Themenabend: Gewässer

Themenabend in der Bürgerhalle: Referenten gaben Einblick in verschiedene Bereiche rund um Gewässer

Minden. Im Rahmen der Ausstellung „Lebendige Gewässer“ fand in der Bürgerhalle ein interessanter Themenabend rund um Gewässer, Gewässerschutz und Renaturierung statt. Zunächst berichtete Bernd Vogel-Höffner als Vertreter der Landwirtschaftskammer von seinen Aufgaben. Dazu gehören nicht nur die Grundwasser- und die Oberflächengewässerberatung für Landwirte, sondern auch die Betreuung und Beratung von Modellbetrieben, in denen gewässerschonende und trotzdem gewinnbringende Anbauverfahren getestet werden. Auch die vorgeschriebenen 1 bis 5 Meter Randstreifen zwischen Äckern und Gewässern und Blühstreifen zum Gewässer- und Naturschutz stellte er vor. Die Landwirtschaftskammer ist nicht nur als Berater tätig, sondern hat auch Kontroll- und Aufsichtspflichten.

Ein Foto vom Themenabend zur Ausstellung „Lebendige Gewässer“ in der Mindener Bürgerhalle. Foto: © Städtische Betriebe Minden

Ein Foto vom Themenabend zur Ausstellung „Lebendige Gewässer“ in der Mindener Bürgerhalle. Foto: © Städtische Betriebe Minden

Nach diesem Theorieteil ging es im Weiteren ganz konkret um Gewässer und ihre Renaturierung. Joachim Weike vom Wasserverband Weserniederung stellte als erstes den Verlauf der Bastau von 1836 bis heute dar. So ist beispielsweise die Mündung in die Weser erst seit dem Jahr 1904 am heutigen Standort, bis dahin verlief die Mündung der Bastau an der Schlagde.

Die Bastau und die Umbaumaßnahmen am Bastauwehr waren das Thema des Abends. Joachim Weike, Sebastian Klaerding vom Planungsbüro Sönnichsen und Partner und Ralf Rochell von den Städtischen Betrieben Minden wechselten sich ab und stellten jeweils in kurzweiligen, informativen Beiträgen ihre Sichtweise dar. Neben den allgemeinen Informationen über die Rechtslage und den Wunsch, Gewässer wieder nutz- und erlebbar zu machen und Vielfalt zuzulassen, wurden die Umbaumaßnahmen an der Bastau als gutes Beispiel herangezogen. Anhand dieser konkreten Maßnahme zeigte Sebastian Klaerding anschaulich die Schwierigkeiten auf, die eine Renaturierung mit sich bringt. So müssen viele verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Interessen einbezogen werden, die in Deutschland komplizierten Rechtsvorschriften müssen beachtet werden und letztendlich muss auch ein gutes überzeugendes Ergebnis am Ende stehen. „Ansonsten wird der Planer aus der Stadt gejagt“, so Klaerdings Prognose.

Das verlangt viel Durchhaltewillen der Akteure. Aber es wurden den Zuhörern von Joachim Weike auch einige positive Beispiele in Minden und Umgebung vorgestellt, die Mut machen. Die Umgestaltung des Bastauwehrs ist eines davon. Diese Beispiele sind noch bis zum 14. März in der Bürgerhalle zu sehen.