Perspektiven für Maschinen- und Anlagenbau in Bielefeld und OWL

Projekt erhebt mit „Innovation Industry Survey 2021“ Erkenntnisse über Innovationsmanagement des Maschinen- und Anlagenbaus in der Region

Bielefeld. Wie betrachtet der Maschinen- und Anlagenbau in Bielefeld und OWL die aktuellen Entwicklungen des Weltmarktes und wie stellen sich die hier ansässigen Unternehmen im Hinblick auf Trends, Digitalisierung und Innovationen dabei auf? Diese und weitere Fragen beantwortet die jetzt von Open Innovation City veröffentlichte Studie „Innovation Industry Survey 2021“, in der es auch um die Bekanntheit und Anwendung von Open und Frugal Innovation geht.

Die Innovation Industry Survey 2021 setzt sich mit Innovationsmanagement auseinander. Foto: ©Open Innovation City

Die Innovation Industry Survey 2021 setzt sich mit Innovationsmanagement auseinander. Foto: ©Open Innovation City

Die Wettbewerbsintensität in der globalen Wirtschaft nimmt weiter zu – das zeigt sich in zahlreichen Branchen und Segmenten beispielsweise durch immer kürzere Technologie- und Innovationszyklen. Die bis heute starken Branchen, wie beispielhaft der Maschinen- und Anlagenbau, stehen vor großen disruptiven und technologischen Veränderungen. Diese Entwicklung macht auch vor der Stadt Bielefeld und der Region Ostwestfalen-Lippe nicht halt. Der Maschinen- und Anlagenbau zählt zu einer der stärksten Branchen in der Stadt und der Region und präsentiert sich als Exportweltmeister. Viele Unternehmen realisieren, dass sie die erforderliche Innovationsleistung in der gebotenen Frequenz und Intensität kaum aus eigener Kraft leisten können. Aus diesem Grund vernetzen sie sich mit der Unternehmensumwelt, um innovationsrelevante Expertise ins Unternehmen zu holen – so beginnt der Prozess der Open Innovation. Ein Teil dessen ist der Weg hin zu „Frugaler Innovation“, deren Ziel es ist, kluge, unorthodoxe Lösungen mit guter Qualität zu niedrigen Preisen zu entwickeln, die die bestehenden Bedürfnisse von Kund:innen decken.

Aber wie genau betrachtet die Branche des Maschinen- und Anlagenbaus in OWL jene Entwicklungen auf dem Weltmarkt? Welche Treiber für Innovationen sieht sie? Ist das Prinzip der Open Innovation bekannt und wird bereits angewendet? Ist das Thema „Frugale Innovation“ auch für Unternehmen der Stadt Bielefeld interessant? Um diese Fragen zu beantworten, wurden im Rahmen der jetzt veröffentlichten Studie „Innovation Industry Survey 2021“ 23 Unternehmen des Anlagen- und Maschinenbaus befragt.

Die Ergebnisse zusammengefasst:

Größte Herausforderung und gleichzeitig Innovationstreiber für die Branche ist die Digitalisierung. Auch der Kampf um geeignetes Personal sowie ein steigender Kostendruck in der Branche erweisen sich als Herausforderungen. Ein sehr wichtiges Ergebnis: Rund 90% bewerten das Thema Innovation allgemein als sehr wichtig bzw. eher wichtig. Fast 50% haben bereits ein eigenes Innovationsmanagement in ihrem Unternehmen etabliert, indem sie eigene Innovationsprozesse in den täglichen Arbeitsalltag integrieren und eigens dafür zuständiges Personal abstellen. Open Innovation kann sich als unterstützendes Instrument im Innovationsprozess erweisen. Doch obwohl die Hälfte der Unternehmen das Prinzip kennt, wenden es nur rund 45% davon aktiv an. Fehlende (personelle) Ressourcen, ergänzt durch ein fehlendes Bewusstsein der Wirkungen des Prinzips, sind hier meist ausschlaggebend. Unternehmen, die Open Innovation anwenden, schätzen vor allem die verschiedenen Instrumente wie z.B. die unterschiedlichen Perspektiven auf die Produktentwicklung,

Open Innovation und Frugale Innovation ergänzen sich hervorragend, trotzdem sind Frugale Innovationen im Maschinen- und Anlagenbau in OWL noch weitestgehend unbekannt. Lediglich 19% der Unternehmen kennen das Prinzip. Dennoch werden die Einsatzmöglichkeiten der Frugalen Innovation positiv bewertet: Die Unternehmen sehen darin die Chance, präzise auf Kundenwünsche einzugehen und dabei kostengünstig zu wirtschaften. Jedoch sehen die Unternehmen auch Herausforderungen bei der Anwendung: Die Fähigkeit, beispielsweise lokale Begebenheiten optimal zu erkennen und sie bei der Entwicklung von Innovationen zu berücksichtigen, sehen die Unternehmen als schwierig an.

„Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich auf, dass viele Zukunftsthemen als wesentliche Treiber für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit erkannt werden. Andererseits sind wichtige Zukunftsthemen, wie die Entwicklung frugaler Innovationen oder auch die Methodik der Open Innovation häufig noch zu unbekannt. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie sich die Branche resilient und innovativ an sich stetig wandelnde Markt- und Umweltgegebenheiten anpassen wird.“, sagt Almut Rademacher, Geschäftsführerin von owl maschinenbau e.V. und Mitinitiatorin des Projekts.