Konjunkturprogramme gegen Massenarbeitslosigkeit nötig

DGB OWL: Konjunkturprogramme gegen das Ansteigen von Massenarbeitslosigkeit nötig und die Azubis nicht vergessen

Bielefeld. Angesichts der aktuellen Arbeitsmarktzahlen fordert der DGB stärkere Anstrengungen, um das weitere Ansteigen von Massenarbeitslosigkeit zu verhindern.

„Die Folgen der Corona-Krise für die Beschäftigten sind verheerend“, so Anke Unger, Regionsgeschäftsführerin des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Ostwestfalen-Lippe. „Kurzarbeit hilft, die Folgen abzumildern, dennoch steigen die Arbeitslosenzahlen an. Zur Bewältigung dieser Krise braucht es einen staatlichen Konjunkturimpuls, der die Binnennachfrage ankurbelt und Zukunftsinvestitionen möglich macht. Wichtig ist, dass die Konjunkturimpulse unmittelbar wirksam werden, sonst wird die Arbeitslosigkeit dramatisch ansteigen.“

Aber auch die Unternehmen müssten in die Verantwortung genommen werden. „Fördermittel aus Steuergeldern müssen klar an soziale und ökologische Ziele geknüpft sein. Ausbildungsbereitschaft, Tarifbindung, betriebliche Mitbestimmung und ökologische Nachhaltigkeit, aber auch Steuerehrlichkeit müssen eine zentrale Rolle spielen“, führt die Gewerkschafterin aus. „In der jetzigen Situation muss ein Konjunkturprogramm vorrangig Beschäftigung und Nachfrage sichern.

Um die Zukunfts- und Innovationsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes OWL zu erhalten, fordert Unger zudem einen „Rettungsschirm für die Ausbildung: Ausbildungsunterbrechungen aufgrund der Corona-Krise müssen überbrückt werden, Auszubildende aus Krisenunternehmen müssen in andere Betriebe vermittelt und zusätzliche Ausbildungsstellen müssen geschaffen werden. Aktuell sieht die Ausbildungssituation in Ostwestfalen-Lippe viel schlechter aus, als im Vorjahr. Die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit verzeichnen jetzt schon einen Rückgang der Ausbildungsplätze zwischen 15 und 20%. Die Jugendlichen werden aber nicht weniger. Die Corona-Krise darf nicht zur Zukunftskrise der jungen Generation werden.“