Lehrerkollegium übergibt dem Kreis Herford das pädagogische Raumnutzungskonzept

Kreis Herford. Das August-Griese-Berufskolleg (AGB) steht vor großen Veränderungen: Aufgrund einer im Jahr 2018 festgestellten PCB-Belastung muss das Gebäude mittelfristig entweder saniert oder neu gebaut werden. Welche der beiden Alternativen letztlich gewählt wird, entscheidet der Kreistag im Frühjahr nächsten Jahres.

AGB-Schulleiter Henning Tausch übergibt stellvertretend für das Lehrerkollegium Schulamts-Leiterin Martina Soddemann (l.) und Schul-Dezernent Norbert Burmann (r.) das pädagogische Raumnutzungskonzept.

AGB-Schulleiter Henning Tausch übergibt stellvertretend für das Lehrerkollegium Schulamts-Leiterin Martina Soddemann (l.) und Schul-Dezernent Norbert Burmann (r.) das pädagogische Raumnutzungskonzept.

Unabhängig von dieser Entscheidung hat die Schulleitung zusammen mit dem Lehrer-Kollegium ein Raumnutzungskonzept erstellt, das die Erwartungen der Lehrer*innen an das neue Gebäude aus pädagogischer Sicht präzisiert. Dieses Konzept wurde nun vom stellvertretenden Schulleiter Henning Tausch der Kreis-Schulamtsleiterin Martina Soddemann und Kreis-Schuldezernent Norbert Burmann überreicht.

„Wir betrachten dieses Raumnutzungskonzept als einmalige Chance für unser Berufskolleg“, erläutert Henning Tausch. „Wir wollen damit einen zukunftsorientieren Lebens- und Lernraum für die Schüler*innen und die Lehrkräfte gestalten: Eine Schule, an der Lernen Spaß macht, die flexibel und innovativ auf Veränderungen in der Bildung reagiert und die offen für neue Entwicklungen ist“, so Tausch.

Schuldezernent Norbert Burmann weiß um die nun anstehenden Herausforderungen: „An dem Prozess zur Umgestaltung des AGB sind diverse Akteur*innen zu beteiligen. Das bezieht unter anderem die Schüler*innen und ihre Eltern, die Lehrerschaft, Nachbarn und natürlich die regionalen Wirtschafts- und Hochschulvertreter*innen mit ein“. So ist beispielsweise für die am Schulstandort vertretenden Handwerks- und Industrieunternehmen ein Workshop geplant. Später gibt es auch einen Termin, um die Schüler*innen mit einzubinden.

„Wir haben hier die Möglichkeit, sowohl unsere eigenen Ideen zu verwirklichen als auch andere Blickwinkel und Gedanken der vielen Beteiligten mit einzubringen“, freut sich Henning Tausch. Die Ziele sind vielfältig: „Am Ende muss das AGB Räume mit einer guten Medienausstattung bieten, die variabel nutzbar sind. Digitales Lernen ist ebenso ein wichtiges Thema wie emphatische, entwicklungsfördernde und multimedial versierte Lehrer*innen“, so Tausch.

Das bekräftigt auch Schulamts-Leiterin Martina Soddemann. „Wir sind als Schulträger des August-Griese-Berufskollegs sehr froh, dass das gesamte Lehrerkollegium so engagiert und motiviert an der Umgestaltung mitarbeitet. Das ist ungemein wichtig – auch als Grundlage für die nun zu treffenden Entscheidungen. Ich bin sicher: Hier wird etwas richtig Gutes entstehen“.

Darum muss das AGB umgestaltet werden:

Anfang 2018 wurde bekannt, dass die Gebäudefugen im AGB mit Polychlorierten Biphenylen (kurz: PCB) belastet sind. Schadstoff-Messungen haben gezeigt: Die Räumlichkeiten sind bis auf wenige Ausnahmen weiterhin nutzbar, dennoch gibt es mittelfristig Handlungsbedarf. Neben einigen Sofortmaßnahmen – wie etwa eine Grundreinigung und die Aufstellung spezieller Luftreinigungsgeräte – gibt es seitdem regelmäßige Quartals-Messungen. Die PCB-Belastung wird also ständig kontrolliert.

Neubau oder Sanierung?

Darüber entscheidet der Kreistag voraussichtlich im Frühjahr. Um einen Neubau prüfen zu können, wurde im Rahmen einer europäischen Ausschreibung ein Teilnahme-Wettbewerb für Planungsbüros durchgeführt. Zurzeit liegen verschiedene Gestaltungsentwürfe und Planungskonzepte vor. Eine Bewertungskommission bestehend aus politischen Vertreter*innen aller Fraktionen, Vertreter*innen der Kreisverwaltung sowie des Berufskollegs  und der Stadt Löhne wählt aus den noch weiter zu konkretisierenden Angeboten nun eines aus, über das dann im Kreistag entschieden wird.

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