OWL: Unterstützung bei Krach mit dem Chef

Von A wie Abfindung bis Z wie Zwischenzeugnis:  Juristische Hilfe können Beschäftigte bei den  Rechtsexperten der Gewerkschaft NGG bekommen. Foto: NGG | Alireza Khalili

Von A wie Abfindung bis Z wie Zwischenzeugnis:
Juristische Hilfe können Beschäftigte bei den
Rechtsexperten der Gewerkschaft NGG bekommen. Foto: NGG | Alireza Khalili

Bielefeld. Hilfe bei Zoff im Job: Ob im Restaurant, in der Lebensmittelfabrik oder in der Bäckerei – wenn Beschäftigte in Ostwestfalen-Lippe handfesten Ärger mit dem Chef haben, dann ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ihre Fachleute auf den Plan. Im vergangenen Jahr waren die Rechtsexperten der NGG insgesamt 486 Mal in OWL im Einsatz. Besonders häufig ging es dabei um unterschrittene, zu spät oder gar nicht gezahlte Löhne. Allein hier gab es 322 Streitfälle, wie aus der Rechtsschutz-Bilanz der Gewerkschaft hervorgeht.

„Auch Corona hat für etliche Nachfragen gesorgt. Je nach Branche waren die Probleme unterschiedlich: Gastro- und Hotel-Beschäftigte suchten vor allem Rat beim Thema Kurzarbeit. In der Ernährungsindustrie, die in der Pandemie teils am Limit produziert, ging es hingegen häufiger um nicht gezahlte Zuschläge für Nachtarbeit und Überstunden“, berichtet NGG-Geschäftsführer Thorsten Kleile.

Der Gewerkschafter appelliert an die Beschäftigten aus dem Lebensmittel- und Gastgewerbe, Missstände nicht hinzunehmen. „Viele Chefs kalkulieren damit, dass sich die Mitarbeiter nicht wehren – auch aus Angst um den eigenen Job. Der Rechtsschutz sorgt dafür, dass die Betroffenen zu ihrem guten Recht kommen und den Arbeitgebern die Rote Karte gezeigt wird. Notfalls vor Gericht“, betont Kleile. Die Berater kümmerten sich dabei auch ums Sozialrecht: Die Palette reiche hier vom Widerspruch gegen den fehlerhaften ALG-II-Bescheid bis hin zum ausbleibenden Krankengeld. Bei einer Insolvenz können Beschäftigte ebenfalls Hilfe bekommen, so die NGG. Anspruch auf kostenlose Rechtsberatung und Rechtsschutz hat, wer Mitglied einer DGB-Gewerkschaft ist.

Weiterhin weniger Hotelgäste in Bielefeld

Trotz leichtem Plus zum Vorjahr: Ernüchternde Übernachtungszahlen als Folge der Pandemie / Beherbergungsmarkt hofft auf ein besseres Jahr 2022

Der Geschäftsreise-Tourismus macht 80 Prozent der Übernachtungen in Bielefeld aus. Abgesagte Kongresse und Messen führten 2021 im zweiten Jahr in Folge zu ernüchternden Übernachtungszahlen - trotz leichtem Plus zum Vorjahr. Bild: Michael Adamski

Der Geschäftsreise-Tourismus macht 80 Prozent der Übernachtungen in Bielefeld aus. Abgesagte Kongresse und Messen führten 2021 im zweiten Jahr in Folge zu ernüchternden Übernachtungszahlen – trotz leichtem Plus zum Vorjahr. Bild: Michael Adamski

Bielefeld. Der Bielefelder Beherbergungsmarkt wird weiterhin massiv geschwächt von der anhaltenden Corona-Pandemie und ihren Folgen. Bielefeld verzeichnet zwar bei den Übernachtungszahlen für 2021 ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr, dennoch liegt das Niveau nur um die Hälfte von 2019 – vor der Corona-Pandemie. Das zeigt die Übernachtungsstatistik für Nordrhein-Westfalen, die das Landesamt für Information und Technik heute veröffentlicht hat.

Demnach verzeichnen Hotels und Pensionen in Bielefeld im vergangenen Jahr 163.677 Gästeankünfte (plus 1,6 Prozent im Vergleich zu 2020, minus 57,5 Prozent verglichen mit 2019) sowie 349.814 Gesamtübernachtungen (plus 9,8 Prozent im Vergleich zu 2020, minus 49,69 Prozent verglichen mit 2019). In der Statistik werden alle Beherbergungsbetriebe ab mindestens zehn Betten erfasst – in Bielefeld 57 Betriebe mit insgesamt 4.357 Betten.

Leichter Aufwärtstrend in zweiter Jahreshälfte
Dabei war die erste Jahreshälfte 2021 für das Bielefelder Gastgewerbe besonders hart aufgrund coronabedingter Lockdowns. Bis einschließlich Mai zählt Bielefeld 60.757 Übernachtungen – so wenige wie nie. „Abgesagte Kongresse und Messen sowie der Ausfall publikumsstarker Veranstaltungen haben der gesamten Bielefelder Wirtschaft stark zu schaffen gemacht. Auch die touristischen Gäste blieben weg. Im ersten Halbjahr war das gesellschaftliche Leben quasi stillgelegt“, sagt Martin Knabenreich, Geschäftsführer von Bielefeld Marketing.

In der Übernachtungsstatistik ist in den Folgemonaten ein Aufwärtstrend für Bielefeld erkennbar. Ab Juni liegen die Zahlen 2021 konstant über den Werten von 2020. Im Monat November verzeichnet Bielefeld beispielsweise einen Anstieg bei den Gästeankünften um 210,5 Prozent (20.744 Ankünfte) sowie bei den Übernachtungen um plus 170 Prozent (43.193 Übernachtungen) im Vergleich zu November 2020.

Gastgeber brauchen Zukunftsperspektiven
„Der Aufwärtstrend in der zweiten Jahreshälfte lässt zwar auf ein besseres Jahr 2022 hoffen, dennoch ist die derzeitige Lage nach wie vor sehr schwierig für das Hotel- und Gastgewerbe“, sagt Regine Tönsing, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Ostwestfalen. „Die Branche ist hart getroffen, deshalb sind stabile Zukunftsperspektiven für Gastgeber wichtiger denn je.“

Urbane Wirtschaftszentren stärker betroffen als ländliche Regionen
Dass der Geschäftsreise-Tourismus in diesem Jahr wieder an Fahrt aufnimmt, das hofft auch Gabriela Lamm, Leiterin des Kongressbüros und der Tourismus-Abteilung bei Bielefeld Marketing. „Normalerweise machen Geschäftsreisende 80 Prozent der Übernachtungen in Bielefeld aus und sorgen für eine große Umwegrentabilität. In der Hochsaison für Kongresse und Tagungen sind die Hotelkapazitäten in der Regel ausgeschöpft“, so Lamm. Aufgrund des Ausfalls von Tagungen wie im vergangenen Jahr sei ein urbanes Wirtschaftszentrum wie Bielefeld stärker betroffen von den Folgen der Pandemie als ländliche Regionen.

Mit Blick auf das Jahr 2022 sind wieder größere Kongresse in Bielefeld geplant. Der Bund praktizierender Tierarztpraxen (BPT) tagt wieder in der Stadthalle Bielefeld – zuletzt kamen 2019 rund 1.000 Gäste. Der Kongress wurde von März auf August verschoben. Außerdem findet im September der 41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, einer der größten Soziologie-Kongresse im deutschsprachigen Raum, statt – sowohl auf dem Campus Bielefeld als auch in der Stadthalle.

Fördermittel für Kongress-Akquise
„Wir stecken momentan viel Energie in die Akquise, um langfristig neue Kongresse und Tagungen an den Standort Bielefeld zu holen“, sagt Lamm. Weil der Kongress- und Tagungsmarkt ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist, unterstützt die Stadt Bielefeld die Kongress-Akquise einmalig mit einem Fördertopf von 150.000 Euro für 2022.

Mithilfe dieser Fördermittel ist es dem Kongressbüro der Bielefeld Marketing bereits gelungen, beispielsweise die Kongressmesse für die digitale Kommune „KommDigitale“ vom 15. bis 17. November 2022 nach Bielefeld zu holen. Bisher findet dieser Weiterbildungskongress alle zwei Jahre in der südlichen Region statt. Außerdem konnte der Deutsche Anwaltstag für 2024 akquiriert werden.

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Medizinische Behandlungen nicht aufschieben

Gütersloh. Das Klinikum Gütersloh und das Sankt Elisabeth Hospital Gütersloh bemerken während der aktuellen Pandemie eine stärkere Hemmung der Patienten, bei Bedarf ein Krankenhaus aufzusuchen. Für die Betroffenen kann dies gesundheitlich sehr gefährlich werden. Daher appellieren die beiden Krankenhäuser an alle Patienten, notwendige medizinische Untersuchungen und Behandlungen nicht aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus aufzuschieben. Beide Kliniken verfügen über ein umfangreiches Hygienekonzept, um das Risiko einer Corona-Infektion im Krankenhaus so gering wie möglich zu halten. Zudem stehen aufgrund der aktuell relativ geringen Inzidenzen wieder vermehrt Kapazitäten für die Behandlung von Patienten ohne Covid 19 zur Verfügung.

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Das Klinikum Gütersloh/Foto) und das Sankt Elisabeth Hospital Gütersloh bemerken während der aktuellen Pandemie eine stärkere Hemmung der Patienten.Foto:Klinikum Gütersloh

Mit ihrer Beobachtung sind die beiden Kliniken nicht allein. So fällt beispielsweise seit Beginn der Corona-Pandemie deutschlandweit ein statistischer Rückgang bei den offiziell registrierten Herzinfarkten und Schlaganfällen auf. „Es gibt jedoch keinen plausiblen Grund dafür, dass die Anzahl der Fälle tatsächlich gesunken ist. Wahrscheinlicher ist es, dass die Patienten aus Angst vor einer Infektion mit dem Corona-Virus den Weg ins Krankenhaus scheuen“, kommentiert Prof. Dr. Axel von Bierbrauer, Chefarzt für Innere Medizin am Klinikum Gütersloh, die Zahlen. Dies könne gesundheitlich schwere Folgen haben, warnt der Mediziner.

Therapien, die erst verspätet erfolgen, verlängern nicht nur das Leiden der Betroffenen, sondern können den Heilungsprozess auch deutlich erschweren. Unter Umständen verschlimmert sich die Erkrankung so stark, dass irreversible Schäden entstehen. „Vor dem Hintergrund unserer Erfahrungen im vergangenen Jahr empfehlen wir bei Beschwerden, planbaren Behandlungen oder Vorsorgeuntersuchungen einen Arzt oder ein Krankenhaus aufzusuchen“, rät Dr. Johannes Middelanis, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Frauenklinik des Sankt Elisabeth Hospitals.

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Betriebs-Impfzentrum in Höxter-Lütmarsen in Betrieb genommen

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Baudezernentin Claudia Koch wird von Dr. Jochen Freede geimpft. Bildnachweis:Stadt Höxter

Höxter. Im Kampf gegen das Coronavirus sind Hygienekonzepte und Teststrategien wichtige Instrumente, um einen weiteren Anstieg zu begrenzen. Der einzig nachhaltige Weg aus der Pandemie heraus liegt jedoch in einer schnellen und ausreichend breiten Impfung der Bevölkerung. Um den Impfprozess zu beschleunigen hat die Stadt Höxter nun ein betriebliches Impfzentrum in der ehem. Förderschule Lütmarsen eingerichtet.

Nachdem fest stand, dass auch Betriebsärzte in die Impfstrategie einbezogen werden, hat sich die Stadt Höxter zusammen mit einigen heimischen Unternehmen frühzeitig auf den Weg gemacht, eine geeignete, zentrale Infrastruktur im Stadtgebiet für die Verabreichung des Impfstoffes an die Firmenbelegschaften zu schaffen.

„Der Stadt Höxter war es im Rahmen der Wirtschaftsförderung ein hohes Anliegen, die heimische Wirtschaft bei der Organisation eines reibungslosen Ablaufs der Impfungen zu unterstützen, damit die in Aussicht gestellten Impfdosen möglichst zügig auch an die Beschäftigten in den Betrieben verimpft werden können“, so Bürgermeister Daniel Hartmann.

Seit dem 09. Juni ist das Betriebs-Impfzentrum in der ehem. Förderschule Lütmarsen, Feldstraße 10 nun in Betrieb und steht den heimischen Firmen bei Interesse zur Verfügung. „Die Einrichtung ist nicht etwa als Ableger des Impfzentrums in Brakel zu sehen, sondern ist in erster Linie nur für betriebliche Impfungen gedacht“, stellt Bürgermeister Hartmann fest und bedankt sich insbesondere bei allen beteiligten Akteuren aus der Verwaltung und der Wirtschaft für die zügige Umsetzung dieses Projekts.

Bezüglich der Nutzung des Impfzentrums in Lütmarsen bietet die Stadt Höxter zwei Modelle an:

Modell A „Komplettpaket“:

  • Nutzung der hergerichteten Räumlichkeiten des Impfzentrums in Lütmarsen zu einem vorher abgestimmten Termin für die Impfung der Belegschaft
  • Durchführung notwendiger Reinigungsleistungen
  • Stellung eines Sicherheitsdienstes (während der Öffnungsstunden des Impfzentrums)
  • Stellung und Vergütung eines Arztes sowie des weiteren benötigten (u.a. medizinisches und pharmazeutisches) Personals
  • Bereitstellung des benötigten medizinischen Materials (soweit verfügbar auch des Impfstoffes)

Es wird darauf hingewiesen, dass die Terminvergabe letztlich natürlich auch von der Verfügbarkeit des Impfstoffes abhängen muss und wird. Vor diesem Hintergrund ist es wünschenswert und hilfreich, wenn die Bestellung des Impfstoffes über den Betriebsarzt der jeweiligen Betriebe direkt erfolgt.

Mit Blick auf die für die Herrichtung und den Betrieb des Impfzentrums entstehenden Kosten (incl. der Kosten für das o.a. Personal) ist bei diesem Komplettmodell seitens der Firmen eine Kostenerstattung an die Stadt zu leisten. Nach dem derzeitigen Stand wird hier von einem Betrag von rd. 30,00 Euro pro Mitarbeiter/in und Impfung ausgegangen.

Modell B:

  • Hier werden Ihnen seitens der Stadt lediglich die Räumlichkeiten des Impfzentrums in Lütmarsen zu einem vorher abgestimmten Termin für die Impfung der Belegschaft zur Verfügung gestellt und notwendige Reinigungsleistungen durchgeführt.
  • Alle weiteren o.a. Leistungen, wie die Stellung und Vergütung eines Arztes und des weiter benötigten Personals sowie die Bereitstellung des benötigten medizinischen Materials, sind hier durch die Betrieb selber zu veranlassen bzw. zu übernehmen. Die Bestellung des Impfstoffes muss dabei in jedem Fall über den eigenen Betriebsarzt erfolgen!

Mit Blick auf die für die Herrichtung und den Betrieb des Impfzentrums entstehenden Kosten ist bei diesem Modell seitens der Firmen ebenfalls eine Kostenerstattung an die Stadt zu leisten. Nach dem derzeitigen Stand wird hier von einem Betrag von etwa 5,00 Euro pro Mitarbeiter/in und Impfung aus.

Bei Interesse und weiteren Fragen rund um das Thema stehen die Ansprechpartnerinnen Frau Nadine Nolte und Frau Charlotte-Sophie Möhring unter Telefon:  (0 52 71) 963- 4567

oder per E-Mail betrieblichesimpfen@hoexter.de zur Verfügung.

„Ich würde mich sehr freuen, wenn viele Betriebe von einer Nutzung der Räumlichkeiten im Impfzentrum in Lütmarsen Gebrauch machen würden und bei den Belegschaften für eine Impfung werben. So wird auch die Impfbereitschaft der Bevölkerung weiter erhöht“, führt Bürgermeister Daniel Hartmann aus.

