Klimaneutralität bis 2030

LWL stellt Integriertes Klimaschutzkonzept vor

Westfalen-Lippe/Münster (lwl). Bis 2030 möchte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) klimaneutral werden. Hierfür hat der Kommunalverband ein „Integriertes Klimaschutzkonzept“ entwickelt, das im LWL-Klimaausschusses in Münster nun vorgestellt wurde. Endgültig beschlossen wird das Konzept im LWL-Landschaftsausschuss am 10. Juni.

Durch neue Gebäudeleitlinien sollen künftig alle LWL-Neubauten weitestgehend klimaneutral geplant werden. Foto: LWL-Klinik Münster

Durch neue Gebäudeleitlinien sollen künftig alle LWL-Neubauten weitestgehend klimaneutral geplant werden. Foto: LWL-Klinik Münster

„Mit dem Konzept wollen wir in Sachen Klimaschutz vorangehen“, erklärte LWL-Direktor Matthias Löb. In einem ersten Schritt seien sämtliche Bereiche des Verbandes hinsichtlich ihrer produzierten Treibhausgase unter die Lupe genommen worden. Das Ergebnis: „Aktuell produzieren wir jährlich 64.000 Tonnen Emissionen, vor allem durch Energieverbrauch in unseren rund 1.400 Gebäuden, durch beschaffte Güter und Abfall.“ Das entspreche etwa den Emissionen, die 6.600 Personen in Deutschland jährlich produzieren.

Um das politische Ziel der Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen, wurden im Klimaschutzkonzept anschließend Einsparpotenziale ermittelt. Erster Landesrat und Kämmerer Dr. Georg Lunemann: „Das Ergebnis ist ein konkreter Klimaschutzfahrplan, bestehend aus über 60 Maßnahmen.“ Einige davon befänden sich bereits in der Umsetzung, wie zum Beispiel die Maßnahmen und Projekte des Betrieblichen Mobilitätsmanagements. Durch die neuen LWL-Gebäudeleitlinien sollen zudem zukünftig alle Neubauten durch den Einsatz regenerativer Energien weitestgehend klimaneutral geplant und zertifiziert und Bestandsgebäude sukzessive energetisch saniert werden.

Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen plant der LWL aktuell mit etwa 580 Millionen Euro. „Das klingt erst mal nach sehr viel Geld“, räumt Lunemann ein. Die anfänglich hohen Investitionskosten würden sich bei näherem Hinsehen aber schnell relativieren, etwa durch geringere Betriebskosten von energieeffizienten Gebäuden, die Erlöse durch eingespeiste erneuerbare Energie oder weniger Treibstoffkosten durch die Umstellung auf E-Mobilität. Auch durch die Inanspruchnahme von Fördermitteln von EU, Bund oder Land könnten die Kosten weiter begrenzt werden.

Bei Null fange der LWL in Sachen Klimaschutz laut Löb nicht an: „Bereits in den vergangenen Jahrzehnten konnten wir große Energieeinsparungen erzielen.“ So habe der Verband seine Treibhausgasemissionen von 1990 bis 2020 um rund 63 Prozent reduzieren können.

Klar sei allerdings auch, so Lunemann: „Ganz vermeiden können wir die Produktion von Emissionen nicht.“ Daher werde nun ein Konzept erarbeitet, wie diese kompensiert werden könnten – etwa durch die Erzeugung erneuerbarer Energien oder den Aufbau von sogenannten CO2-Senken.