Märkischer Kreis. Ein Team, ein Ziel – das längste und härteste Radrennen der Welt, kurz RAAM, zu meistern. Vier ambitionierte Sportler aus dem Märkischen Kreis stellen sich dieser Herausforderung im Jahre 2019. Bis es soweit ist, heißt es: trainieren, trainieren, trainieren.
Drei Versorgungsfahrzeuge, acht Rennräder und jede Menge Zubehör – die aufwändigen Vorbereitungen für das Sportevent laufen bereits auf Hochtouren.
Vier Fahrer wurden auserkoren: Julian Becker und Markus Gärtner aus Herscheid, dessen größter sportlicher Erfolg die Teilnahme an der Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii war, sowie Sven Dunker aus Plettenberg und Milivoje Nilovic aus Meinerzhagen gehen bei „Race Across America“ an den Start. Hinter den Fahrern steht ein achtköpfiges Team, dass sich die bestmögliche Verpflegung und Betreuung der Sportler auf die Fahnen geschrieben hat. Darunter Frank Lachnitt, Krankenpfleger und Atmungstherapeut am Klinikum Lüdenscheid und selbst ein leidenschaftlicher Triathlet. Susanne Weber, Oberärztin der Klinik für Anästhesie am Klinikum Lüdenscheid, wird sich als Teamärztin und Hobby-Sportlerin um die medizinische Versorgung der Sportler kümmern. Ein Physiotherapeut, ein Radtechniker und zwei Navigatoren machen die Mannschaft komplett.
„Das Team und insbesondere die Fahrer müssen bei diesem Rennen unglaubliches leisten. Wir sind stolz und freuen uns, dass sich auch Mitarbeiter unseres Klinikums dort engagieren und als Spendenprojekt eine Einrichtung unserer Klinik gewählt haben“, freut sich Dr. Thorsten Kehe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Märkischen Kliniken.
„Race Across America“ ist nicht nur der Höhepunkt einer jeden sportlichen Karriere und ein hochklassiges Sportevent, es dient auch wohltätigen Zwecken. Deshalb möchte das Team den Erlös aus Sponsorengeldern und Werbeeinnahmen an den Förderverein Palliativstation des Klinikums Lüdenscheid spenden. „Wir freuen uns, dass wir schon einige Sponsoren finden konnten. Das ist für uns pure Motivation“, sagt Frank Lachnitt. Privatpersonen können das Team beispielsweise mit sechs Euro pro Kilometer unterstützen. Davon geht 1 Euro an das Spendenprojekt. Aber auch Firmen haben die Möglichkeit, sich bei dem Projekt finanziell zu beteiligen: Bei dem sogenannten „Timestation Sponsoring“ wird an den jeweiligen Kontrollstationen, die angefahren werden müssen, ein Foto mit dem Firmenlogo und dem Fahrer gemacht. Für Großsponsoren bieten die Teamtrikots und die Begleitfahrzeuge genügend Werbeflächen.
Landrat Thomas Gemke hat Schirmherrschaft für dieses Projekt übernommen. Bisher zählt der Märkische Kreis auch zu den Hauptsponsoren.„Wir unterstützen das Team RAAM bei der Öffentlichkeitsarbeit und der Werbung um Spendengelder – denn jeder Cent, der in die (Schmerz-)Therapie unheilbar Kranker fließt, ist gut eingesetzt. Gleichzeitig erhoffen wir uns durch die
Publicity gemeinsamer Aktionen einen Aufwind für den Radsport und Radtourismus im Märkischen Kreis“, erklärt Gemke die win-win-Situation. Das RAAM-Team sagte bereits im Vorfeld zu, geplante Rennradrouten für den Märkischen Kreis zu testen und zu bewerten. Auch beim Autofreien Volmetal sind gemeinsame Aktionen geplant.
Für das Rennen konditioniert sich jeder Sportler selbst. Dr. Ulrich Schneider, leitender Oberarzt der Sportklinik Hellersen, wir die Sportler in der Vorbereitung auf das Rennen intensiv betreuen. Trotzdem müssen die Abläufe wie beispielsweise der Athletenwechsel und die Versorgung der Fahrer regelrecht eingeübt werden. Dafür sind sogenannte Simulationen geplant. So wollen die Sportler beispielsweise im Juni eine 400 Kilometer lange Strecke mit dem Fahrrad, vom Chiemsee bis zum Gardasee, zurücklegen und dabei den
Brenner überqueren. Weitere Simulationen von 1000 bis 1500 Kilometern Länge sind bis 2018 geplant. „Die Fahrer sind fit, wir haben gute Chancen vorne oder in der Mitte mitzumischen“, ist sich Frank Lachnitt, Mit-Organisator und Ersatzfahrer, sicher.
RAAM ist ein Radrennen mit einer Distanz von 4800 Kilometern. Es geht durch 12 US-Bundesstaaten, vom Westen in den Osten. Das Team kreuzt dabei die vier längsten Flüsse der USA, überquert Pässe wie die der Rocky Mountains und der Appalachen und strampelt sich durch trockene Wüsten. Tag und Nacht, ohne Ruhetage, sind die Sportler aktiv. Bedeutet: eine Woche Schlafentzug unter körperlicher Hochleistung. Eines allerdings steht fest: nach 12 Tagen und fünf Stunden muss das Team spätestens am Ziel sein.
Foto: Markus Gärtner, Landrat Thomas Gemke, Dr. Thorsten Kehe, Thorsten Skodara,
Julian Becker, Detlef Krüger und Frank Lachnitt bei der Auftaktveranstalung
in den Märkischen Kliniken, Foto: Nicole Lüling/Märkische Kliniken