Das Betriebs-Impfzentrum wurde in Betrieb genommen. v.l. Nadine Nolte (Stadt Höxter), Bürgermeister Daniel Hartmann, Dr. Anton Linzner, Dr. Klaus Rose, Apotheker Hauke Bitterberg sowie Dr. Jochen Freede

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Abschied nehmen in Zeiten der Pandemie

Bundespräsident Steinmeier hat für den 18. April 2021 einen Gedenktag für die Verstorbenen der Corona-Pandemie ausgerufen. 

OWL. Der Fachverband Friedhofsgärtner im Landesverband Gartenbau NRW begrüßt den Einsatz des Bundespräsidenten für die Verstorbenen und Angehörigen sehr und hat deshalb zum Gedenktag die Aktion „Licht gegen das Vergessen“ initiiert. Diese wird aktiv von den Treuhandstellen für Dauergrabpflege im Rheinland und Westfalen-Lippe unterstützt. 

Die Aktion „Licht gegen das Vergessen“ wird unterstützt von den flächendeckend arbeitenden Treuhandstellen für Dauergrabpflege der Friedhofsgärtner im Rheinland und Westfalen-Lippe. Copyright: Rheinische Treuhandstelle für Dauergrabpflege, Köln

Die Aktion „Licht gegen das Vergessen“ wird unterstützt von den flächendeckend arbeitenden Treuhandstellen für Dauergrabpflege der Friedhofsgärtner im Rheinland und Westfalen-Lippe. Copyright: Rheinische Treuhandstelle für Dauergrabpflege, Köln

Die Möglichkeiten in der Pandemie zu trauern sind stark eingeschränkt. Nur der engste Familienkreis darf an der Trauerfeier teilnehmen und tröstende Umarmungen sind nicht möglich. Oft konnten Hinterbliebene den Sterbenden nicht in den letzten Stunden begleiten. Ein einsamer Weg für die Sterbenden aber auch Angehörige. Der ohnehin schon schwere Trauerprozess wird so noch schwerer, denn auch die Trauergemeinschaft fällt in Pandemiezeiten weg. „Hinzu kommt die schwere Entscheidung, wer darf dazu und wer nicht.“ Das ist eine immens belastende Situation, die so viele Menschen erleben mussten und müssen. Wir Friedhofsgärtner möchten deshalb die Trauer aus dem Verborgenen holen und unterstützen deshalb den von Bundespräsident Steinmeier initiierten Gedenktag mit unserer Aktion „Licht gegen das Vergessen“, so Martin Walser, Geschäftsführer des Fachverbandes der Friedhofsgärtner im Landesverband Gartenbau NRW.

Die beiden großen flächendeckend arbeitenden Treuhandstellen für Dauergrabpflege der Friedhofsgärtner im Rheinland und Westfalen-Lippe unterstützen diese Aktion aktiv und haben den Betrieben lilafarbene Kerzen zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um sogenannte Vier-Tagesbrenner, die teils schon am Vorabend an exponierten Stellen auf den Friedhöfen aufgestellt werden.

Als Orte der Erinnerungen sind Friedhöfe besonders wichtig, was auch die UNESCO mit der Anerkennung als immaterielles Kulturerbe unterstreicht. Es geht um Trauern, Erinnern und Gedenken an die Verstorbenen, aber auch um kulturelle und soziale Aspekte unserer Trauerkultur mit Ritualen in der Gemeinschaft, die uns das Abschiednehmen erleichtern. Trauer in Corona-Zeiten ist oft einsam. Mit dem vom Bundespräsidenten initiierten Gedenktag holen wir die Trauer aus dem Privaten und können so ein Zeichen in der Gemeinschaft setzen, als Anerkennung der Last, welche Hinterbliebene zurzeit erleiden müssen.

Der Fachverband der Friedhofsgärtner setzt sich zudem bei den Friedhofsträgern aber auch Kirchen dafür ein, nach einem abflauen der Pandemie, nochmals die Möglichkeit von Trauerfeiern in Kirchen und Kapellen den Angehörigen kostenfrei zu ermöglichen.

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Für mehr Alltag in der Pandemie

Paderborn .  Landrat Christoph Rüther und Paderborns Bürgermeister Michael Dreier wollen durch Schnelltests und digitale Kontaktnachverfolgung den Menschen mehr Alltag in der Pandemie ermöglichen. Kreis und Stadt Paderborn bewerben sich beim Land NRW als Modellregion, in der das Öffnen von Kultur, Handel, Sportveranstaltungen und Gastronomie coronakonform erprobt werden soll.

Modellregion für das Öffnen von Kultur, Handel, Sport und Gastronomie.Bild:Kreis Paderborn

Modellregion für das Öffnen von Kultur, Handel, Sport und Gastronomie.Bild:Kreis Paderborn

„Die Menschen, der Einzelhandel und die Wirtschaft erwarten zu Recht von Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, dass sie in dieser Pandemie Lösungen finden, die so viel Alltag wie möglich erlauben, ohne Abstriche bei der Sicherheit zu machen. Wir sind sehr dankbar, dass uns das Land NRW diese Tür zurück in so etwas wie Normalität öffnen möchte“, betonen Landrat Christoph Rüther und Paderborns Bürgermeister Michael Dreier.

Der Paderborner Landrat möchte deshalb auch die Bürgermeisterin und alle anderen Bürgermeister mit ins Boot holen. „Wir haben in der Stadt viele Veranstalter mit vielen guten Ideen, wie Kultur und Sport unter Coronabedingungen funktionieren können. Als Modellregion haben wir auch digitale Lösungen die das optimal unterstützen, betont Paderborns Bürgermeister Michael Dreier.

Bürgermeister Michael Dreier hatte am Dienstag das Interesse Paderborns dazu gegenüber Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, bekundet. Dreier hat dabei nicht nur auf die vielschichtigen coronakonformen Planungen in der Kultur und im Sport in der Stadt verwiesen, sondern auch auf die Erfahrungen Paderborns als digitale Stadt und digitale Modellregion hingewiesen.

Der Kreis Paderborn wird noch vor Ostern die Luca-App an den Start bringen, die es dem Paderborner Kreisgesundheitsamt ermöglicht, Infektionsketten schnell und lückenlos nachzuverfolgen und zu unterbrechen. „Wir stehen als Modellkommune zur Verfügung. Wir sind hoch motiviert“, betonen Rüther und Dreier.

Bereits in der letzten Woche ist der CDU-Landtagsabgeordnete, Daniel Sieveke, nach Gesprächen mit Herrn Seibel, dem 1. Vorsitzenden der Werbegemeinschaft und dem Einzelhandel, auf den Bürgermeister und Landrat zugegangen, das „Tübinger Modell“ auch für Paderborn zu prüfen. Die beiden Landtagsabgeordneten Daniel Sieveke und Marc Lürbke arbeiten und werben in Düsseldorf gemeinsam für das Projekt.

„In Paderborn arbeiten Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft auch in dieser Pandemie Hand in Hand“, unterstreichen Rüther und Dreier. Es wird bei diesem Projekt auch auf die die enge Kooperation dem Einzelhandel, dem Sport, der Kultur sowie der Universität, dem Fraunhofer-Institut und der Garage 33 gesetzt. Über die geplanten Maßnahmen steht Dreier in kontinuierlichem Austausch mit Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, CIO des Landes Nordrhein-Westfalen.

Das Land NRW möchte nach Ostern in etwa ein halbes Dutzend Modellregionen benennen, in der das Öffnen von Kultur, Handel, Sportveranstaltungen und Gastronomie coronakonform erprobt werden sollen. Als Vorbild dient das Projekt „Öffnen mit Sicherheit“ in Tübingen. Seit Mitte März dürfen in Tübingen schrittweise wieder Kinos, Theater und Restaurants mit Außenbereich öffnen. Voraussetzung: Nur wer ein negatives Schnelltestergebnis hat, kommt rein. „Wir brauchen Tübingen überall“, so Ministerpräsident Armin Laschet.

