LWL-Kliniken Marsberg beteiligen sich an Plattformmodell zur Personalbemessung
Marsberg (lwl). In der Psychiatrie sind 30 Jahre eine Ewigkeit. Die Psychiatrie-Personalverordnung
Gemeinsam mit dem „Forum für Gesundheitswirtschaft“, dem „Deutschen Krankenhaus Institut“, der Universität Ulm und dem Universitätsklinikum Heidelberg beteiligen sich die Marsberger LWL-Kliniken für Erwachsenenpsychiatrie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie an der „Überprüfung der Eignung des ‚Plattformmodells‘ als Instrument zur Personalbemessung in psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken (EPPIK).“ Das Projekt EPPIK läuft seit April 2021 und wird mit Mitteln des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss für drei Jahre mit rund zwei Millionen Euro gefördert. Im November haben die praktischen Studien begonnen, um die tatsächlichen Bedarfe der Patient:innen im Klinikalltag zu ermitteln. Dafür wurden berufsgruppenübergreifende Teams gebildet, die den tatsächlichen Zeitaufwand für ihre Patient:innen dokumentierten.
„Trotz des Aufwands ist es uns ein wichtiges Anliegen, Veränderungsstrukturen aktiv mitzugestalten“, betont Dr. Stefan Bender. „Unsere Klinik für Erwachsene ist eine Einrichtung mit einem breit gefächerten Behandlungsangebot für vielfältige Krankheitsbilder.“ Auch im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie greifen die LWL-Kliniken Marsberg auf einen reichen Erfahrungsschatz zurück. Dr. Falk Burchard sagt: „Wir sind einen langen Weg gegangen: von einem bewahrenden Ansatz hin zu einer aktiv gestalteten krankheitsbezogenen Therapie.“
Die täglichen Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag der beiden LWL-Kliniken Marsberg seien für die Studie goldwert. „Seit über 200 Jahren behandeln wir hier in Marsberg Menschen mit psychischen Erkrankungen“, so Bender. „In unseren Chroniken spiegelt sich der Wandel der Psychiatrie in der Gesellschaft wider. Nun ist es an der Zeit, das nächste Kapitel aufzuschlagen, um die Personalstrukturen an die gegenwärtigen Herausforderungen anzupassen. Das Projekt EPPIK ist ein erster Schritt.“ Damit die psychiatrische Versorgung das bleibt, was sie ist: ein funktionierendes Hilfesystem von Menschen für Menschen.