Letzte Einführung in die App „Cyber-Staub“

Herford. Am Mittwoch, 16.08., um 17 Uhr findet die letzte Einführung in die App „Cyber-Staub: Ein digitaler Parcours durch Herford“ statt. Der smartphonebasierte Erkundungsparcours lädt Groß und Klein zu einer ganz besonderen Art der Stadtbegehung ein. Projekt-Kuratorin Friederike Korfmacher gibt Hintergrundinformationen zu der kostenfreien App und ihrer Entstehung und unterstützt beim Einstieg in den Parcours (Ticket kostenfrei, ohne Anmeldung).

Bei einem Spaziergang durch die Herforder Innenstadt treffen die Teilnehmer*innen mithilfe der App „Cyber-Staub“ im realen Raum auf digitale Phänomene wie Elefanten, Luftwirbel, Bälle uvm., die auf Ideen des österreichischen Künstlers Martin Walde beruhen. Seine poetischen und skurrilen Erzählungen beschäftigen sich mit unterschiedlichen Perspektiven der Stadterfahrung.

Mithilfe einer digitalen Karte finden Nutzer*innen QR-Codes in der Innenstadt, die mit dem Smartphone gescannt werden können. Auf diese Weise werden die AR-Phänomene („Augmented Reality“) über die Handykamera im realen Raum sichtbar. Ist ein Objekt einmal freigeschaltet, kann es immer wieder an beliebiger Stelle geöffnet und via Screenshot platziert werden. So hat jede*r Nutzer*in die Möglichkeit, selbst virtuell in den Stadtraum einzugreifen und eigene Erzählungen zu kreieren.

„Offene Welten. Digitale Parcours durch Räume unserer Zeit“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Museum für Gegenwartskunst Siegen, IMAGINE THE CITY Hamburg, der Kestner Gesellschaft Hannover und dem Museum Marta Herford. Die Kulturstiftung des Bundes fördert das Vorhaben im Fonds Digital – Für den digitalen Wandel von Kulturinstitutionen über einen Zeitraum von vier Jahren. In „Offene Welten“ entwickeln die vier Institutionen für zeitgenössische Kunst gemeinsam mit dem Entwicklungsteam interkit, Künstler*innen und Kurator*innen digitale spielerische Parcours und künstlerische Inszenierungen an der Schnittstelle von Institution und Stadtraum.

Die Wirklichkeit erweitern – Smartphone-Filme mit Augmented Reality gestalten

Herford.  Nach einer technischen Einführung lernen die Teilnehmenden bildgestalterische Grundlagen des Filmens mit dem Smartphone und experimentieren mit der Augmented-Reality-App „Cyber-Staub“. Im Herforder Stadtraum werden AR-Objekte wie Elefanten, Luftwirbel, Bälle und uvm. eingefangen, um sie dann in eigenen Videoproduktionen an anderen kreativen Orten lebendig werden zu lassen. Der Workshop ist auch für Lehrende geeignet. Eine einfache Teilnahmebescheinigung kann ausgestellt werden. Die Kosten betragen 15 Euro pro Person, Tickets sind an der Museumskasse und im Online-Shop erhältlich.
Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 8 Personen begrenzt.
Für den Workshop wird ein aufgeladenes Smartphone und ggf. eine Powerbank benötigt.

Sechs neue Projekte für den Spitzencluster it‘s OWL

Technologien für die Produktion der Zukunft

Düsseldorf/Paderborn. 13 Projekte hatten sich in einer Ausschreibung des Landes Nordrhein-Westfalen für die Weiterentwicklung des Spitzenclusters it‘s OWL beworben. Sechs davon hat ein unabhängiges Gutachtergremium ausgewählt. In den Projekten entwickeln 17 Unternehmen und fünf Forschungseinrichtungen gemeinsam Ansätze und Lösungen für die Produktion der Zukunft. Dabei geht es um Softwareerstellung ohne tiefe Programmierkenntnisse, neue Verfahren der Mensch-Maschine-Interaktion, die Optimierung von industriellen Prozessen sowie neue Sensortechnologien. Die Projekte, die voraussichtlich im März 2021 starten, haben ein Gesamtvolumen von 9,2 Mio. Euro. Das Land NRW plant, die Vorhaben mit Mitteln in Höhe von bis zu 4,9 Mio. Euro zu fördern.