Um das zu ermöglichen, gibt es flächendeckende, präventive Schnellteststationen in Tübingen – an insgesamt neun Stellen in der Stadt. Etwa 600 bis 800 Tests werden in Tübingen derzeit täglich an jeder Station durchgeführt. Nur sehr wenige Tests waren bislang positiv. Die betroffenen Personen müssen dann einen PCR-Test machen, um das positive Schnelltest-Ergebnis überprüfen zu lassen.

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Süßwarenhunger in der Pandemie steigt: 68.600 Tonnen in Ostwestfalen-Lippe

Ostwestfalen-Lippe. Hunger auf Schokolade & Co. in der Pandemie gestiegen: In Ostwestfalen-Lippe wurden im vergangenen Jahr rein rechnerisch rund 68.600 Tonnen Süßwaren gegessen – davon allein 19.300 Tonnen Schokoladenwaren, 11.400 Tonnen Knabberartikel und 9.100 Tonnen Speiseeis. Diese Zahlen hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) anhand aktueller Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie ermittelt. Demnach stieg der Verbrauch süßer und salziger Snacks im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent auf durchschnittlich 33,4 Kilo pro Kopf.

Süßwaren liegen in der Pandemie im Trend. Wer Schokolade, Kekse & Co. herstellt, soll nun eine Lohnerhöhung bekommen, fordert die Gewerkschaft NGG. Foto:NGG

Süßwaren liegen in der Pandemie im Trend. Wer Schokolade, Kekse & Co. herstellt, soll nun eine Lohnerhöhung bekommen, fordert die Gewerkschaft NGG. Foto:NGG

„Vom Eis, das zuhause gegessen wird, wenn die Eisdiele zu hat, über das Stück Schokolade als Nervennahrung im Homeoffice bis hin zu den Chips vorm heimischen Fernseher – in der Pandemie greifen viele Menschen verstärkt zu Süßwaren“, sagt Gaby Böhm, Geschäftsführerin der NGG-Region Bielefeld-Herford. Die steigende Nachfrage gerade im Lebensmitteleinzelhandel führe zu wachsenden Umsätzen bei den Herstellern, an denen nun auch die Beschäftigten der Branche beteiligt werden sollen. In der im April beginnenden Tarifrunde für die nordrhein-westfälische Süßwarenindustrie verlangt die NGG ein Einkommensplus. Ende März legt die Tarifkommission der Gewerkschaft die genauen Forderungen fest.

„Von einer Krise kann in der Branche, anders als in vielen anderen Wirtschaftszweigen, keine Rede sein“, betont Böhm. Zwar habe es im Zuge weltweiter Lockdowns leichte Rückgänge beim Exportgeschäft gegeben. Aber „unterm Strich“ stünden die Firmen wirtschaftlich gut da. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz in der deutschen Süßwarenindustrie laut Statistischem Bundesamt um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Nach Unternehmensangaben gab es im vergangenen Jahr die stärksten Zuwächse im Bereich der Knabberartikel (Salzstangen, Chips, gewürzte Erdnüsse usw.). 2020 stieg hier der Pro-Kopf-Verbrauch um 8,4 Prozent auf 5,6 Kilo.

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Was alles geht, wenn nicht alles geht!

Ausbildung in Lippe in Zeiten der Pandemie

Ausbildung in Lippe

(von links): Azubi Johannes Steinbach; Agenturleiterin Barbara Schäfer; Dieter Nagel (Ausbildungsleiter für das Tischlerhandwerk); Thomas Eickhoff (Arbeitgeber-Service der Detmolder Arbeitsagentur); Geschäftsführer Guido Kramp

Detmold. „Lippe und die Region Ostwestfalen sind vor allem von inhabergeführten, klein- und mittelständischen Unternehmen mit einem breiten Branchenmix geprägt. Um die altersbedingten Abgänge aus den Unternehmen zu kompensieren, kann durch die berufliche Ausbildung ein großer Beitrag geleistet werden, um einen Wissenstransfer sicherzustellen und auch zukünftig die passenden Fachkräfte zu finden“, betont Barbara Schäfer, Leiterin der Agentur für Arbeit Detmold, bei einem Unternehmensbesuch zur Woche der Ausbildung in einem 1964 gegründeten Traditionsunternehmen in Lemgo-Lieme: Kramp & Kramp GmbH + Co.KG.

Doch seit einem Jahr ist vieles anders auf dem Ausbildungsmarkt – deutschlandweit und in Lippe. Schäfer: „Die Stellenmeldungen auf dem Ausbildungsmarkt sind in den vergangenen Monaten deutlich rückläufig gewesen. Die Pandemie hat unser aller Leben gravierend verändert, doch den Fachkräftemangel hat das Virus nicht beseitigt. In den kommenden zehn Jahren werden rund 20 Prozent der Beschäftigten das Rentenalter erreichen. Das sind Fachkräfte, und diese müssen durch gut ausgebildete Nachfolgende ersetzt werden. Genau deshalb dürfen Betriebe die Nachwuchskräftegewinnung trotz aller Schwierigkeiten jetzt nicht vernachlässigen.“

Das sieht auch Kramp & Kramp GmbH + Co.KG mit seinen Tochtergesellschaften A. Kramp GmbH & Co. KG und G. Kramp GmbH & Co. KG so. Der Altbauspezialist für innen und außen beschäftigt derzeit mehr als 100 Mitarbeiter in den Bereichen Maurer-, Tischler-, Zimmerer- und Malerhandwerk. Die Kernkompetenz des Unternehmens liegt in der Restaurierung und Sanierung denkmalgeschützter Projekte und Altbauten im gesamten Bundesgebiet. Für diese Aufgaben benötigt Kramp & Kramp Fachkräfte, die das Unternehmen selbst ausbildet.

„Leider ist es aufgrund der Corona-Situation momentan nicht möglich an Berufsfelderkundungstagen in den Schulen teilzunehmen oder auf Messen die verschiedenen Ausbildungsberufe vorzustellen“, berichtet Kramp-Ausbilderin Constance Schröder, Restauratorin und Kirchenmalermeisterin. „Für dieses Jahr haben wir den Ausbildungsplatz in unserer Malerabteilung noch nicht besetzt. Interessierte Jugendliche können sich gerne noch bewerben. Gerne bieten wir interessierten jungen Menschen auch Praktika an, damit sie in unsere Ausbildungsberufe hineinschnuppern können.“

Der Altbauprofi bildet neun Auszubildende im Tischlerhandwerk und einen Auszubildenden im Maler/ Lackiererhandwerk aus. Dieter Nagel, Ausbildungsleiter für das Tischlerhandwerk, erstellt für jedes Lehrjahr einen internen Ausbildungsrahmenplan, der die unterschiedlichen Lehrpläne der Ausbildungsjahrgänge in der Werkstatt und auch auf Montage berücksichtigt. Jeden ersten Samstag im Monat kommen alle Auszubildenden zudem für fünf Stunden in die Werkstatt, und bekommen durch einen Ausbilder individuelle Aufgaben gestellt. „Diese Zeit wird genutzt, um intensiv auf individuelle Bedürfnisse der Azubis einzugehen“, so Nagel.

Personalreferentin Claudia Schröer betont: „Als mittelständisches Unternehmen haben wir eine Verantwortung für die Region, Jugendlichen einen Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Auch aus diesem Grund haben wir 2019 Cherif Sall, einem jungen Mann aus dem westafrikanischen Guinea, die Möglichkeit gegeben, eine Ausbildung als Tischler bei uns zu machen. Mit externer und großer interner Unterstützung wird Cherif im Sommer 2022 die Gesellenprüfung zum Tischler absolvieren.“

„Auch andere Einstiegswege sind denkbar“, erzählt Thomas Eickhoff, stellvertretender Teamleiter vom Arbeitgeber-Service der Detmolder Arbeitsagentur. Seit Sommer 2020 betreut Ausbilder Maik Ebert, Restaurator und Zimmerermeister, einen Umschüler zum Zimmerer. Der Umschüler wird im Gegensatz zu einem Auszubildenden die Umschulung in nur zwei Jahren absolvieren. Die überbetrieblichen Lehrgänge, die Berufsschule und der praktische Teil im Betrieb sind komprimiert, beinhalten jedoch den gleichen Lerninhalt wie bei einer dreijährigen Ausbildung.

