Neue Initiative für mehr Gründer in Ostwestfalen-Lippe

Picture (Device Independent Bitmap) 1Gütersloh. Die Bertelsmann Stiftung möchte in Ostwestfalen-Lippe Start-up-Gründer ausbilden. Dazu hat sie die gemeinnützige Founders Foundation gGmbH etabliert. Die Founders Foundation soll Menschen zu Unternehmensgründungen motivieren, sie fortbilden und auf dem Weg zum eigenen Start-up mit Räumen, Mentoring, Coaching und weiteren Dienstleistungen unterstützen.
Deutschland liegt bei der Gründung von Start-ups im internationalen Vergleich zurück. Zudem ballen sich Gründungen in Metropolen wie Berlin, Hamburg und München. Dort finden junge Gründer eine attraktive Infrastruktur und die Nähe zu anderen Start-ups. Flächenregionen wie Ostwestfalen-Lippe gelingt es heute kaum, Start-up Gründer zu gewinnen oder zu halten. Die Founders Foundation möchte das ändern. „Wir brauchen nicht nur Innovationen, sondern auch Gründer mit Mut und Fähigkeiten, ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Die Founders Foundation bietet Start-up-Gründern Ausbildung, Raum, Begleitung und Netzwerke, damit aus Ideen erfolgreiche Unternehmen werden“, sagte Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung.
Gezielte Förderung der nächsten Unternehmergeneration
Zum 1. Februar 2016 wurde Sebastian Borek, selbst erfahrener und erfolgreicher Start-up-Unternehmer, zum Geschäftsführer der Founders Foundation berufen. Borek ist davon überzeugt, dass Ostwestfalen-Lippe reif für die nächste Unternehmergeneration ist: „Wir wollen den Heimvorteil von Ostwestfalen-Lippe nutzen. Kaum eine Region hat so viele Hidden Champions und Weltmarktführer. Mit einem nachhaltig attraktiven Start-up-Ökosystem wollen wir Menschen unterstützen, weitere Unternehmen zu gründen.“ Ein Ziel der Founders Foundation ist, die Potenziale der Region zu nutzen und mit der Wissenschaft, Unternehmen sowie vorhandenen regionalen Netzwerken zusammenzuarbeiten. Geplant sind Schwerpunkte in den Bereichen Internet of Things (IoT) und Industrie 4.0.
Im April 2016 startet in Bielefeld der erste sogenannten Co-Working-Space, also Arbeitsmöglichkeiten mit Platz für bis zu 20 Gründer. Neben dem flexiblen Arbeitsplatz wird es unter anderem Seminare für Finanzen und Marketing, Pitch-Trainings und vieles mehr für die Nachwuchsgründer geben. Im Mai 2016 folgt eine erste Akademie, die Gründern das nötige Wissen zum Aufbau eines Start-ups vermittelt.
Die Bertelsmann Stiftung wird in den nächsten fünf Jahren bis zu 17 Millionen Euro investieren. Das Engagement wird sich nicht nur auf Bielefeld beschränken, sondern der ganzen Region Ostwestfalen-Lippe zu Gute kommen. Bis 2017 sollen in Zusammenarbeit mit Partnern weitere Standorte in Paderborn, Gütersloh, Lemgo und Herford entstehen. Bei Erfolg ist das Modell auch auf andere Flächenregionen in Deutschland übertragbar. „Dass wir jetzt den Startschuss für die Founders Foundation geben können, verdanken wir auch der Initiative der Familie Mohn. Sie engagiert sich mit diesem Projekt im Sinne von Reinhard Mohn für Unternehmertum und die Zukunft der Region“, sagte Jörg Dräger.
Zusatzinformationen:
Die Founders Foundation ist eine gGmbH, die interessierte Start-up-Gründer zusammen bringen möchte und ihnen hilft, erfolgreiche Unternehmen aufzubauen. Über Events, Seminare, ein Netzwerk zu erfolgreichen Gründern, Unterstützung bei der Finanzierung und der Bereitstellung von Co-Working-Spaces erleichtert die Founders Foundation die Ausbildung zum Gründer. Dadurch wird das regionale Start-up-Ökosystem in OWL nachhaltig gestärkt und der Austausch mit Wissenschaft und Forschung vorangetrieben. Geschäftsführer der Founders Foundation ist Sebastian Borek. Herr Borek ist selbst Start-up Gründer und hat jahrelang in der Gründerszene, aber auch in Unternehmen wie Hitfox Group, Pixelpark AG, Bertelsmann und ProsiebenSat1 Medien AG gearbeitet.

 

Weiterbildung mit der IHK Lippe

Lippe. Kleine und mittlere Unternehmen brauchen kein Marketing? Doch! Aber mit  passender Strategie und auf die Produkte, die Zielgruppen und  Unternehmensprozesse abgestimmt. Zudem bieten moderne Technologien  innovative Kommunikationsmöglichkeiten zur Kundengewinnung – sehr  zielgerichtet und effizient.

Hierzu bietet die IHK Lippe zu Detmold (IHK Lippe) Seminare an, die bei der  Planung eines wirkungsvollen Marketings unterstützen und ermuntern, auch die  neuen Medien mit einzubeziehen. Der Zertifikatslehrgang zum/zur Marketingassistent/-in ab dem 18.08.2015 bietet einen umfassenden Überblick über ein strategisches Marketing und den abgestimmten Einsatz etlicher Marketinginstrumente.

Das Tagesseminar „Potentiale für Unternehmen, World Wide Web 3.0“ am 21.09.2015 zeigt auf, welche Möglichkeiten der gezielten Kundenansprache  sich durch die Entwicklungen in Internet und Social Media eröffnen.

Der Zertifikatslehrgang zur/zur Online-Marketing-Manager/-in ab dem 05.02.2016 macht mit dem Einsatz des Online-Marketings und den notwendigen  Vorplanungen vertraut.

Weitere Informationen bei der IHK Lippe: Alina Kluckhuhn, Tel.: 05231  7601-33, E-Mail: kluckhuhn@detmold.ihk.de oder www.detmold.ihk.de

In den kommenden 15 Jahren schrumpft NRW um 480.000 Einwohner

Ostwestfalen-Lippe. Nordrhein-Westfalen wird bis zum Jahr 2030 um 480.000 Einwohner schrumpfen. Das entspricht einer Stadt von der Größe Duisburgs. Dies zeigt eine Bevölkerungsprognose aus dem Datenportal „Wegweiser Kommune“ der Bertelsmann Stiftung. Für die Studie wurde die zahlenmäßige Entwicklung der Bevölkerung für Städte und Gemeinden ab 5.000 Einwohner sowie aller Landkreise berechnet.In fünfzehn Jahren werden in Nordrhein-Westfalen somit nur noch 17,07 Millionen Einwohnerleben. Das sind rund 2,7 Prozent weniger als noch 2012, als 17,55 Millionen Menschen in NRW wohnten. Die einzelnen Kommunen nehmen eine teils gegensätzliche Entwicklung.Während Hürth (im Rhein-Erft-Kreis), Weeze (im Kreis Kleve), Münster oder Lotte (im Kreis Steinfurt) um mehr als 10 Prozent wachsen, verlieren Altena (im Märkischen Kreis), Steinheim (im Kreis Höxter) oder Lüdge (im Kreis Lippe) in den kommenden 15 Jahren zwischen 16 und 23 Prozent ihrer Bewohner.

Städte wachsen, ländlicher Raum verliert Verglichen mit anderen Bundesländern liegt die Bevölkerungsentwicklung von NRW im Mittelfeld.Wachsen werden die Stadtstaaten Berlin (+ 10,3 Prozent) und Hamburg (+ 7,5 Prozent) sowie Bayern (+ 3,5 Prozent). Dagegen verlieren Sachsen-Anhalt (– 13,6 Prozent) und Thüringen (– 9,9 Prozent) einen beachtlichen Teil ihrer Bevölkerung. Bei den Berechnungen ist berücksichtigt, dass Deutschland insgesamt von einer verstärkten Zuwanderung profitiert.Genereller Trend in Deutschland: Städtische Regionen wachsen weiterhin, während die Einwohnerzahlen im ländlichen Raum zumeist rückläufig sind. Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung: „Es wird immer schwieriger, eine gute Infrastruktur in den schrumpfenden und alternden Regionen zu gewährleisten.“ Die zentrale Herausforderung sei, auch in einwohnerschwachen Regionen flexible Mobilitätsangebote, schnelles Internet und eine angemessene Gesundheitsversorgung in erreichbarer Nähe anzubieten.

Gefahr von Versorgungslücken für alte Menschen

Die zunehmende Alterung in der nordrhein-westfälischen Bevölkerung bedeutet auch einen erhöhten Pflegebedarf in den Kommunen. 2030 wird die Hälfte der Bürger älter als 47,4 Jahre sein, während das sogenannte Medianalter 2012 noch 44,9 Jahre betrug. Auch dieser Wert verändert sich regional ganz unterschiedlich. Nach den Berechnungen wird die Spanne auf Gemeindeebene von 41 bis 58 Jahren (2012: von 38 bis 51 Jahren) reichen. Zu den „jüngsten“ Kommunen zählen Münster und Aachen, zu den „ältesten“ Bad Sassendorf im Kreis Soest und Bad Münstereifel im Kreis Euskirchen. Die Zahl der Hochbetagten über 80 Jahre steigt in NRW von 945.700 (2012) bis 2030 um 36,1 Prozent auf 1,29 Millionen. Bundesweit wird es einen Anstieg von 47,2 Prozent auf dann 6,30 Millionen Senioren im Alter von 80 Plus geben. Als einzige NRW-Gemeinde wird Espelkamp
weniger über 80-Jährige zu ihrer Einwohnerschaft zählen als 2012 (– 3,3 Prozent). Der höchste relative Zuwachs bei den Hochbetagten steht der Stadt Meckenheim bevor (+ 112 Prozent). „Mit dem Anstieg dieser Altersgruppe vergrößert sich auch der Unterstützungs- und Pflegebedarf in den Kommunen. Es droht die Gefahr von Versorgungslücken durch zu wenige Pflegekräfte“, sagte Brigitte Mohn.