Wie kann der Einsatz von Augmented Reality (erweiterte Realität) in Unternehmen unterstützt werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich eins der sechs neuen Projekte von it’s OWL. Foto: © Fraunhofer IOSB-INA.

Wie kann der Einsatz von Augmented Reality (erweiterte Realität) in Unternehmen unterstützt werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich eins der sechs neuen Projekte von it’s OWL. Foto: © Fraunhofer IOSB-INA.

Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Der Spitzencluster it‘s OWL ist ein Erfolgsmodell für eine gelingende Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft mit großer bundesweiter Strahlkraft. In den ausgewählten Projekten erschließen Forscherinnen und Forscher gemeinsam mit den mittelständischen Unternehmen neue Technologien für die digitale Transformation. Die Partner greifen Handlungsbedarfe aus der Industrie auf und entwickeln praxisorientierte Ansätze und Lösungen, die andere Unternehmen in der Region und ganz Nordrhein-Westfalen nutzen können. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für eine wettbewerbsfähige Industrie in Nordrhein-Westfalen.“

Prof. Dr. Jürgen Gausemeier, Vorsitzender des it’s OWL Clusterboards und des Gutachtergremiums, lobt die hohe Qualität der ausgewählten Wettbewerbsbeiträge: „Die Projekte sind wichtige Bausteine, um die Strategie des Spitzenclusters it´s OWL weiter umzusetzen. Unternehmen und Forschungseinrichtungen bündeln dabei ihre Kräfte für Innovation, Wertschöpfung und Beschäftigung. Dabei entstehen Schlüsseltechnologien, Lösungsmuster und Methoden, die wir für unsere Clusterunternehmen verfügbar machen. Kleine und mittlere Unternehmen können die Ergebnisse beispielsweise über Transferprojekte nutzen.“

Softwareanwendungen ohne tiefe Programmierkenntnisse erstellen

Aufgrund der Digitalisierung und Optimierung von Prozessen besteht in Unternehmen ein steigender Bedarf an betriebsspezifischen Softwareanwendungen. Derzeit sind vor allem IT-Fachkräfte gefordert, diese Anwendungen zu erstellen und anzupassen. Da in vielen Unternehmen ein Mangel an IT-Fachkräften besteht und IT-Abteilungen zumeist in hohem Maße ausgelastet sind, ist diese Vorgehensweise kostenintensiv und mit langen Bereitstellungszeiten verbunden. An einer Alternative arbeitet das Projekt ‚Pro-LowCode‘. Durch Low-Code-Programmierung ist es möglich, Softwareanwendungen ohne tiefe Programmierkenntnisse mittels einer grafischen Benutzeroberfläche zu erstellen. Der Vorteil: Beschäftigte in Unternehmen können sich mit ihrem Expertenwissen direkt an der Softwareentwicklung beteiligen. In dem Projekt sollen unter anderem Einsatzmöglichkeiten und Voraussetzungen von Low-Code-Plattformen in mittelständischen Industriebetrieben aufgezeigt werden. Projektpartner sind die TH OWL, die Universität Paderborn und die Unternehmen S&N Invent, Homag Kantentechnik und Denios.

Steigerung der Automatisierung an Prüfplätzen

Wie Roboter Abläufe in Unternehmen vereinfachen können, damit beschäftigt sich das Projekt ‚CogeP‘. In dem Projekt werden die Einsatzmöglichkeiten für Cobot-unterstützte Prüfplätze erforscht. Ein Cobot ist ein kollaborativer Roboter, der gemeinsam mit Menschen arbeitet und nicht durch Schutzeinrichtungen von diesen getrennt ist. In dem Projekt wird beispielsweise in Kooperation mit Diebold Nixdorf eine Anwendung zum Echtgeldtest für Geldautomaten entwickelt. Durch den Einsatz eines Roboters werden Testabläufe mit Echtgeld automatisiert. Das Unternehmen verspricht sich durch die Automatisierung mehr Effizienz in den Bereichen Entwicklung und Fertigung. An einer Lösung mit Diebold Nixdorf arbeiten das Fraunhofer IEM und die verlinked GmbH.