Agenturleiterin Barbara Schäfer weiß, dass derzeit nicht alle Unternehmen die gleichen guten Ausbildungsmöglichkeiten haben, wie Kramp & Kramp. „Wer um das Überleben des eigenen Unternehmens kämpft, kann sich kaum oder gar nicht um Ausbildung kümmern. Das geht dann schlichtweg nicht. Ich möchte dennoch allen Arbeitgebern in Lippe Mut machen, sich auch von der Detmolder Arbeitsagentur Unterstützung zu holen, um Ausbildung möglich zu machen. Auch allen jungen Frauen und Männern in Lippe möchte ich sagen, ‚steckt den Kopf nicht in den Sand. Es gibt Perspektiven für Euch!‘“

Für den Ausbildungsbeginn 2021 unterstützt der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Unternehmen bei der Besetzung freier Ausbildungsplätze kostenfrei unter 0800 – 4 5555 20. Junge Leute, die Hilfe bei der Ausbildungssuche benötigen, können sich jederzeit unter 0800 – 4 5555 00 bei der Berufsberatung anmelden.

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Die Spirale dreht sich immer schneller nach unten

Wirtschaft: Die aktuellen Coronabeschlüsse sind eine große Enttäuschung

Kreis Paderborn. Die aktuellen Beschlüsse zur Verlängerung des Corona-Lockdowns mindestens bis zum 14. Februar haben auch bei der heimischen Wirtschaft für Enttäuschung gesorgt. Die Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter und der Wirtschaftsclub warten weiterhin auf einen nachhaltigen Plan zur Bewältigung der Pandemie und der Folgen.

Hätten sich mehr erwartet: Thomas Sprehe (l.), Vorsitzender des Wirtschaftsclubs, und Kevin Taron, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter fehlt nach wie vor ein Plan der Politik für die Folgen der Coronapandemie. Das Foto entstand beim Jahresempfang 2020 vor Ausbruch der Coronakrise.

Hätten sich mehr erwartet: Thomas Sprehe (l.), Vorsitzender des Wirtschaftsclubs, und Kevin Taron, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter fehlt nach wie vor ein Plan der Politik für die Folgen der Coronapandemie. Das Foto entstand beim Jahresempfang 2020 vor Ausbruch der Coronakrise.Foto: Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter

„Das am Anfang einer Pandemie viele Fragen nicht beantwortet werden können, ist verständlich. Nun, fast ein Jahr später, ist es das nicht mehr. Zumal schon im Oktober absehbar war, dass ein Plan für den Winter dringend notwendig ist, um die Unsicherheit in den Unternehmen nicht noch weiter zu vergrößern.“, sagt Kevin Taron, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter. Genau diese Unsicherheit, gepaart mit großen Existenz- und Zukunftsängsten herrsche aber weiterhin vor, weil die Politik immer noch nur auf Sicht fahre. Einen Plan, wie die Öffnung nach dem Lockdown aussehen soll, gibt es bislang nicht. „Es gibt keine verbindlichen Aussagen seitens der Politik und keine Richtlinien, auf die sich Unternehmen verlassen können. Wo bleibt der schnelle Ausbau der wichtigen digitalen Infrastruktur?

Wenn sich Gastronomie und Einzelhandel auch mit dem Einsatz von viel Geld coronakonform aufstellen und auf die Maskenpflicht achten, dann müssen sie die Sicherheit haben, dass es so für sie weitergehen kann. Stattdessen floriert der Onlinehandel und die Innenstädte bluten aus. Die Politik lässt den lokalen Handel im Stich“, sagt Taron. Die Wirtschaft stehe in nahezu allen Bereichen am Scheideweg. „Das spüren mittlerweile auch Unternehmen, die bislang noch nicht so stark von der Krise betroffen waren. Die Spirale dreht sich immer schneller nach unten“, betont Thomas Sprehe, Vorsitzender des Wirtschaftsclubs. Die heimische Wirtschaft sieht auch die aktuellen Ankündigungen von Arbeitsminister Hubertus Heil zum Thema Homeoffice kritisch: „Das Vertrauen in die Unternehmerinnen und Unternehmer könnte seitens der Politik größer sein. Die Politik sollte ihre Energie in wichtigere Themen stecken, denn die Wirtschaft bemüht sich schon sehr lange um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die angedachten Regelungen führen nur zu mehr Bürokratie.“

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„Kein Papier sondern digital“: Paderborner Kreisgesundheitsamt schafft Kontaktnachverfolgung

Falldaten von Infizierten sowie Kontaktpersonen werden vom Paderborner Kreisgesundheitsamt seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr mit der Software Äskulab21 erfasst. Dabei handelt es sich um eine spezielle Dokumentationssoftware für Gesundheitsämter.

Gesundheitsamt des Kreises Paderborn schafft Kontaktnachverfolgung Foto: Kreis Paderborn

Gesundheitsamt des Kreises Paderborn schafft Kontaktnachverfolgung Foto: Kreis Paderborn

Paderborn. „Wir arbeiten hier also nicht mit Schiefertafeln oder gar Fax“, betont die Leiterin des Paderborner Kreisgesundheitsamtes, Dr. Constanze Kuhnert mit Blick auf Berichte in den Medien, wonach die mangelnde Digitalisierung von Gesundheitsämtern eine Schwachstelle in der Pandemiebekämpfung sei. Seit Dezember wird zudem das System DEMIS genutzt, um digitale Labordaten zu empfangen und direkt in Äskulab21 weiterzuverarbeiten. Mit Äskulab21 können nicht nur Basisdaten in der Datenbank abgelegt werden, sondern darüber hinaus auch alle weiteren Unterlagen des Falls in einer elektronischen Patientenakte gespeichert werden. „Wir schaffen es jeden Tag, alle positiv Getesteten und meist auch deren Kontaktpersonen zu erreichen. Kommen die Fälle spät am Abend rein, spätestens am nächsten Tag“, bekräftigt Kuhnert. Die Kontaktnachverfolgung sei ein wichtiger Baustein, um das Pandemiegeschehen einzudämmen. „Uns gelang und uns gelingt es, die Infektionsketten vor Ort zu erkennen und zu durchbrechen“, unterstreicht Kuhnert.

Die Bestrebungen des Bundes und der Länder, mit der Software SORMAS eine einheitliche Plattform für alle Gesundheitsämter zu realisieren, „begrüßen wir ausdrücklich“, sagt Landrat Christoph Rüther. Ziel sei es, Kontakte von Infizierten leichter nachzuverfolgen, das Infektionsgeschehen besser zu verstehen und die Entstehung von Hotspots zu verhindern. „Wir stehen in dieser Frage in engem Austausch mit den Ministerien für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, um eine Schnittstelle zwischen den Programmen hinzubekommen. Idealerweise könnten wir dann die Vorteile beider Systeme nutzen“, so Rüther.

Die leitende Amtsärztin, Dr. Constanze Kuhnert, bittet die Paderborner Bevölkerung, auch weiter vorsichtig und umsichtig zu sein. „Ich bedanke mich bei allen, die mitziehen und die Corona-Regeln beachten. Bitte weiter so“, unterstreicht die leitende Amtsärztin. Sicher und gesund durch die kalte Jahreszeit, trotz Pandemie, kann gelingen, wenn folgende Regeln eingehalten werden:

Kontakte reduzieren, auch im privaten Bereich, in Innenräumen Abstand halten, regelmäßig lüften, auf Reisen und Besuche möglichst verzichten, bei Atemwegsinfekten zu Hause bleiben und die Corona-Warn-App nutzen.

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Covid-19 Situation im Klinikum Gütersloh – erstes Update

Gütersloh. Am vergangenen Wochenende sind auf zwei Stationen in unserem Haus 12 Patienten und 5 Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet worden. Durch die daraufhin veranlassten Testungen in unserem Haus haben wir bislang 6 weitere Patienten und 9 weitere Mitarbeitende als Covid-19-positiv identifiziert. Die infizierten Patienten waren nicht aufgrund einer Covid-19-Infektion im Krankenhaus. Seit gestern werden großflächige Massentestungen auch in Bereichen durchgeführt, die nicht vom Ausbruch betroffen waren. „Wir wollen in dieser Situation so schnell wie möglich eine maximale Transparenz über die Infektionslage im gesamten Haus erzielen. Dabei sind wir uns darüber im Klaren, dass die Zahl der Infizierten weiter steigen wird, weil wir ja auch um ein Vielfaches mehr testen. Nur so können wir effektiv weitere Schutzmaßnahmen ergreifen und das Infektionsgeschehen eindämmen“, erklärt Geschäftsführerin Maud Beste. Aus diesem Grund hat das Klinikum Gütersloh auch umgehend eine externe Krankenhaushygienikerin ins Haus geholt, um das Infektionsgeschehen zu beurteilen und mögliche Ursachen zu finden: „Seit Montag befindet sich unser Krisenstab im täglichen Austausch mit Frau Dr. Patricia Wehmeier, Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie von Labor Krone, als zusätzliche externe Expertise, die eine lösungsorientierte und offene Herangehensweise bestätigt.“
Als direkte Reaktion hat das Klinikum Gütersloh außerdem noch einmal die Schutzmaßnahmen erhöht. So müssen jetzt alle Mitarbeitenden nicht nur Mund-Nasen-Schutz, sondern FFP2-Masken tragen, wenn sie Kontakt mit Patienten haben. Das war bislang nur angeordnet, wenn die Patienten selbst keinen Mund-Nasen-Schutz trugen. Darüber hinaus werden alle Mitarbeitende mit Patientenkontakt bis auf Weiteres einem wöchentlichen Schnelltest unterzogen und auch die Patienten werden während ihres Aufenthalts noch engmaschiger abgestrichen. Um eine Ausweitung des Infektionsgeschehens einzudämmen werden Eingriffe und Sprechstunden zunächst bis Jahresende auf das absolut Notwendigste heruntergefahren. Alle diese Maßnahmen und die Personalausfälle führen dazu, dass die Versorgungsleistung des Klinikum Gütersloh in den nächsten Tagen deutlich eingeschränkt sein wird. „Die Situation – wie wir sie jetzt haben – kommt ja nicht aus dem Nichts. Und wir sind in NRW bei Weitem nicht das einzige Krankenhaus, in dem von jetzt auf gleich die Anzahl infizierter Patienten und Mitarbeitenden sprunghaft steigt.Das liegt einfach an der steigenden Inzidenz überall im Land. Denn bei allen Vorsichtsmaßnahmen gehen in einem Krankenhaus jeden Tag Menschen ein und aus, und es ist immer eine Frage des Abwägens, wieviel Einschränkungen den Patienten und ihren Angehörigen zuzumuten sind, und wo wir sozusagen auf Sicht fahren müssen und ein gewisses Risiko eingehen.
Dabei haben wir uns das ganze Jahr in allen Krisensitzungen immer darum bemüht, dem Pandemiegeschehen aber auch all unseren anderen Patienten gerecht zu werden. Dazu wollen wir auch so schnell wie möglich wieder in der Lage sein und müssen unseren Patienten jetzt kurzfristig eine gewisse Einschränkung zumuten“, erläutert Maud Beste die jetzige Situation. Im ersten Lockdown im Frühjahr dieses Jahres hatte die Politik gefordert, alle Versorgungskapazitäten ausschließlich auf die potentiellen Covid-19-Patienten auszurichten. „Wir wollen nicht den Fehler machen, die Mehrheit unserer Patienten aus den Augen zu verlieren. Ich spreche hier beispielsweise von Patienten mit Herz- oder Krebserkrankungen. Auch f
ür diese Menschen müssen wir eine medizinische Versorgung sicherstellen. Das haben wir aus dem ersten Lockdown gelernt.“, betont Prof. Gero Massenkeil, Chefarzt der Medizinischen Klinik II.

Covid-19-Fall an der Grundschule an den Kastanien

Rietberg-Neuenkirchen. An der Grundschule an den Kastanien mit ihren zwei Standorten in Neuenkirchen und Varensell ist ein Kind positiv auf das Covid-19-Virus getestet worden. Dieses Kind und vier weitere Schüler befinden sich in Quarantäne und werden zu Hause mit Aufgaben versorgt. Der Rest der Klasse wird regulär in der Schule unterrichtet.

Corona: Stadt- und Kreisarchiv sammelt Zeugnisse

Damit sich auch künftige Generationen ein Bild von der Pandemie machen können.

PaderbornDie zweite Corona-Welle hat nicht nur die Stadt und den Kreis Paderborn fest im Griff. Die Pandemie hat erhebliche Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft, Kultur und Privatleben. Damit sich künftige Generationen hiervon ein Bild machen können, sammelt das Stadt- und Kreisarchiv Paderborn bereits jetzt Fotos und Filme, Flugblätter und Plakate, Schriftstücke und andere Zeugnisse, die im Kontext der Pandemie entstanden sind oder noch entstehen werden.

Zeugnis der Pandemie: Hinweisschild auf das Corona-Testzentrum im ansonsten geschlossenen Ahorn-Sportpark, 10. April 2020.Foto:© Stadt- und Kreisarchiv Paderborn

Zeugnis der Pandemie: Hinweisschild auf das Corona-Testzentrum im ansonsten geschlossenen Ahorn-Sportpark, 10. April 2020.Foto:© Stadt- und Kreisarchiv Paderborn

Ob in der Öffentlichkeit (zum Beispiel bei Demonstrationen), in der Firma, im Privaten, ob von Befürwortern oder Kritikern der Maßnahmen und sogar Leugnern der Pandemie – alles gehört überliefert. Annahmestelle ist das Stadt- und Kreisarchiv Paderborn, Pontanusstr. 55, 33102 Paderborn, Tel: 05251 8811593, E-Mail: stadt-und-kreisarchivpaderbornde.

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Detektivarbeit zur Eindämmung der Pandemie

Gütersloh. Jeden Morgen findet Susanne Sowa, Teamleiterin des Kontaktpersonenmanagements beim Kreis Gütersloh, etwa 200 E-Mails im Postfach des Kontaktpersonenmanagements. „Jede dieser Nachrichten ist wie ein Überraschungsei“, erklärt sie. Denn dahinter verbergen sich Meldungen mit den potenziellen Kontaktpersonen von positiv bestätigten Coronafällen. „Da kann nur ein einziger Name drin stehen oder gleich 150.“ Mit dem Ansteigen der Infektionszahlen ist das Team des Kontaktmanagements um Sowa und Co-Teamleiterin Laura Fortkord an der Belastungsgrenze.

Sieben Tage im Schichtbetrieb ist das 35-köpfige Team, darunter zwölf Soldatinnen und Soldaten, im Einsatz. Die Mitarbeitenden eröffnen Fallakten, erfassen und registrieren die Kontaktpersonen, ermitteln deren Ansteckungsrisiko, sprechen Quarantänen aus und betreuen die Betroffenen während der häuslichen Isolation. „Das ist detektivische Kleinstarbeit“, erläutert Fortkord. „Mittlerweile priorisieren wir Fälle, die mit vulnerablen, also besonders verletzliche Gruppen, in Verbindung stehen.“ Potentielle Kontaktpersonen sollten nicht erst auf den Anruf des Gesundheitsamtes warten, sondern eigenverantwortlich handeln, indem sie ihre privaten Kontakte einschränken und besonders auf die allgemeinen Hygienemaßnahmen achten. Nach Absprache mit dem jeweiligen Arbeitgeber kann sich eine Kontaktperson auch vor Anruf des Gesundheitsamtes in häusliche Isolation begeben. „Wir versuchen, so schnell es uns möglich ist, Kontakt aufzunehmen und den Fall zu klären“, betont Fortkord. Aber immer wieder fehlen Daten zur Erreichbarkeit und es muss aufwendig nachgeforscht werden.

