Neue Wege sind gefragt!

Paderborn. Rund ein Jahr nach dem Beginn der ersten mehrmonatigen Schließung während der Corona-Krise hat das Museum Bilanz gezogen.

„Damals dachten wir noch, nach ein paar Wochen sei wieder alles in Ordnung. Und dann kam alles ganz anders“ sagt Dr. Sven Mecke vom Naturkundemuseum. Die Corona-Pandemie hat das Museum zum Wandel bewegt. „Wir werden sicherlich als eine veränderte Institution aus der Krise hervorgehen“ so Mecke.

Das Naturkundemuseum aus der Luft.Foto: © Filmond

Das Naturkundemuseum aus der Luft.Foto: © Filmond

Das Naturkundemuseum im Schloßpark von Paderborn Schloß-Neuhaus, das die regionale Naturgeschichte von der Kreidezeit bis ins Anthropozän nachzeichnet, hatte wegen der Corona-Pandemie am 14. März 2020 seine Türen geschlossen und erst Anfang Mai – mit Einschränkungen und Hygiene-Regeln – wieder geöffnet. „Bis Mitte August hatten wir verkürzte Öffnungszeiten und vom 03. November 2020 bis zum 10. März 2021 aufgrund der zweiten Welle erneut geschlossen“, sagt Mecke.

Zwei Ausstellungen konnten nicht bis zum Ende ihrer geplanten Laufzeit gezeigt werden. Während das Museum normalerweise rund 20.000 Menschen besuchen, waren es im Jahr 2020 immerhin noch über 8000. Keine schlechte Bilanz, haben doch einige andere Häuser über 80% weniger Gäste verzeichnet als im Vorjahr. „Über 80% unserer BesucherInnen waren Einzelpersonen. Uns fehlten Touristen, Gruppen und vor allem die Schulklassen“, so Mecke. „Schulklassen ermöglichten wir aber in Kleingruppen – sofern es die Verordnungen zuließen – den Zugang zu unseren Ausstellungen und Vermittlungsangeboten. Nach der letzten viermonatigen Corona-Zwischenpause war der Ansturm dann wirklich groß. Binnen drei Wochen waren über 1500 BesucherInnen im Museum zu Gast und vor allem das Interesse an der aktuellen Sonderausstellung „Glanzlichter der Naturfotografie“ immens.

„Als Reaktion auf die Pandemie hat das Museum zahlreiche Veränderungen durchgeführt“, so Mecke. Unsere digitalen Aktivitäten haben seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 stark zugenommen. Neue digitale Inhalte und Medien wurden genutzt und die Städtischen Museen und Galerien haben ihre digitale Kommunikation – z.B. per Newsletter – intensiviert. Das Naturkundemuseum präsentierte z.B. einen Blog, der einen Blick hinter die Kulissen des Museumsalltags ermöglichte und nutze eine App um ein ausstellungsbezogenes Quizz anzubieten. Auch die Social-Media-Aktivitäten der Städtischen Museen wurden intensiviert, mit Beiträgen des Naturkundemuseums bei Facebook, Instagram und YouTube. „Das macht das Museum vielfältiger“ erläutert Mecke.

„Wir werden stärker und klarer, aber auch mit neuen Aufgaben aus der Krise hervorgehen“ sagt Mecke und fährt fort „Für diesen Sommer haben wir unser Veranstaltungsangebot weitestgehend nach draußen verlagert, was nicht nur coronabedingt Sinn macht, denn Teil unseres Bildungsauftrags ist auch die Vermittlung der Naturlandschaft vor den Türen des Museums.“

Im Moment ist ein Besuch des Naturkundemuseums nur nach vorheriger Terminbuchung möglich. Wegen der Vorgaben durch die Landesregierung darf das Museum nur 40 BesucherInnen gleichzeitig in die Ausstellungen lassen.

Öffnungszeiten
täglich außer montags, 10 bis 18 Uhr.

Eintritt
2,50 €, ermäßigt 2 €

image001-3-450x263