Erweiterte Realität in der Ausbildung

Neu erworbenes Wissen in der Ausbildung direkt an einer Werkzeugmaschine oder bei der Montage anwenden zu können, darum geht es im Projekt ‚iAtA‘ (Intelligente Assistenz für die technische Ausbildung). Möglich macht dies ein Extended-Reality-Assistenzsystem (XR). XR-basierte Systeme unterstützen Nutzer, indem in Echtzeit Informationen in das Blickfeld der Mitarbeiter eingeblendet und akustisch ergänzt werden können. Digitale Assistenzsysteme haben sich bereits in einigen Unternehmensbereichen, zum Beispiel in der Wartung und Instandhaltung, etabliert. Nun sollen sie die Ausbildung in Unternehmen verbessern. Dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten, Nachwuchskräfte fit für digitale Technologien zu machen. Die Forschungspartner der Universität Bielefeld und des Fraunhofer IOSB-INA arbeiten hierfür mit den beteiligten Praxispartnern Miele, Böllhoff und Phoenix Contact sowie dem Aktionszentrum Multi Media eng zusammen.

Einführung von Augmented Reality in Unternehmen

Die erweiterte Realität (Augmented Reality (AR)) spielt auch im Projekt ‚EMERGE‘ eine große Rolle. Der hohe Entwicklungsaufwand macht es gerade für kleine und mittlere Unternehmen schwierig, die Potenziale dieser Technologien zu nutzen. Im Projekt ‚EMERGE – Systematik zur Einführung individueller AR-Lösungen‘ wird ein Instrumentarium erstellt, um den Einsatz von AR-Lösungen in Unternehmen zu unterstützen, beispielsweise in der Wartung von Maschinen oder bei der Montage. Dazu werden Anwendungen in den Bereichen Produktentwicklung, Fertigung und Vertrieb entwickelt, die in Lösungsbausteinen, Leitfäden und Schulungsangeboten für Unternehmen verfügbar gemacht werden. Dadurch können Unternehmen die Produktivität und Qualität ihrer Fertigung erhöhen und ihre Beschäftigten unterstützen. Projektpartner sind Fraunhofer IEM sowie die Unternehmen Scanblue Engineering, Weidmüller und Westfalexwerk.

Analyse von industriellen Prozessen

Das Projekt ‚BPM-I4.0‘ beschäftigt sich indes mit Process Mining. Process Mining ist eine Methode zum Erkennen, Analysieren und Verbessern von Geschäftsprozessen anhand von Daten. In bestimmten Branchen wie dem Online-Handel ist der Ansatz bereits etabliert, aber noch nicht in industriellen Prozessen. Die Gründe: Die Prozesse weisen nur sehr selten große Datenmengen (Big Data) auf, die für Process-Mining-Verfahren vorausgesetzt werden, es fehlen die entsprechenden Unternehmensstrukturen und die Methoden, eine solche Technologie einzuführen. Die Universität Paderborn, das Fraunhofer IEM sowie die Unternehmen Contact Software, Weidmüller und GEA arbeiten daran, dies zu ändern. Dazu werden in dem Projekt beispielhaft die Produktentstehung von Weidmüller und die Auftragsabwicklung von GEA untersucht und verbessert. Bei GEA werden die Auftragsdaten zwar systematisch und automatisch erfasst. Die derzeitige Qualitätsüberwachung anhand dieser Daten ist allerdings nur mit einem hohen manuellen Aufwand möglich. Ausgehend von Process Mining soll die Qualitätsüberwachung vorausschauend optimiert und effizienter gestaltet werden.

Smarte drahtlose MID-Sensorsysteme für IOT-Anwendungen

Die Vernetzung von Maschinen, Geräten und Anwendungen im Internet of Things (IoT) stellt hohe Anforderungen an die Produktentwicklung. Es besteht eine Diskrepanz zwischen dem hohen Bedarf an individuellen Sensoren und den am Markt verfügbaren Elektronik-Technologien. Die Lösung sind Sensoren, die individuell mit Hilfe von Additive Manufacturing AM (3D Druck) und Mechatronic Integrated Devices (MID) gefertigt werden. Dank MID werden mechanische und elektrische Funktionen in einem Bauteil integriert. Dort, wo es bisher schwierig war, Sensoren zu platzieren, ist es mit Hilfe der neuen Technik möglich. Im Rahmen des Projekts ‚MERLIN‘ (Smarte drahtlose MID Sensorsysteme für IOT Anwendungen) sollen eben jene neuen Einsatzmöglichkeiten von AM-MID-Applikationen im Maschinen- und Anlagenbau analysiert werden. So geht es im Projekt unter anderem darum, bei der Firma Berg & Co einen Sensor auf rotierende Spannwerkzeuge zu integrieren. Dadurch sollen verschlissene Lager frühzeitig erkannt werden, um eine gleichbleibende Produktqualität zu erreichen und einen Ausfall zu vermeiden. An dem Projekt arbeiten das Fraunhofer IEM, die TH OWL, Lenze SE, CP contech electronic, steute Technologies sowie Berg & Co.

Günter Korder, Geschäftsführer it´s OWL Clustermanagement GmbH: „Die Projekte zeigen, dass it’s OWL primär ein industriegetriebenes Netzwerk ist. Die Unternehmen definieren die Themenfelder – und gemeinsam mit den Hochschulen und Forschungseinrichtungen entwickeln wir Projekte, die zu konkreten Mehrwerten für die Unternehmen führen. Und die wir dann über den Transfer in die breite Anwendung bringen. Das ist das Erfolgsrezept von it´s OWL.“

Der Spitzencluster it‘s OWL

Im Technologie-Netzwerk it‘s OWL – Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe entwickeln über 200 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen Lösungen für intelligente Produkte und Produktionsverfahren. Mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und weiterer Förderer werden dazu in der Zeit von 2018 bis 2023 Projekte im Umfang von 200 Millionen Euro umgesetzt. Themenschwerpunkte sind Künstliche Intelligenz, digitale Plattformen, Systems Engineering und Arbeit 4.0. Ausgezeichnet im Spitzencluster-Wettbewerb der Bundesregierung, gilt it‘s OWL als eine der größten Initiativen für Industrie 4.0 im Mittelstand.

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Realität und Virtuelles: Neueste Technologie im HNF

Paderborn. Ab sofort präsentiert das HNF eine Installation, die mit erweiterter Realität arbeitet. Die auch Augmented Reality (AR) genannte Technik ermöglicht die Verbindung von realen und computergestützten Bildern. Im HNF wird damit die dynamische Entwicklung der Mikroelektronik der letzten 50 Jahre sichtbar.

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Geschichte und neueste Technologie, Reales und virtuelle Ansichten: Diese Aspekte verschmelzen in einer neuen Attraktion des Heinz Nixdorf MuseumsForums .Foto: HNF

Die sogenannte Chip-Pagode verdeutlicht das Mooresche Gesetz. 1965 formulierte der Intel-Mitgründer Gordon Moore diese Gesetzmäßigkeit der Halbleiterindustrie, die erst in letzter Zeit ins Stocken gerät: Etwa alle 24 Monate verdoppelt sich die Leistungsfähigkeit der Prozessoren, ihr Flächenbedarf halbiert sich somit. 

Mithilfe der AR-Anwendung können Besucher im HNF nun diese Entwicklung nachvollziehen. Sie halten einen Tablet-Computer auf die farbige Installation und bekommen damit nicht nur zusätzliche Informationen eingeblendet, sondern auch virtuelle Gegenstände. So sehen sie, welche Chips in welchen Jahren eingesetzt wurden und welche Geräte damals brandaktuell waren. Ein C64 und ein Game Boy sind zum Greifen nah. Besonders spektakulär wird es, wenn ein virtuelles Elektroauto in das Museum fährt und die Tür zum Einsteigen öffnet. Da kommt so mancher Besucher ins Grübeln, was Fakt und Fiktion ist.

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Mit Augmented-Reality durch den ­öffentlichen Raum

Interdisziplinäres Forschungsprojekt der FH ­Bielefeld entwickelt App für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung / Förderung von einer Millionen Euro vom Bund
 
Bielefeld/Minden . Wieder einmal eine neue Baustelle, die den Gehweg versperrt, eine defekte Ampel oder auch eine Person, die um Kleingeld bittet: Der Weg zur Arbeit ist nie jeden Tag gleich. Uns begegnen viele bekannte Gesichter, doch auch unvorhergesehene Dinge passieren. Für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung können gerade diese ungeplanten Ereignisse zu einer Herausforderung werden. In einem interdisziplinären Projekt der Fachhochschule (FH) Bielefeld arbeiten nun Forschende daran, für diese Nutzer*innengruppe, eine App zu entwickeln, die sie dabei unterstützt, sich selbstständig und sicher im öffentlichen Raum zu bewegen.
Auftakt für das interdisziplinäre Forschungsprojekt (v.l.): Prof. Dr. Dominic Becking, Prof. Dr. Brunhilde Steckler, Projektleiterin Prof. Dr. Gudrun Dobslaw, Prof. Dr. Udo Seelmeyer, Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Michael Dietermann (AWO Siegen) und Martin Henke (proWerk).

Auftakt für das interdisziplinäre Forschungsprojekt (v.l.): Prof. Dr. Dominic Becking, Prof. Dr. Brunhilde Steckler, Projektleiterin Prof. Dr. Gudrun Dobslaw, Prof. Dr. Udo Seelmeyer, Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Michael Dietermann (AWO Siegen) und Martin Henke (proWerk).

Für das Projekt „PAGAnInI“ (Personalized Augmented Guidance for the Autonomy of People with Intellectual Impairments) arbeiten sowohl Forschende des Fachbereichs Sozialwesen als auch Informatiker des Fachbereichs Campus Minden der FH Bielefeld zusammen. Neben der technischen Entwicklung steht die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer stark im Fokus.

„Uns ist es besonders wichtig, das Projekt partizipativ durchzuführen und mit den Nutzerinnen und Nutzern sowie den Fachkräften gemeinsam zu reflektieren. Sie alle sollen sich in ihren Belangen ernst genommen fühlen“, sagt Prof. Dr. Gudrun Dobslaw, Leiterin des Forschungsprojektes und Professorin für Psychosoziale Intervention und Beratung am Fachbereich Sozialwesen. „Unser Ziel ist es, neue digitale Technologien auch in der Sozialen Arbeit innovativ einzusetzen. Damit ergeben sich für Fachkräfte und Organisationen aber auch Herausforderungen, die wir im Projekt untersuchen und bewältigen wollen“, ergänzt Prof. Dr. Udo Seelmeyer, der am Fachbereich Sozialwesen Sozialarbeitswissenschaft lehrt.
Die FH Bielefeld kooperiert für das Projekt mit zwei Praxispartnerinnen: die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Siegen und die zu den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel gehörende Einrichtung proWerk. „PAGAnInI wird die Beschäftigten unserer Werkstätten mobiler machen, das bedeutet mehr Teilhabe, nicht nur am Arbeitsleben“, erläutert proWerk-Geschäftsführer Martin Henke.
Ziel der App wird es sein, Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen in ihrem Lernprozess auf dem täglichen Arbeitsweg zu begleiten und zu unterstützen. Dabei soll es mehr sein als nur eine reine Navigations-App: Das System ist jeweils individuell an den Lernstand der einzelnen Nutzerinnen und Nutzer angepasst und lernt gleichzeitig mit. Die Betreuerinnen und Betreuer übernehmen eine Monitoring-Funktion. Über ein eigenes Interface haben sie die Möglichkeit, das Wegetraining der Nutzerinnen und Nutzer zu verwalten und Lernerfolge gemeinsam mit ihnen zu besprechen.
Gefördert wird das Forschungsvorhaben PAGAnInI mit mehr als einer Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderrichtlinie „Lebensqualität durch soziale Innovationen (FH-Sozial)“. Die Laufzeit beträgt vier Jahre. Denkbar ist, dass die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt auch für weitere Nutzer*innengruppen Anwendung findet, wie etwa für Menschen mit einer erworbenen Hirnschädigung oder Demenzerkrankung. 
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Forschungsprojekt entwickelt mit Augmented Reality smarte Services für die Industrie