Hinter der Detektivarbeit zur Eindämmung der Pandemie steht eine starke Truppe. Foto: Stadt Gütersloh

Hinter der Detektivarbeit zur Eindämmung der Pandemie steht eine starke Truppe. Foto: Stadt Gütersloh

Ob die Betroffenen in Quarantäne müssen, entscheidet das Kontaktpersonenmanagement anhand der Ergebnisse. Das Team teilt die Kontaktpersonen in zwei Gruppen ein: Die sogenannten Kategorien 1 und 2. In Kategorie 1 fallen Personen, die einen direkten Kontakt ohne Maske und einem Abstand unter anderthalb Metern von mehr als 15 Minuten mit einem bestätigten Infizierten hatten. Aufgrund des hohen Infektionsrisikos müssen diese Personen in jedem Fall in Quarantäne. Auch Singen, Feiern und Sport in geschlossenen Räumen kann eine Quarantäne zur Folge haben. Wer weniger als 15 Minuten Kontakt zu einem Infizierten hatte und dabei den Mindestabstand eingehalten hat, hat ein geringeres Ansteckungsrisiko und könnte um eine Quarantäne herumkommen. „Bei dieser Entscheidung spielen viele Faktoren eine Rolle“, erläutert Sowa. „Regelmäßiges Lüften kann, zum Beispiel im Büro, den ausschlaggebenden Unterschied zwischen Kategorie 1 und 2 ausmachen.“
Mit dieser Einordnung ist der Fall für das Team jedoch noch nicht abgeschlossen. Fragen zum Ablauf, mögliche Symptome, Verhalten, wenn diese auftreten sollten – die Mitarbeitenden stehen nicht nur beratend zur Seite und helfen bei fachlichen Belangen, sondern werden auch zu Ansprechpartnern bei Sorgen und Nöten aller Art. So vermitteln sie beispielsweise für Kontaktpersonen mit leerem Kühlschrank ehrenamtliche Helfer, die den Wocheneinkauf erledigen. Wenn die Betroffenen gesundheitliche Probleme entwickeln, ist schnelles Handeln gefragt. „Egal ob Beinbruch, Atemprobleme, Bauchschmerzen, Schwangerschaftsbeschwerden oder sonstiges: Jeder, der sich krank fühlt, hat das Recht auf eine ärztliche Behandlung – Quarantäne hin oder her“, betont Sowa. Sollte dieser Fall eintreten, müssen die Betroffenen sich telefonisch beim Arzt anmelden und mitteilen, dass sie sich aktuell in Quarantäne befinden. Im Notfall vermittelt auch das Team des Kontaktpersonenmanagements einen Termin.
Vereinzelt komme es aber auch zu Problemen mit den Kontaktpersonen. „Einige schreien uns an, einige fangen an zu diskutieren, andere drohen uns sogar“, berichtet Fortkord. „Trotzdem sind die meisten Menschen, mit denen wir sprechen, verständnisvoll.“

Sorgen bereitet den beiden Teamleiterinnen vor allem die weiter wachsende Zahl von Infizierten im Kreis. „Private Feiern tragen viel zum Infektionsgeschehen bei und sind sehr schwer zurückzuverfolgen. Das ist ein großes Problem“, erläutert Sowa. Wer ein positives Testergebnis vorliegen hat, solle direkt selbst eine Liste mit den eigenen Kontaktpersonen anfertigen und diese informieren. „Gerade die neuen Selbstmeldeformulare in unserem Internetportal haben unsere Datenlage deutlich verbessert und die Kontaktaufnahme erleichtert“, berichtet Sowa. Mit dem Formular können sich Kontaktpersonen selbst online melden oder von Infizierten angegeben werden. Abrufbar ist das Formular auf der Website des Kreises Gütersloh unter www.kreis-guetersloh.de/corona

„Wir empfehlen dringend, dass die AHA+L-Regeln möglichst eingehalten werden, damit die Zahl der infizierten Personen nicht weiter in diesem Maße ansteigt“, sind sich Sowa und Fortkord einig.

Zum Thema: Kontaktpersonen von positiv bestätigten Coronafällen
Für Kontaktpersonen von positiv bestätigten Coronafällen gilt eine 14-tägige Quarantäne. Diese kann auch bei einem negativen Testergebnis nicht verkürzt werden. Weitere Infos dazu gibt das Robert Koch-Institut unter: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Kontaktperson/Management.html

 

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Bundeswehr unterstützt zum zweiten Mal in der Pandemie

Kreis Gütersloh. Für einige ist es bereits das zweite Mal, dass sie ausrücken, um den Kreis Gütersloh bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie zu unterstützen. Landrat Sven-Georg Adenauer begrüßte am Mittwochmorgen 15 Soldatinnen und Soldaten aus Augustdorf vor dem Kreishaus Gütersloh. Sie unterstützen die Abteilung Gesundheit in vielen Bereichen – im Sommer waren sie teilweise bereits im Einsatz für den Kreis Gütersloh nach dem Coronaausbruch bei Tönnies.
Die Bundeswehr unterstützt den Kreis Gütersloh zum zweiten Mal in der Pandemie.Foto:Kreis Gütersloh

Die Bundeswehr unterstützt den Kreis Gütersloh zum zweiten Mal in der Pandemie.Foto:Kreis Gütersloh

Der Krisenstab des Kreises Gütersloh hatte über das Kreisverbindungskommando (KVK) Gütersloh ein Hilfeersuchen an die Bundeswehr gerichtet. Selbst mit interner Unterstützung aus anderen Abteilungen und die befristete Einstellung von neuem Personal – einige sind bereits an Bord – kam es zuletzt nicht nur im Bereich der Kontaktpersonenermittlung zu Engpässen. Dr. Anne Bunte, Leiterin der Abteilung Gesundheit, begrüßte die Unterstützer im Foyer des Kreishauses und stellte ihnen dort die verschiedenen Teams und deren Leiter vor. Die 15 Soldatinnen und Soldaten werden unter anderem in der Corona-Hotline, dem Kontaktpersonenmanagement und der Erstermittlung eingesetzt. „Wenn Sie merken, das ist nicht mein Ding, sprechen Sie Ihre Teamleiter an“, erklärte Bunte ihnen – man habe viele Einsatzgebiete. Denn eins ist klar: Die Unterstützer sollen die Arbeit gerne machen. Bunte: „Wir möchten Sie möglichst lange halten.“

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Schwankungen auf niedrigem Niveau

Kreis Gütersloh. Im Kreis Gütersloh waren zum Stand 12. Juli, 0 Uhr, 2.547 (11. Juli: 2.542) laborbestätigte Coronainfektionen erfasst. Dies sind kumulierte Zahlen seit Anbeginn der Pandemie. Davon gelten 2.262 (11. Juli: 1.998) Personen als genesen und 265 (11. Juli: 524) als noch infiziert. Die COVID-19-Fälle der letzten 7 Tage/100.000 Einwohner betragen für den Kreis Gütersloh 26,1 (11. Juli: 26,9), Stand 12. Juli, 0 Uhr. Von den 265 noch infizierten Personen befinden sich 254 in häuslicher Quarantäne. Laut Auskunft der vier Krankenhäuser werden derzeit 9 Patienten (11. Juli: 9) stationär behandelt. Davon wird 1 Person (11. Juli: 1) intensivpflegerisch versorgt. Beatmet wird derzeit 1 Patient (11. Juli: 0). Im Kreis Gütersloh sind seit Beginn der Pandemie 20 Personen verstorben, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten. 

Unknown-4Täglich um 0.00 Uhr wird ein neuer Datenstand generiert. Diese Daten werden qualitätsgesichert, formatiert, analysiert und interpretiert und täglich um 15 Uhr veröffentlicht. 

Für den 12. Juli liegt keine aktuelle Auswertung des RKI vor.
In den vergangenen 7 Tagen (04.07.2020-10.07.2020) wurden 24 Fälle in der übrigen Bevölkerung bekannt. Am Vortag wurden keine Fälle berichtet, die aktuell als Fälle in der übrigen Bevölkerung gewertet werden. 

Kurzbewertung in Abstimmung mit dem RKI – sie ist gleichlautend zu der vorgestern, 10. Juli: Die Zahl der positiven Tests bei Personen, bei denen zunächst kein Tönnies-Bezug erkennbar ist, bleibt weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Mehrzahl der Personen mit positiven Tests, für die entsprechende Informationen vorliegen, ist offenbar asymptomatisch. Bei Infizierten mit Symptomen und bekanntem Erkrankungsbeginn ist weiter kein Anstieg der Erkrankungszahlen über die Zeit erkennbar.

