IHC OWL fördert Auslandsaufenthalt von HSBI-Student

Jährlich startet der Industrie- und Handelsclub gemeinsam mit ausgewählten Hochschulen aus OWL ­­­das International Partnership Program, das Management-Nachwuchs fördern soll. Julian Schmidt studiert Personalmanagement und Organisation an der HSBI und ist einer der diesjährigen Preisträger des Förderprogramms. Neben einem Preisgeld über 3.600 Euro organisiert der Wirtschaftsclub in Kooperation mit einem hiesigen Wirtschaftsunternehmen Schmidt ein dreimonatiges Auslandspraktikum. Der Student verrät, wohin es ihn zieht.

Jährlich fördert der Industrie- und Handelsclub Managementnachwuchs mit dem International Partnership Program. In diesem Jahr fiel die Wahl auf Julian Schmidt. (Foto: K. Starodubskij/HSBI)

Jährlich fördert der Industrie- und Handelsclub Managementnachwuchs mit dem International Partnership Program. In diesem Jahr fiel die Wahl auf Julian Schmidt. (Foto: K. Starodubskij/HSBI)

Bielefeld (hsbi). Der Managementnachwuchs von morgen – dazu gehört Julian Schmidt, Wirtschaftsstudent an der Hochschule Bielefeld (HSBI). Er schreibt seine Abschlussarbeit über den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Personalwesen, will Mitarbeitenden auf Augenhöhe begegnen und möchte mit internationaler Zusammenarbeit dem Fachkräftemangel etwas entgegensetzten. Auch der Industrie- und Handelsclub Ostwestfalen-Lippe e.V. (IHC OWL) sieht in Schmidt ein Managementtalent, das es zu fördern gilt. Der renommierte Wirtschaftsclub fördert Schmidt mit dem diesjährigen International Partnership Program (IPP) aus. Das Förderprogramm umfasst ein Preisgeld von 3.600 Euro und die Chance, in Kooperation mit einem Unternehmen aus der Region einen dreimonatigen Auslandsaufenthalt zu absolvieren.

Der Bewerbungsprozess: „Ich habe erwartet, dass es nichts werden würde“

Auslandserfahrung hat Schmidt schon: Von Januar bis Mai 2023 verbrachte er ein Semester an der Brno University of Technology. Mit fast 380.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Brünn nach Prag die zweitgrößte Stadt Tschechiens. Davon sind mehr als 20 Prozent Studierende, denn Brünn verfügt über sechs universitäre Einrichtungen. „Meine Zeit im Ausland war aufregend und abwechslungsreich. Ich war überrascht, wie ähnlich sich die Tschechen und die Deutschen sind“, resümiert Schmidt.

Mitten im Auslandssemester bekam Schmidt eine E-Mail: Prof. Dr. Sascha Armutat lehrt in den Gebieten Personalmanagement und Organisation an den Fachbereichen Wirtschaft und Gesundheit. Zusätzlich ist er seit 2020 der IHC-Beauftragte an der HSBI. In dieser Rolle machte er Schmidt auf die Ausschreibung des Förderprogrammes IPP aufmerksam. Schmidt las sich Details zum IPP durch und beschloss, sich zu bewerben. „Ich habe ehrlicherweise erwartet, dass es nichts werden würde“, räumt er ein.

 

Aus dem Auslandssemester direkt ins Auswahlgespräch

Der IHC OWL sah es anders: Drei Tage nach seiner Rückkehr aus Tschechien stand Schmidt vor dem Auswahlgremium. Das war doch sicherlich mit Stress verbunden? „Eher im Gegenteil“, sagt Schmidt und lacht. „Durch meinen Auslandsaufenthalt im Rücken und die guten Erfahrungen, die ich während dieser Zeit gemacht habe, konnte ich vermutlich noch gelassener und besser informiert in den Auswahlprozess starten.“

Als Teil des Bewerbungsprozesses hielt er einen Kurzvortrag über die Chinapolitik der G7 und die wirtschaftspolitischen Auswirkungen für Deutschland. „Den Vortrag musste ich ohne Recherchemöglichkeiten vorbereiten, dementsprechend konnte ich nur auf die eigenen Kenntnisse und Interpretationen zurückgreifen“, sagt Schmidt.

 

Die IPP-Stipendiaten und -Stipendiatin: v.l.: Julian Schmidt (Preisträger 2023), Afrem Eyyi (Preisträger 2022) und Malin Pohl (Preisträgerin 2022) werden von IHC-Präsident Eduard R. Dörrenberg geehrt. (Foto: IHC OWL e.V.)

Die IPP-Stipendiaten und -Stipendiatin: v.l.: Julian Schmidt (Preisträger 2023), Afrem Eyyi (Preisträger 2022) und Malin Pohl (Preisträgerin 2022) werden von IHC-Präsident Eduard R. Dörrenberg geehrt. (Foto: IHC OWL e.V.)

Eine Prise Humor als Rezept zum Erfolg

Das Gremium hat er durchweg überzeugt: „Neben einer Reihe weiterer persönlicher Kompetenzen hat sich Herr Schmidt aus Sicht der Jury durch seine ausgeprägte Motivation, