Statistik des Mindener Standesamtes liegt vor

Herzen-auf-der-WeserMinden. Die gesammelten Daten des Mindener Standesamtes verdeutlichen, dass im vergangenen Jahr mehr Paare als 2014 geheiratet haben. 338 Eheschließungen gab es in Minden. „Die Zunahme bei den Eheschließungen hat sicherlich mit den vielfältigen Angeboten des Standesamtes zu tun. Paare haben die Möglichkeit auch an den Wochenenden zu heiraten – das ist eine sehr gut angenommene Alternative“, verdeutlicht Standesbeamtin Bettina Reinking. Im letzten Jahr war es möglich an 28 Samstags-Terminen die Ehe zu schließen. Aber nicht nur Mindenerinnen und Mindener nehmen das Angebot gerne wahr, es gibt auch viele Auswärtige, die in der Weserstadt den Bund der Ehe eingehen. Immer beliebter wird es sich am letzten Tag des Jahres, dem 31. Dezember, das Ja-Wort zu geben. In diesem Jahr waren es acht Paare, so Reinking weiter.

Auch das Angebot der Ambiente-Trauungen wird weiterhin sehr gut angenommen. 216 Paare entschieden sich im Kleinen Rathaussaal zu heiraten, 72 Paare gaben sich im Preußen-Museum das Ja-Wort. Trauungen fanden auch im Mindener Museum (23), im Heimathaus Dankersen (21) und auf den Mindener Fahrgastschiffen (2) statt. Seit 2014 ist es möglich in den eigenen vier Wänden zu heiraten. Davon machten immerhin schon vier Paare Gebrauch. Voraussetzung ist, dass die Standesbeamtinnen und –beamten die Räume vorher in Augenschein genommen haben müssen, um über die Eignung der Räumlichkeiten entscheiden zu können.

Für den Mehraufwand fallen zusätzliche Kosten an. So werden für eine Trauung – beispielsweise in den eigenen vier Wänden – rund 850 Euro Extra-Gebühren berechnet. In diesem Betrag enthalten sind – neben der vorherigen Besichtigung der Räumlichkeiten – auch die Eheschließung an sich sowie die Gebühren für die Trauung außerhalb der Öffnungszeiten des Rathauses. Der Aufwand für eine Eheschließung in einem Festsaal oder im eigenen Haus ist deutlich höher als bei einer Ambiente-Trauung beispielsweise im Preußen-Museum.

Die weltweiten Migrationsbewegungen sind auch in Minden zu spüren. So haben von den insgesamt 696 Eheleuten (338 Eheschließungen und 8 Nachbeurkundungen) im Jahr 2015 rund 24 Prozent einen Migrationshintergrund. Die Eheschließenden kamen aus ganz unterschiedlichen Ländern, wie beispielsweise Russland, der Türkei, Griechenland oder aus dem Kongo. Für die Mitarbeiterinnen des Standesamtes bedeutet diese Tatsache, sich verstärkt mit den ausländischen Rechtsgrundlagen auseinander zu setzen. „Die Zusammenarbeit mit deutschen Auslandsvertretungen sowie mit ausländischen Vertretungen im Inland nimmt inzwischen einen erheblichen Umfang in der täglichen Arbeit ein“, beschreibt Reinking.

Die Namensführung wird in Minden nach wie vor meist traditionell gewählt: 303 Paare haben sich für einen gemeinsamen Ehenamen entschieden, davon 276 Paare für den Namen des Mannes und nur 27 Paare für den Namen der Frau. 25 Paare haben dem Ehenamen einen Namen – den Geburtsnamen oder den Namen, den sie zum Zeitpunkt der Eheschließung führten -, hinzugefügt. 35 Eheleute behielten ihre Nachnamen.HochzeitaufdemSchiff2014

Nicht nur Trauungen sondern auch die Beurkundung von Geburten und Sterbefällen sowie Vaterschaftsanerkennungen und Namensänderungen gehören zu den Aufgaben der Mitarbeiterinnen des Standesamtes. So gab es in 2015 191 Vaterschaftsanerkennungen.

Vornamensstatistik – Noah und Sophie liegen vorn

Die Wahl des Vornamens ist nicht nur für ein Kind von großer Bedeutung, auch die Eltern machen sich sehr lange Gedanken darüber, wie sie ihren Sprössling nennen sollen. Bundesweit waren die beliebtesten Vornamen in 2015 Ben und Mia. Auf Platz zwei bei den Mädchen lag Emma, gefolgt von Hannah oder Hanna. Bei den Jungen landete Jonas auf dem zweiten Platz und Leon auf dem dritten.

Entgegen dem bundesweiten Trend sind die beliebtesten Vornamen in Minden Noah und Sophie. Für Noah entschieden sich 21 Elternpaare. Der Name Ben landete knapp auf dem zweiten Platz und wurde von 19 Paaren favorisiert. Elias heißen in Minden ebenfalls 19 Jungen. Dicht dahinter kommt der Name Luca mit 18 Nennungen. Danach folgen Louis (15), Maximilian (15), Luis (14), Henry (13), Leon (12), Felix (11) und Maxim (11).

Bei den Mädchenamen gibt es einen Platztausch: War im vergangenen Jahr Marie der beliebteste Vorname, ist es nun Sophie. Mit 36 Nennungen hat er die Nase vorn. Immerhin 29 Mädchen tragen jetzt den Vornamen Marie. „Die beiden Namen rangieren seit vielen Jahren in den obersten Rängen. Marie wird häufig auch als Zweitname vergeben“, sagt Bettina Reinking. Platz drei belegt Emilia mit 18 Nennungen, gefolgt von Mia und Mila mit jeweils 17 Nennungen. Außerdem beliebt sind Emma (16), Lina (13), Johanna (11), Hanna (10) und Lea (10). Jeweils neun Mädchen tragen die Namen Amelie, Lena, Leonie, Lia und Lisa.

Wie bereits in den vergangenen Jahren gaben die meisten Eltern ihren Babys nur einen Vornamen (1.261). 464 tragen zwei und 27 Kinder drei Vornamen. Nur drei Kinder bekamen mehr als drei Vornamen von ihren Eltern.

BU1: Herzen auf der Weser
Foto: ©Pressestelle Stadt Minden

BU2: Hochzeit auf dem Schiff 2014
Foto: ©Pressestelle Stadt Minden