Halle(Westfalen). In der Städtischen Galerie in der Alten Lederfabrik eröffnet am Sonntag, den 27. August, um 17 Uhr eine neue Ausstellung.
Unter dem Titel „Tethys in Mars´s arms…“ werden zwei Werkreihen der Künstlerin Betty Böhm präsentiert. Böhms transdisziplinären Installationen, die sich über die zwei Etagen der Galerie verteilen, beinhalten Fotoarbeiten, Video, Objekte und Klang. Die Künstlerin beschäftigt sich in ihren Arbeiten unter anderem mit gegenwärtigen Prozessen wie dem Abschmelzen der Gletscher und dem Artensterben auf der Erde. Sie schlägt dabei einen Bogen zu geologischen Prozessen, die vor Millionen von Jahren unseren Planeten formten und später durch Naturgewalten wieder zerstörten und veränderten. Relikte dieser Zeit finden wir heute etwa in Fossilien, die Böhm in ihrer Ausstellung u.a. als Objekte verwendet. Im heutigen Zeitalter ist es allerdings der Mensch, der Einfluss auf die Erde nimmt und diese verändert. Neben der Kritik an der Ausbeutung unseres Planeten, hinterfragt Böhm in ihrer Ausstellung auch das Bestreben der Menschen, den Mars zu besiedeln. Gleichzeitig kommt in ihren Installationen auch eine Faszination für den technischen Fortschritt und das Entdecken neuer Planeten zum Ausdruck. Diese Ambivalenz übersetzt Böhm in ihre recherchebasierten sowie poetisch-assoziativen Arbeiten. Die Besuchenden tauchen in ihre teils immersiven Installationen ein, wie z.B. in die Marslandschaft im ersten Obergeschoss, die durch eine 3D-Brille unmittelbar erfahrbar wird.
Die Ausstellung ist vom 27. August – 5. November 2023 in der Städtischen Galerie zu sehen. Sie lädt unter anderem dazu ein, über den Sehnsuchtsort Mars nachzudenken und sich selbst zu befragen: „Würde ich auf den Mars fliegen wollen?“ und „Dürfen wir das überhaupt?“. Dieses Gedankenspiel wird im September im Rahmen des Projekts „Stadtbesetzung“ fortgesetzt, das vom 8.-10. September auf dem Kirchplatz in Halle umgesetzt wird. Auch hier wird Betty Böhm eine interaktive Installation präsentieren, die jeweils im Zeitraum von 11 – 18 Uhr erlebbar ist. Das Projekt Stadtbesetzung wird gefördert vom Kultursekretariat NRW Gütersloh und bringt Kunst auf die offene Straße, unmittelbar hin zu den Menschen.