Augmented Reality (AR) bietet Unternehmen viele Möglichkeiten, Produkte und Prozesse zu optimieren. Der zielgerichtete Einsatz von Technologien der erweiterten Realität erfordert allerdings hohes Expertenwissen. Das Forschungsprojekt AcRoSS schlägt ein Plattform-Konzept vor, mit dem auch kleinere Unternehmen sinnvolle AR-Anwendungen für zusätzliche datenbasierte Services nutzen können.
BU: Das AcRoSS-Konsortium beim Projektabschluss im Smart Data Forum in Berlin, wo künftig die Industrie-Exponate für Besucher ausgestellt werden. Foto: Fraunhofer IEM

BU: Das AcRoSS-Konsortium beim Projektabschluss im Smart Data Forum in Berlin, wo künftig die Industrie-Exponate für Besucher ausgestellt werden. Foto: Fraunhofer IEM

Paderborn. Im Berliner Smart Data Forum stellte das Forschungsteam die Ergebnisse des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Projektes „AR- basierte Produkt-Service-Systeme“ (AcRoSS) vor. „Ob Videospiel oder Vertriebsunterstützung – Augmented Reality ist in vielen Bereichen bereits erfolgreich im Einsatz. Besonders kleine und mittlere Betriebe profitieren derzeit aber wenig von den Möglichkeiten, da der Entwicklungsaufwand sehr hoch ist. Unsere AcRoSS-Plattform ist eine Möglichkeit, diese Aufwände zu reduzieren. Wir zeigen spannende Potenziale für zusätzliche Dienste und Geschäftsmodelle mit AR auf“, erläutert Daniel Röltgen, AcRoSS-Projektleiter vom Fraunhofer IEM.

Die Grundidee: Aus fertigen Bausteinen können Unternehmen individuelle Augmented Reality-Lösungen und Services erstellen und sie sogar über die Plattform betreiben. Augmented Reality-Services nach dem Baukasten-Prinzip zusammenstellen Der Maschinenbauer Krause-Biagosch hat das Plattformkonzept getestet und sieht großen Nutzen für seine Kunden. Die Reparatur von Maschinen im Einsatz kann aufwendig und teuer sein. Künftig könnte Krause-Biagosch die Reparaturanleitung über ein AR-Datenbrille ins Sichtfeld seiner Kunden projizieren und so zusätzliche Dienstleistungen anbieten. Auch das Raumfahrtunternehmen Ariane Group erarbeitete eine Pilotanwendung für die Plattform. So könnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Montage der Ariane-6-Trägerrakete Bauanleitungen Schritt für Schritt über eine AR-Brille erhalten. Besonders im engen Bauraum profitieren sie davon, beide Hände freizuhaben.

Die Demonstratoren beider Industrieanwendungen sind ab sofort im Showroom des Smart Data Forum des BMWi zu sehen. Sowohl die Reparatur- als auch die Montageanleitungen stellen sogenannte Smart Services (Datenbasierte Dienste) dar. Über die AcRoSS-Plattform könnten die Services mit verschiedenen vorgefertigten Augmented Reality-Bausteinen wie Positionserkennung oder Gestensteuerung zusammengesetzt werden. Kommunikation und Datenübertragung erfolgen zentral über die Plattform-Software. In Betrieben, wo kostspielige und aufwendige Eigenentwicklungen nicht möglich sind, könnte die Plattform also einen einfachen Zugang zur Technologie Augmented Reality eröffnen. „Hinter der Technologie Augmented Reality und den einzelnen Lösungen steckt enormes Potenzial für innovative Geschäftsmodelle. Das Bundeswirtschaftsministerium hat AcRoSS gefördert, weil es dazu beiträgt, dass sich die AR Technologie weiterverbreitet und sich auch Mittelständler diese einfacher zunutze machen können“, sagt Dr. Stefan Afting vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi).

