REGIONALE 2022: A-Status für das Kooperationsprojekt „Smart, 3D und historisch

Brakel/Minden. 3D-Stadtmodelle als Instrument für kommunales Planen, Bauen, Standortmarketing und Wirtschaftsförderung, für virtuellen Tourismus, für Kultur und Bildung sowie interkommunale Plattform in OWL: Die Städte Brakel, Detmold, Lemgo, Minden, Rheda-Wiedenbrück und Rietberg gehen als Pilotkommunen der Regionalgruppe Ostwestfalen-Lippe der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne für die REGIONALE 2022 ins Rennen.

Mit dem A-Status im Qualifizierungsprozess sei ein wichtiges Etappenziel erreicht, so die beteiligten Städte. Nur wer den A-Status hat, wird am Ende auch Regionale-Projekt und erhält damit eine Förderung. Die Kosten für das Gesamtprojekt wurden mit knapp einer Million Euro kalkuliert. Der Eigenanteil der Kommunen soll bei rund 300.000 Euro liegen. Im Projektteam unter Federführung der Stadt Brakel kooperieren und arbeiten die Pilotkommunen eng mit  Vertretenden der Kreise aus den Bereichen Geodatenmanagement und Geoinformationen sowie weiteren Partnern zusammen.

Für das Projekt werden in allen sechs Pilotkommunen hochwertige 3D-Modelle realisiert und mit speziellen Anwendungen hinterlegt. Jede Pilotkommune hat eine eigene Nutzungsidee und Anwendungsziele formuliert, die im 3D-Modell erprobt und weiterentwickelt werden soll.

In Minden sollen alle öffentlichen Gebäude im Kerngebiet der historischen Altstadt erfasst werden. Dazu werden von außen 360-Grad-Ansichten per Laser-Scan aufgenommen. An dieses Stadtmodell sollen später auch Schnittstellen für verwaltungsinterne Nutzungen, öffentliche Vermarktung und Tourismus angedockt werden. Eine Zusammenarbeit mit der Minden Marketing GmbH und dem Herder-Gymnasium ist vorgesehen.

Allgemein sollen Voraussetzungen, Einsatzmöglichkeiten und Reichweiten der 3D-Modelle ausgelotet werden. Ein Anwendungsfall ist die Stadtplanung. Als Planungsinstrument können beispielsweise Sanierungs- und Neubauvorhaben im Bestand, Flächenentwicklung und -codierung, Nachverdichtung visualisiert, Wettbewerbsbeiträge eingepflegt und für die aktive Beteiligung verschiedenster Zielgruppen genutzt werden.

Auch für die kulturtouristische Nutzung sollen die 3D-Modelle erprobt werden. Fotorealistisch können Baugeschichte, zeitgenössische Architektur und baukulturelles Erbe sichtbar gemacht und erläutert werden. Denkmalgeschichte wird bei der Modellierung von historischen Ansichten im Sinne einer Zeitreise erlebbar. Es wird ein neuartiger Zugang zu den Zentren geschaffen. Das Angebot verbindet sich dabei mit externen Plattformen und macht Datenimports und -exports möglich.

Bis zum REGIONALE-2022-Präsentationsjahr sollen die sechs 3D-Modelle und erste Anwendungen verfügbar sein. Mit öffentlichen Veranstaltungen wollen die Pilotstädte Brakel, Detmold, Lemgo, Minden, Rheda-Wiedenbrück und Rietberg in 2022 auch die Stadtgesellschaft erreichen, neue Arbeitsweisen und moderne Technik präsentieren. Vor allem Jugendliche sollen für die Arbeit mit und am 3D-Modell interessiert werden.

„Smart, 3D, historisch“ ist unter den zehn neuen REGIONALE-Projekte aus Ostwestfalen-Lippe. Das Kooperationsprojekt der OWL-Pilotstädte erhielt vom UrbanLand-Board der REGIONALE 2022 nun einen A-Beschluss.

OstWestfalenLippe richtet das NRW-Strukturentwicklungsprogramm REGIONALE 2022 unter der Überschrift „UrbanLand“ aus. Ziel ist es, die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land über innovative und modellhafte Projekte zu stärken. Sie geben Antworten auf die Frage, wie wir in Zukunft leben, wohnen, arbeiten, uns fortbewegen und unsere Freizeit gestalten wollen. Um die Qualität der Projekte zu gewährleisten, durchlaufen potenzielle REGIONALE-Projekte für OstWestfalenLippe ein dreistufiges Auswahl- und Qualifizierungsverfahren – vom C-Status über den B-Status bis zum A-Status. Im Präsentationsjahr 2022 werden erste Ergebnisse sichtbar.

Weitere Informationen: www.urbanland-owl.de

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