Kumulative Fallzahlen und Vergleich zum Vortag, nach Städten und Gemeinden im Kreis:

Kommune: Bestätigte Fälle 

aktuell

Bestätigte Fälle 

Vortag

aktive Fälle 

aktuell

aktive Fälle Vortag Todesfälle
Borgholzhausen 30 30 1 1 0
Gütersloh 687 685 91 186 2
Halle (Westf.) 55 55 1 2 5
Harsewinkel 114 114 5 11 1
Herzebrock-Clarholz 136 136 16 26 0
Langenberg 79 79 4 19 0
Rheda-Wiedenbrück 993 991 111 224 0
Rietberg 149 149 14 27 0
Schloß Holte-Stukenbrock 43 43 4 4 1
Steinhagen 70 70 6 8 8
Verl 117 116 5 10 0
Versmold 51 51 6 6 0
Werther (Westf.) 23 23 1 0 3
Summe 2547 2542 265 524 20
Davon genesen 2262 1998      
           

www.kreis-guetersloh.de/corona

Täglich um 0.00 Uhr wird ein neuer Datenstand generiert. Diese Daten werden qualitätsgesichert, formatiert, analysiert und interpretiert und täglich um 15 Uhr veröffentlicht. 

Anmerkungen zur Datenqualität: Vollständigkeit der Daten: Im Rahmen des COVID-19-Ausbruchs im Zusammenhang mit der Fa. Tönnies kommt es im Kreis GT aktuell zu Verzögerungen bei der Zuordnungen von Laborbefunden zu Personen, vor allem zu Tönnies-Mitarbeitern. In Folge kommt es zu Verzögerungen bei der Fall-Eingabe in die Datenbank. Die vom Kreis veröffentlichten Daten umfassen alle COVID-19-Diagnosen, die klar Personen zugeordnet werden können und sind frei von Falldopplungen (mehrere Befunde, die sich auf eine Person beziehen). Eine stetige Verbesserung der Vollständigkeit wird angestrebt.

Anmerkung zur den Daten des LZG: Abweichungen zwischen der Daten des Landeszentrum Gesundheit (LZG) und der Kreis GT DB, resultieren aus verschiedenen Erfassungsständen.

Schwankungen in den Daten nach Städten/Gemeinden: Aufgrund von Quarantäne-bedingten Verlegungen kann es von Tag zu Tag auch zu Anstiegen der Fallzahlen der einzelnen Städte und Gemeinden kommen, die nicht als Neuinfektionen interpretiert werden dürfen. Die Zahl der neu-diagnostizierten Fälle pro Stadt oder Gemeinde gehen aus den nicht-öffentlichen Quarantäne-Listen hervor.

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Ortsvorsteher stehen gemeinsam für Zusammenhalt

Ortsvorsteher koordinieren gemeinsam mit der Bürener Stadtverwaltung Hilfsangebote und Initiativen im Bürener Stadtgebiet / Verzicht auf Gratulationsbesuche Viele Menschen engagieren sich im Bürener Stadtgebiet ehrenamtlich in den Vereinen oder bring

 Zusammenhalt vor Ort gegen die Corona-Pandemie: Ortsvorsteher aus dem Stadtgebiet koordinieren gemeinsam mit der Bürener Stadtverwaltung Hilfsangebote - Bürgermeister Burkhard Schwuchow und Christiane Schulte freuen sich über das Engagement. Foto: Stadt Büren

Zusammenhalt vor Ort gegen die Corona-Pandemie: Ortsvorsteher aus dem Stadtgebiet koordinieren gemeinsam mit der Bürener Stadtverwaltung Hilfsangebote – Bürgermeister Burkhard Schwuchow und Christiane Schulte freuen sich über das Engagement. Foto: Stadt Büren

Büren. Viele Menschen engagieren sich im Bürener Stadtgebiet ehrenamtlich in den Vereinen oder bringen sich aktiv in soziale Initiativen ein. „Seit dem Beginn der Corona-Pandemie stecken engagierte Bürger jedoch im Dilemma. Denn die normalen Vereinsaktivitäten mit den so lieb gewonnenen vielfältigen sozialen Kontakten können wir alle im Augenblick nicht wahrnehmen“, betont Bürgermeister Burkhard Schwuchow. „Helfen heißt im Moment vor allem auf soziale Aktivitäten zu verzichten.“ Dies gilt auch für das politische Ehrenamt: Leider müssen aufgrund der Corona-Pandemie bis auf weiteres auch die sonst üblichen Gratulationsbesuche bei den Alters- und Ehejubilaren durch den Bürgermeister, seine Stellvertreter oder die Ortsvorsteher im Interesse und zum Schutz der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger ausfallen.

Die Gratulationsschreiben werden daher per Post verschickt. Auch wenn viele lieb gewordene Traditionen und Gewohnheiten zurzeit aus Infektionsschutzgründen nicht wahrgenommen werden können, gibt es doch sowohl in der Bürener Kernstadt als auch in den Ortschaften im Stadtgebiet weiterhin einen großen Zusammenhalt. Hierbei kommt den Ortsvorstehern eine besondere Rolle zu: sie setzen sich gemeinsam mit der Stadtverwaltung dafür ein, soziales Miteinander auch im Zeichen der Corona-Krise aufrecht zu erhalten. „Jede Idee oder Initiative zur Krisenbewältigung kann dazu beitragen, unsere Lebensbedingungen vor Ort auch in Krisenzeiten zu verbessern.

Hier ist jetzt der persönliche Einsatz gefragt.  Jeder, der eine Idee hat, kann sich direkt beim Ortsvorsteher telefonisch melden. Damit sichern wir kurze Wege“, erklärt Burkhard Schwuchow. Die Ortsvorsteher koordinieren die Hilfsangebote und geben dann alle relevanten Informationen an die Stadtverwaltung weiter. Im Rathaus kümmert sich Christiane Schulte im Vorzimmer des Bürgermeisters (02951-970162) um die weitere Abstimmung. Dabei sollten aber grundsätzlich die allgemeinen Hygieneregeln beachtet werden: „Jeder darf gern helfen – aber nicht zu vielen Menschen auf einmal. Diese Regeln sind notwendig, denn: Wenn Sie sich anstecken oder bereits infiziert sind und mehreren Haushalten helfen, könnten Sie dazu beitragen, die Krankheit stärker zu verbreiten,“ sagt Burkhard Schwuchow. Regeln beim Helfen: Oberste Priorität: helfen Sie so, dass Sie sich nicht selbst oder andere anstecken.

 
Hier ein paar Sicherheitshinweise:
  • Lokal: Helfen Sie lokal, am besten in der Nachbarschaft.
  • Kontinuierlich: Helfen Sie wenigen, aber das kontinuierlich. Einkaufen, Müll rausbringen,
  • Gassi gehen am besten auf einen Haushalt beschränken. (Bitte gleichzeitig die Hygieneregeln beachten!
  • Distanziert:Treffen Sie sich nicht mit anderen Menschen. Je mehr Kontakt Helfer zu anderen
  • Menschen haben, desto wahrscheinlicher werden sie selbst zu Überträgern.
 
Die Ortsvorsteher sind telefonisch erreichbar:
  • Ahden: Rainer Fischer, 02955/372
  • Barkhausen: Johannes Wördehoff, 02951/1619
  • Brenken: Jutta Schmidt, 02951/6202
  • Büren: Wigbert Löper, 02951/70226
  • Eickhoff: Josef Püster, 0160 8710356
  • Harth: Dirk Nölting, 02958/268
  • Hegensdorf: Dirk Herbst, 02951/934 930
  • Siddinghausen: Johannes Schäfers,  02951/6788
  • Steinhausen: Franz-Josef Borghoff, 02951/5511
  • Weiberg: kein Ortsvorsteher, Info an Stadtverwaltung 02951 / 970-162
  • Weine: Norbert Steven, 02951/2623
  • Wewelsburg: Günter Eggebrecht, 02955/6238
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