Forschungspartner im Projekt AcRoSS Die Forschungspartner der AcRoSS-Plattform bilden die gesamte Bandbreite der späteren Plattform-Nutzer ab. Ubimax konzipierte die AR-Bausteine, die Technologie-Anbieter künftig über eine Bibliothek auf der AcRoSS-Plattform bereitstellen könnten. Das DAI-Labor ermöglicht die Zusammenstellung der Bausteine zu nutzenstiftenden Services und eine reibungslose Umsetzung. Die Gesamt-Plattform wurde von Atos als Plattform-Anbieter erstellt. Das Fraunhofer IEM unterstützte die Entwicklung methodisch und konzipierte passende Geschäftsmodelle für die AR-Services. Die Partner im Projekt AcRoSS sind: Atos  Ariane Group  DAI-Labor  Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM  Krause-Biagosch  Ubimax Förderung im Technologieprogramm Smart Service Welt Ermöglicht wurde das Projekt AcRoSS (März 2016 – Februar 2019) durch eine Förderung im Technologieprogramm »Smart Service Welt – Internetbasierte Dienste für die Wirtschaft» des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Ziel des Programms ist es, neue intelligente Dienste (Smart Services) anhand konkreter Lösungen zu entwickeln.

Weiterführende Informationen  Video zum Projekt AcRoSS https://youtu.be/UxmCVSQi3ME  Umfrage zum Thema Virtual & Augmented Reality des Bundesverbands Digitale Wirtschaft, die AR ein großes Potenzial zuspricht, aber ebenfalls auf die derzeitige Umsetzungsschwäche aufgrund fehlender Investitionsmöglichkeiten eingeht. https://www.bvdw.org/presse/detail/artikel/bvdw-studie-virtual-und- augmented-reality-fester-bestandteil-der-unternehmensstrategien/  Smart Data Forum des BMWi https://smartdataforum.de/

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Weidmüller unterstützt Projekt der Technischen Universität Dortmund

Detmolder Elektrotechnikunternehmen hilft mit Expertise im Bereich Augmented Reality Menschen mit Beeinträchtigungen bei der Alltagsintegratio

Detmold / Dortmund. Weidmüller unterstützt die Technische Universität Dortmund bei einem staatlich geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekt. Der Startschuss des Projekts „LernBAR“ war im Juni 2018. Ziel ist es, beeinträchtigte Menschen durch den Einsatz digitaler Medien für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Mithilfe von Augmented Reality (AR) und der Microsoft HoloLens sollen sie über digitale Inhalte an ihren zukünftigen Arbeitsplatz und die ungewohnte Umgebung herangeführt werden. „Das Team der Universität in Dortmund hat zu Beginn zu den Nutzungsmöglichkeiten von Augmented Reality recherchiert und ist hier auf uns aufmerksam geworden. Nach ersten Gesprächen war für uns schnell klar, dass wir das Projekt unterstützen möchten“, erklärt Dr. Patrick-Benjamin Bök, Leiter Global Digitalization bei Weidmüller.

Vertreter des Projekts LernBAR tauschten sich mit Dr. Patrick-Benjamin Bök (2.v.l.) zu Augmented Reality aus.

Vertreter des Projekts LernBAR tauschten sich mit Dr. Patrick-Benjamin Bök (2.v.l.) zu Augmented Reality aus.

Die von LernBAR angesprochenen Darstellungen werden mit der von Weidmüller selbst entwickelten Augmented Reality Learning Application – kurz: ARLA – erstellt. In der App hat das Team von Bök einen speziellen Bereich für das Projekt eingebaut, mit dem die Nutzer die Lernvideos nutzen und auf die Microsoft HoloLens oder ein Tablet übertragen können. Dabei nutzt LernBAR die App in einem anderen Umfeld, sodass speziell für sie zugeschnittene Szenarien erstellt werden können. „Die Kooperation ist ein gutes Beispiel dafür, wie Technologen von einem Anwendungsfall auf andere übertragen werden können. So bietet die Technologie nicht nur in der Industrie einen Vorteil“, sagt Bök 

Auch das LernBAR-Team der TU Dortmund freut sich über die Unterstützung Weidmüllers. „Dass wir nun direkt einen Zugang zu der Anwendung von Weidmüller bekommen, ist eine unglaubliche Bereicherung. Wir freuen uns, dass Weidmüller das soziale Projekt unterstützt und seine Expertise einbringt“, sagt Denise Materna aus dem LernBAR-Team.

