INFOVERANSTALTUNG FÜR LEISTUNGSBEZIEHER
Gütersloh. Zwei Durgchgänge zu je 60 Kandidaten, vier Weiterbildungsträger aus dem Bereich Pflege, die sich den Kandidaten präsentieren und in Vorträgen sowie am Infostand Aus- und Weiterbildungsgänge erklären und auf Fragen antworten: Das ist ein Rezept des Jobcenters, dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegen zu treten und den Beziehern von Hartz-IV-Leistungen eine Perspektive aufzuzeigen.
„Pflegeberufe hautnah erleben – Tag der Weiterbildung des Jobcenters Kreis Gütersloh“ lautet der Titel der Veranstaltung im Kreishaus.„Pflege ist ein Beruf mit Zukunft und man kann ihn auch in Teilzeit ausüben“, erläutert Christina Palsherm vor der großen Runde einleitend die Vorteile. Sie, Hildegard Knüwe und Jürgen Blomeier vom Jobcenter Gütersloh haben für die Sonderveranstaltung 120 sehr arbeitsmarktnahe Kandidatinnen und Kandidaten ausgewählt. Bei vielen von Ihnen stehen lediglich Sprachprobleme einer Beschäftigungsaufnahme im Weg – und auch dabei helfen die vier Weiterbildungsinstitute. Viele Zugewanderte waren in den Sitzungssaal gekommen, im Vorfeld war bereits ausgelotet worden, ob ein Grundinteresse an dem Thema besteht und danach die Einladungen ausgesprochen. Im Mittelpunkt stand die Qualifizierung zum Helfer in der Pflege, nicht die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft – die Latte sollte nicht gleich so hoch gelegt werden. Die Perspektive, später eine höhere Qualifizierung anzustreben, steht allen offen, die sich engagieren.
48 Prozent der Berufstätigen in der Krankenpflege und 65 Prozent derer in der Altenpflege arbeiten in Teilzeit, erzählte Blomeier. „Viele Träger haben Arbeitspläne zum Beispiel für Alleinerziehende.“ Damit soll genau für diese Gruppe ein Hemmnis abgebaut werden, eins solche Tätigkeit aufzunehmen. Die vier Träger ‚Deutsche Angestellten Akademie‘, ‚apm – Akademie für Pflegeberufe und Management, die ‚Dekra‘ und ‚In Via Akademie Bielefeld/Herford‘ waren angetreten, um für die Berufe in der Pflege und ihre Ausbildungskonzepte zu werben. Teilweise hatten sie ihre frisch gebackenen Absolventen mitgebracht, die an den Ständen von ihren eigenen Erfahrungen berichten konnten.
Fazit der vier Vorträge: 1.) In der Pflege kann man sich den Job aussuchen. 2.) Es gibt kaum ein Berufsfeld, in dem es so viele Zusatzqualifikationen und Aufstiegsmöglichkeiten gibt. 3.) Es gibt kaum ein Berufsfeld, in dem die Zukunftsperspektiven so gut sind. Immer mehr Menschen werden pflegebedürftig und die Tätigkeit ist bis auf weiteres nicht durch die Digitalisierung gefährdet. 4.) Körperpflege ist nur ein Aufgabenbereich von vielen – es gibt kaum ein Arbeitsbereich, der so vielfältig ist wie die Pflege. Dass man sich auf der Veranstaltung auf den schnellen Einstieg in den Pflegeberuf konzentrierte, hat auch noch einen ganz einfachen Grund. Blomeier: „Die Erfahrung hat gezeigt, dass unter den Zugewanderten viele Leistungsbezieher eine schnelle Qualifizierung anstreben. Sie haben keine Lust, drei Jahre lang auf Leistungen angewiesen zu sein während der Ausbildung.“