Naturschutzgroßprojekt Senne und Teutoburger Wald geht an den Kreis Lippe über

Kreis Lippe. Im Westen von Lippe liegt ein Hotspot der Artenviefalt: Die Senne und der angrenzende Teutoburger Wald gehören mit ihren charakteristischen Lebensräumen, Arten und Populationen zu einem von bundesweit 30 „Schatzkästen der Natur“. Daher wurde 2003 im Umfeld des Truppenübungsplatzes Stapel ein Bereich als Naturschutzgroßprojekt mit Mitteln von Bund und Land gefördert. Nach Ablauf der Förderphase Ende Mai geht das Projekt nun in die Trägerschaft des Kreises Lippe über. „Der Kreis nimmt in seinen Aktivitäten zum Umwelt- und Artenschutz eine Vorreiterrolle ein. Die Übernahme des Naturschutzgroßprojektes war deshalb selbstverständlich. Einen so wertvollen Lebensraum gilt es, zu schützen und zu entwickeln“, betont Landrat Dr. Axel Lehmann.

Finalisieren die Übernahme: Landrat Dr. Axel Lehmann, Dr. Ute Röder und Kämmerer Rainer Grabbe (v.l.).. Foto:Kreis Lippe

Finalisieren die Übernahme: Landrat Dr. Axel Lehmann, Dr. Ute Röder und Kämmerer Rainer Grabbe (v.l.).. Foto:Kreis Lippe

Die Trägerschaft geht vom Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge an den Kreis Lippe über, da der Naturpark auf Grundlage seiner Satzung das Projekt nicht weiterführen kann. „Das Naturschutzgroßprojekt liegt nahezu komplett auf dem Kreisgebiet. Somit war es nur folgerichtig, dass der Kreis Lippe hier Verantwortung zeigt und das Projekt weiterführt. Der Trägerwechsel ist also eine partnerschaftliche Übergabe“, so der Landrat. Die Folgekosten werden auf knapp 275.000 Euro pro Jahr geschätzt, davon übernimmt das Land NRW rund 60 Prozent. Das bereits erfahrene Personal wird weiterbeschäftigt: Die Hauptverantwortlichen durch den Kreis, weitere Mitarbeiter projektgebunden durch die Biologische Station Paderborn-Senne. Fachliche Unterstützung kommt weiterhin vom Naturpark, der Biologischen Station  sowie dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW. „Unser Ziel ist es, dass Projekt weiter auszubauen. Die einzigartige Landschaft soll aufgewertet und als naturnahes Ausflugsziel bekannter gemacht werden. Das Leitmotto dabei lautet: Naturschutz zum Anfassen“, erklärt Dr. Ute Röder, Fachbereichsleiterin Umwelt und Energie beim Kreis Lippe.

In den vergangenen Jahren hat sich das ca. 1800 Hektar große Projektgebiet, das sich über Oerlinghausen, Ausgustdorf über Lage bis nach Detmold zieht, bereits behutsam gewandelt. Die Projektmitarbeiter haben Relikte der traditionellen Natur- und Kulturlandschaft gesichert und schrittweise erlebbar gemacht. Sie lichteten beispielsweise die Wälder auf und überführen sie langfristig in standortgerechte Laubwälder. Zudem kommen knapp 40 Hochlandrinder und 20 Exmoor-Ponys für eine traditionelle Waldbeweidung zum Einsatz. „Es haben sich aber auch einige besondere Arten eigenständig angesiedelt, wie das Schwarzkehlchen oder der Grauspecht. Das zeigt, dass das Konzept der natürlichen beziehungsweise naturnahen Entwicklung mit historischen Elementen der Waldweide dem Artenerhalt überaus dienlich ist“, so Daniel Telaar, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde.

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