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Die Realität erweitern mit Augmented Reality

15_03_30_Realitaet-erweiterKreis Gütersloh. Knapp 60 Teilnehmer lauschten interessiert den Vorträgen zum Thema Augmented Reality (AR), also „angereicherte Realität“, die den Auftakt der diesjährigen Innovations.Kreis.GT-Reihe bildeten. Augmented Reality ist eine Kombination aus wahrgenommener und am Computer erzeugter Realität, die mithilfe eines Smartphones oder Tablets betrachtet werden kann. Gastgeber Martin Schildmacher, Vorstand der MODUS Consult AG, und Ulrike Künnemann, eBusiness-Lotse OWL und Moderatorin des Abends, übergaben nach einer kurzen Begrüßung an Christian Terhechte.

Der Gründer und Geschäftsführer der Neuland-Medien GmbH & Co. KG erläuterte in seinem Praxisbeitrag welche Chancen und Anwendungsmöglichkeiten es in diesem Bereich gibt und konnte anhand einer per Tablet in die Realität projizierten Eule zeigen, wie AR funktioniert. Außerdem beschrieb er verschiedene Anwendungsfälle, zum Beispiel in der Möbelindustrie oder im eigenen Unternehmen: „Wir haben in unserem Eingangsbereich einige markante Punkte oder Bilder an der Wand als sogenannte Marker hinterlegt.“ Dadurch besteht die Möglichkeit, mit Hilfe einer App per Smartphone Informationen über das Unternehmen auf die Marker zu projizieren. „Somit kennt unser Gast das Unternehmen bereits, wenn er zu ins Büro kommt. Wir können uns dann sofort auf den eigentlichen Gesprächsanlass konzentrieren“, beschreibt Terhechte das Prinzip seiner Idee.

Im zweiten Praxisbeitrag spielte das Thema Hardware eine übergeordnete Rolle. Dr. Simon Oberthür, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Software Inovation Campus der Universität Paderborn, legte dar, wie man eigene Vorstellungen umsetzen kann. „Ein Smartphone, eine kostenfreie App und Ideen… mehr braucht es nicht und Sie können im Prinzip heute Abend schon loslegen“, so Dr. Oberthür. Auch per Datenbrille können virtuelle Informationen mit der Realität verknüpft werden. Oberthür beschrieb weiterhin, dass mit Hilfe eines 3D-Scanners täuschend echte Nachbildungen realer Modelle projiziert werden können. Das erleichtert zum Beispiel die Präsentation großer Maschinen auf Messen, da die Anlagen nicht mehr transportiert und am Stand aufgebaut werden müssen.

Matthias Vinnemeier von der pro Wirtschaft GT war von der Auftaktveranstaltung begeistert. „Das war ein gelungener Start in das achte Jahr der Veranstaltungsreihe. Ich habe viele rauchende Köpfe gesehen, die sich bereits jetzt Gedanken machen, wie sie die vorgestellten Ideen im eigenen Unternehmen einsetzen können.“ Die nächste Veranstaltung des Innovations.Kreis.GT findet am 28. April beim Exzellenzcluster Cognitive Interaction Technology (CITEC) an der Universität Bielefeld statt.

Bildzeile:
Sprachen über die Chancen der neuen Technologie: (v.l.) Christian Terhechte (Neuland-Medien), Dr. Simon Oberthür (Software Inovation Campus), Ulrike Künnemann (eBusiness-Lotse OWL), Matthias Vinnemeier (pro Wirtschaft GT) und Martin Schildmacher (MODUS Consult).