Mehr als 700 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr

Kreis Lippe. In Lippe nahm die Arbeitslosigkeit im Februar gegenüber dem Vormonat um zehn Personen auf 11.214 Frauen und Männer ab. Die Arbeitslosenzahl des Vorjahres wird erneut deutlich unterschritten, und zwar um 736 Frauen und Männer bzw. um 6,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,1 Prozent. Im Februar 2018 lag die Quote bei 6,5 Prozent.

Agenturleiter Heinz Thiele zieht eine positive Bilanz des lippischen Arbeitsmarktes im Februar: „Der Jahresvergleich – ein Rückgang von mehr als 700 Arbeitslosen – belegt, dass Integrationschancen in Ausbildung und Arbeit so gut sind wie seit Jahren nicht mehr. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend im Jahresdurchschnitt, wenn auch in geringerem Umfang, fortsetzt, da auch der Fachkräftebedarf und der demografische Wandel ein bleibendes Thema ist. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, Menschen, die sich für eine berufliche Weiterentwicklung interessieren, auch zu qualifizieren. Mein Appell richtet sich deshalb an Unternehmer und Beschäftigte gleichermaßen, die Unterstützungsmöglichkeiten der Detmolder Arbeitsagentur in Sachen Qualifizierungsoffensive abzurufen. Dabei geht es nicht nur um Förderungsmöglichkeiten für Arbeitslose, sondern auch für Beschäftigte. Seit Beginn des Jahres gibt es erweiterte Optionen der Unterstützung durch die Arbeitsagentur für Unternehmen“, so der Agenturchef.

Heinz_ThieleIm Februar meldeten sich im Kreis Lippe 2.351 Personen neu oder wieder arbeitslos; 2.372 Frauen und Männer meldeten sich im aktuellen Monat aus der Arbeitslosigkeit ab. Im Rechtskreis SGB III (Versicherungsbereich, Agentur für Arbeit Detmold) liegt die Arbeitslosigkeit im Februar bei 3.366 Frauen und Männer, das sind 72 Personen mehr als im Vormonat und 86 Menschen weniger als im Vorjahresmonat. Im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung, Jobcenter Lippe) gab es im laufenden Monat 7.848 Arbeitslose. Das ist ein Minus von 82 Personen gegenüber Januar. Im Vergleich zum Februar 2018 sind es 650 Arbeitslose weniger. Die anteilige SGB-III-Arbeitslosigkeit liegt bei 1,8 Prozent; die anteilige SGB-II-Arbeitslosigkeit bei 4,2 Prozent. 

Personengruppen 

Die Jugendarbeitslosigkeit (unter 25 Jahren) nahm im Vergleich zum Vormonat um 49 Personen zu. Damit sind aktuell 1.266 junge Frauen und Männer arbeitslos. Die altersspezifische Arbeitslosenquote liegt bei 6,1 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 6,4 Prozent.

Bei den über 50-Jährigen nahm die Arbeitslosenzahl im Februar gegenüber Januar ab. Diese liegt aktuell bei 3.489 Personen (minus 17 zum Vormonat). Die Zahl der Älteren in Arbeitslosigkeit in den vergangenen zwölf Monaten fiel um 136 Personen bzw. um 3,8 Prozent. Die altersspezifische Arbeitslosenquote beträgt 5,3 Prozent, gegenüber 5,6 im Vorjahres-Februar.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen nahm im Vergleich zum Vormonat um 95 Personen ab. Es sind aktuell 4.697 Menschen langzeitarbeitslos. Im Vergleich zum Februar 2018 sind es weniger Menschen in Langzeitarbeitslosigkeit, und zwar 308 Frauen und Männer oder 6,2 Prozent. 

Im Februar sind 3.083 ausländische Arbeitnehmer arbeitslos. Das sind 25 Personen weniger als im Vormonat und 172 Personen oder 5,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 

Kräftenachfrage/ Stellenentwicklung

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Detmold, der mit dem Kreis Lippe deckungsgleich ist, waren im Februar 2.408 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Januar ist dies ein Plus von 117 Stellen oder fünf Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 215 Stellen mehr, was einem Plus von zehn Prozent entspricht. Arbeitgeber meldeten im Februar 1.001 neue Arbeitsstellen, also zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Regionale Entwicklung 

In allen Geschäftsstellen des Agenturbezirkes Detmold war im Vergleich zum Vorjahresmonat die Arbeitslosigkeit rückläufig. Die Arbeitslosenquoten zeigen sich aufsteigend sortiert folgendermaßen: Geschäftsstelle Lemgo (4,6 Prozent), Geschäftsstelle Blomberg (5,3 Prozent), Geschäftsstelle Bad Salzuflen (6,4 Prozent), Hauptagentur Detmold (6,8 Prozent). Am günstigsten entwickelte sich der Arbeitsmarkt in Detmold, wo der Bestand an Arbeitslosen gegenüber Februar 2018 um acht Prozent abnahm. Dem gegenüber steht die Entwicklung in Bad Salzuflen mit einer Abnahme von vier Prozent.

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Im Februar kamen zaghafte Frühlingstemperaturen auf, sodass die Zahl der Arbeitslosen in Ostwestfalen-Lippe ganz leicht gesunken ist. So sank in unserer Region die Zahl der Menschen ohne Arbeit im Vergleich zum Januar 2019 um 0,3 Prozent auf 59.436 Personen. Das sind insgesamt 167 Arbeitslose weniger. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 5,3 Prozent. Mit diesem Stand liegt sie 0,4 Prozentpunkte unter dem Ergebnis für den Februar 2018. 

Im Februar 2018 waren noch 5,3 Prozent oder 3.312 Menschen mehr ohne Arbeit registriert. Damit liegt der Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Region Ostwestfalen-Lippe seit langer Zeit unter dem NRW-Schnitt. In NRW konnte die Zahl der arbeitslosen Menschen von Februar 2018 zu Februar 2019 um 6,7 Prozent reduziert werden. 

Erfreulich ist, dass der zu beobachtende Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahresmonat weiterhin fast alle Personengruppen betrifft. Demnach profitierten von der guten Entwicklung Jugendliche, Langzeitarbeitslose oder auch Ausländer, deren Arbeitslosigkeit aufgrund der Fluchtmigration zugenommen hatte. 

Die Zahl der offenen Stellen, die von den Jobcentern und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden konnten, lag auch im Februar auf einem hohen Niveau. Der Bestand lag mit 20.681 freien Stellen um 95 Stellen höher, als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig stagnierte die Zahl der von den Arbeitgebern in der Region gemeldeten neuen Stellen im Februar im Vergleich zum Vormonat und auch zum Vorjahresmonat. Dabei zeigen sich allerdings starke Unterschiede zwischen den Regionen in OWL. 

Die günstigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Agenturbezirk Paderborn (4,8 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (5,0 Prozent), Bielefeld (5,5 Prozent) und Detmold (6,1 Prozent). Alle Regionen liegen damit deutlich unter dem Landesschnitt von 6,6 Prozent.

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