Neues Online-Coaching für Mütter

Freuen sich über den gelungenen Abschluss des Online-Coachings (v. l.): Projektleiterin Janet Ebert, Carina Isabel Simoes Rosa, Tina Bolsmann (Jobcenter), Samire Kurti, Ewa Walkiewicz und Hilde Knüwe (Jobcenter) Svetlana Schneider-Dibirov. Foto: Kreis Gütersloh

Freuen sich über den gelungenen Abschluss des Online-Coachings (v. l.): Projektleiterin Janet Ebert, Carina Isabel Simoes Rosa, Tina Bolsmann (Jobcenter), Samire Kurti, Ewa Walkiewicz und Hilde Knüwe (Jobcenter) Svetlana Schneider-Dibirov. Foto: Kreis Gütersloh

Gütersloh/Rietberg. Wer kennt die Situation nicht: Der Vater ist nicht da und das Kind will betreut werden. Frauen stehen da oft vor der Herausforde-rung, neben der Arbeitssuche alleine für die Betreuung eines oder mehrerer Kinder verantwortlich zu sein. Doch auch während der Elternzeit haben viele Frauen ihre Zukunft im Blick und möchten sich beruflich neu orientieren. Dafür bietet das Jobcenter im Kreis Gütersloh ein neues Angebot: Das Onli-ne-Coaching speziell für Frauen. Via Videochat bereiten die Teilnehmerinnen in kleinen Gruppen über ein iPad durch ein Online unterstützendes Coaching ihren beruflichen Wiedereinstieg vor. Der erste Durchgang des Coachings wurde jetzt beendet – ein zweiter soll demnächst starten. Acht Frauen haben die vergangenen sechs Monate an drei Tagen in der Woche an den virtuellen Gruppencoachings teilgenommen. Während des Zeitraums gab es außerdem zehn Einzelcoachings. Zudem traf sich die Gruppe an drei Präsenztagen im Familienzentrum Rietberg, um sich auch persönlich kennenzulernen. Jede Teilnehmerin bekam während der sechsmonatigen Projektlaufzeit ein iPad vom durchführenden Bildungsträger ‚KIZ PROWINA pro Wirtschaft und neue Arbeit aus Offenbach‘ zur Verfügung gestellt.

„Vor der Technik brauchten die Frauen keine Angst zu haben“, so Janet Ebert, Leiterin des Projektes. „Jede Teilnehmerin wurde in die Technik eingewiesen, bis alles funktionierte.“ Ziel sei es, nach langer Zeit wieder den ersten Schritt in Richtung Erwerbsleben zu gehen. Durch das virtuelle Klassenzimmer konnten die Frauen – gerade im ländlichen Raum – einiges an Fahrzeiten sparen. Im Fokus standen dafür zunächst die Orientierung und das Bewusstmachen von eigenen Stärken und Kompetenzen. Dafür fanden Bewerbungstrainings und Stellenrecherchen statt. Zudem gab es Informationen zu Qualifizierung- und Weiterbildungsmöglichkeiten. „So rücken die Frauen Schritt für Schritt der Arbeitswelt immer näher, idealerweise bis zur Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung“, erklärt Ebert. Eine der Teilnehmerinnen war Samire Kurti.

Die Mutter von vier Kindern kam 2004 aus dem Kosovo nach Deutschland. Ihre Ausbildung zur Hebamme wurde in Deutschland nur zu 70 Prozent anerkannt. Um in ihrem Beruf arbeiten zu können, müsste sie neben einem praktischen Ausgleichsjahr noch einen Theoriekurs absolvieren. Dieser wird nur in München und Berlin angeboten – für die mehrfache Mutter nicht machbar. Kurti hat daher jetzt eine längere Erwerbspause hinter sich. Seit kurzem absolviert sie eine Weiterbildung zur Pflegehelferin. „Durch das Coaching hat sie eine berufliche Neuorientierung für sich gefunden“, freut sich Tina Bolsmann. Die Arbeitsberaterin vom Jobcenter Kreis Gütersloh hat sie dabei unterstützt, die Qualifizierung starten zu können.Hilde Knüwe, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt im Jobcenters ist überzeugt davon, dieses Angebot bietet vielen Frauen im Kreis Gütersloh in ihrer individuellen Lebenslage, eine passgenaue Unterstützung für einen beruflichen Wiedereinstieg. „Und ganz nebenbei lernen sie den sicheren Umgang mit neuen Medien.“ Finanziert wird das Projekt durch einen Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein. Interessierte Frauen können sich bei ihrer persönlichen Ansprechperson im Jobcenter Kreis Gütersloh melden. Auskunft erteilt Hilde Knüwe (h.knuewe@kreis-guetersloh.de).

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