Grüne Juwelen Westfalens: Lustwandeln in herrschaftlichen Parks

Bild_LWL_Schlosspark_SchiederWestfalen. Paradiesische Blüten- pracht, fantasievoll beschnittene Hecken, Wasserspiele und Skulpturen: Dort, wo einst Adelige lustwandelten, erfreuen sich am Tag der Gärten & Parks, am 14. und 15. Juni, „bürgerliche“ Besucher an den malerischen Parkanlagen westfälischer Schlösser und Burgen. Sie flanieren durch jenen Garten, der schon die berühmte Westfalen-Dichterin Annette von Droste-Hülshoff zu Erzählungen und Gedichten inspirierte, oder durch den barocken Park des „westfälischen Versailles“, Schloss Nordkirchen (Kreis Coesfeld).Bild_LWL_Schloss_Nordkirchen_img_5622_2

Und eigens zu diesem Anlass öffnet das Rittergut Groß Engershausen in Preußisch Oldendorf (Kreis Minden-Lübbecke) seine Privatgärten der Öffentlichkeit. Ein breiter Wassergraben umgibt das Schmuckstück in Ostwestfalen-Lippe; das Herrenhaus steht auf einer Gräfteninsel und ist von sehr unterschiedlichen Gärten umgeben. Das Garten-Wochenende ist eine der seltenen Gelegenheiten, um die ganze Pracht zu bewundern: das barocke Rasenparterre, den Wohlfühl- und den Kräutergarten, die Blütenvielfalt des Staudengartens und den Geogarten, in dem fossile Fundstücke zum Betrachten und Anfassen einladen. Eine verwilderte Fläche hat sich die Natur zurückerobert – dort überrascht sie jedes Jahr mit einer anderen Vegetation.

Neben Gut Groß Engershausern laden viele weitere herrschaftliche Anlagen in Ostwestfalen-Lippe, im Sieger- und Münsterland, in Südwestfalen und im Ruhrgebiet zum Spaziergang ein. Und jede einzelne hat ihre Besonderheit. Zum Beispiel der Park am Oberen Schloss Siegen mit seinem Rubens-Brunnen und Blick über die Krönchen-Stadt. Oder der Schlosspark Velen (Kreis Borken) mit seinem Tiergarten. Auf einer Sanddüne thront Schloss Rheda (Kreis Gütersloh), umgeben von historischen Rosensorten. Anlagen im englischen Landschaftsstil gibt es am

Wasserschloss Bodelschwingh Wasserschloss_-Bodelschwingh_lwlin Dortmund und am Schloss Schieder in Schieder-Schwalenberg (Kreis Lippe) zu sehen. Brunnen, Wasserfontänen und exotische Bäume prägen die Idylle im Palaisgarten Detmold (Kreis Lippe) – ganz in der Nähe liegt das fürstliche Residenzschloss.

Botanische Wunderwelten öffnen sich den Besuchern, alle mit speziellem Charakter und Blick auf Adelssitze. Aber auch Klostergärten, Stadt- und Kurparks, Gartenschauparks, Lehrgärten und besonders schöne Privatgärten nehmen an der Aktion des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit seinen Partnern teil – insgesamt mehr als 150 märchenhafte Orte. Unter dem Motto „Die Farbe Weiß“ zelebrieren viele Anlagen das Sommer-Wochenende mit einem „Diner en blanc“.
Weitere Informationen unter http://www.gaerten-in-westfalen.de.

Hintergrund
Mit dem Tag der Gärten und Parks in Westfalen-Lippe wollen die Organisatoren ein typisches Stück westfälische Kultur in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, den Tourismus stärken und den Bürgern die Besonderheiten der Region vor Augen führen. Die Website www.gaerten-in-westfalen.de bietet hierfür ganzjährig Informationen. Die Veranstaltung ist eine Aktion des LWL und des Projektes „Kultur in Westfalen“, das von der LWL-Kulturstiftung und der Westfalen-Initiative getragen und vom NRW-Kulturministerium gefördert wird.

BU: Bild 1 Schloss Schieder, Bild 2 Schloss Nordkirchen, Bild 3 Wasserschloss Bodelschwingh

Fotos: LWL