit dem Eltern-Ordner, der nützliche Informationen und hilfreiche Kontaktdaten versammelt, und einem Paar Babysöckchen selbstverständlich in der Beratungsstelle abholen. Derzeit wird das Willkommenspaket aus Gründen des Infektionsschutzes in der Regel per Post verschickt.
Per Telefon, Mail und Video-Meeting sind Gerlinde Megebier und Antje Krause für alle Interessierten erreichbar. Unter Einhaltung aller vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen sind auch Hausbesuche sowie Treffen in der Beratungsstelle möglich. „Und natürlich hoffen wir, dass im Jahresverlauf wieder mehr persönliche Kontakte möglich sein werden, denn das ist die schönste Möglichkeit für uns, mit einer jungen Familie in Kontakt zu kommen“, sagt Antje Krause. Schwangere können außerdem jeden Mittwoch kostenlos eine Hebammen-Sprechstunde in Anspruch nehmen.
Die Elternberatungsstelle gehört zum Fachbereich Familie und Soziales der Stadt Gütersloh und hat eine sage und schreibe 101-jährige Geschichte: 1920 wurde in Gütersloh die „Mütterberatung“, so der damalige Name, ins Leben gerufen. Das große Jubiläum 2020 konnte wegen der Pandemie leider nicht gefeiert werden. Als eigenständige, durch ausgebildete Familienkinderkrankenschwestern geführte Beratungsstelle ist die Elternberatung im Kreis Gütersloh und auch im weiteren Umkreis einzigartig. Immer wieder sind Delegationen anderer Kommunen zu Gast, weil sie Näheres über das vorbildliche Modell erfahren möchten. Auch bei der Einführung der Willkommensbesuche bei Neugeborenenfamilien war Gütersloh Vorreiter.