Mut zum digitalen Format zahlt sich aus

LWL-Freilichtmuseum Detmold erhält Kreativpreis für seine Ausstellung „Vergiss die #liebe nicht!“

Detmold/Münster . Er gehört zu den bedeutendsten Wettbewerben der deutschen Kreativbranche: wenn der „Art Directors Club für Deutschland“ (ADC) jährlich seine Gewinner kürt, dann ist es quasi ein Ritterschlag. Nun hat die die Ausstellung „Vergiss die #liebe nicht!“, die im vergangenen Jahr im LWL-Freilichtmuseum Detmold gezeigt wurde, einen der begehrten Preise erhalten. Für die Gestaltung gewannen das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und die Agentur BOK+Gärtner GmbH aus Münster in der Kategorie „Kommunikation im Raum – Exhibition experience – themenbezogen“ im internationalen Wettbewerb mit Konkur-renten einen der begehrten „Bronze-Nägel“, die für „außerordentlich kreative Arbeiten“ verliehen werden.

Mit der Sonderausstellung "Vergiss die #liebe nicht!" bewiesen das LWL-Freilichtmuseum Detmold und die Gestalter BOK+Gärtner 2019 Mut zum digitalen Format und wurden dafür nun mit dem Bronze-Nagel des Art Directors Club ausgezeichnet. Foto: LWL/BOK+Gärtner

Mit der Sonderausstellung „Vergiss die #liebe nicht!“ bewiesen das LWL-Freilichtmuseum Detmold und die Gestalter BOK+Gärtner 2019 Mut zum digitalen Format und wurden dafür nun mit dem Bronze-Nagel des Art Directors Club ausgezeichnet.
Foto: LWL/BOK+Gärtner

Damit steht die Ausstellung, die von April bis Oktober 2019 zu sehen war, gemeinsam beispielsweise mit den Ausstellungen „FinsterWald“ der „Grimmwelt“ Kassel und dem Futurium in Berlin, die mit Gold ausgezeichnet wurden, auf dem diesjährigen Siegertreppchen. „Die besondere Auszeichnung belohnt den Mut der Kuratoren und Gestalter zum ungewöhnlichen Format der Ausstellung, die ihren Schwerpunkt nicht nur inhaltlich, sondern auch gestalterisch im Digitalen hatte. Mit diesem hohen Innovationsgrad setzte sie sich von einer klassischen Ausstellung deut-lich ab“, freut sich die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.

In der wie eine Lounge gestalteten Ausstellung widmete sich das LWL-Freilichtmuseum Detmold der Liebe im digitalen Zeitalter. Per App wurden die Besucher zu einem Date mit den Ob-jekten eingeladen. Mittels eines Fragebogens, der an das Registrierungsverfahren von Dating-Portalen angelehnt war, wurde von jedem Besucher zunächst ein individuelles Profil erstellt. Anhand dieses Profils und dem hinterlegten Algorithmus wurden dem Besucher Objekte vorgeschlagen. Gefielen diese, leuchtete das entsprechende Fach in dem Objektregal auf und weitere Informationen wurden auf dem Handy zur Verfügung gestellt. Diese Verbindung von konsequenter räumlicher Inszenierung und digitaler App spiegelte die materielle Dimension von Lie-be und regte die Besucher dadurch nachhaltig an, Liebeskonzepte zu reflektieren und zu hinterfragen.

Hintergrund
In elf Oberkategorien gingen Agenturen und Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit über 7.000 eingereichten Arbeiten ins Rennen um einen der „ADC-Nägel“ – und wurden dabei von über 438 Juroren in 30 Fachjurys beurteilt.

Für das LWL-Freilichtmuseum Detmold war es bereits die fünfte Ausstellung, die mit einem De-signpreis ausgezeichnet wurde:
— Sonderausstellung 2014 „Marsch, marsch ins Beet“ (red dot design award)
— Sonderausstellung 2016 „Scheiße sagt man nicht!“ (German Design Award, iF Design Award)
— Sonderausstellung 2018 „Raus aus dem Spießerglück“ (iF Design Award)
— Dauerausstellung (seit 2018) „Alarm für die Biene“ (Auszeichnung Art Directors Club)
— Sonderausstellung 2019 „Vergiss die #liebe nicht!“ (Bronze-Nagel Art Directors Club)

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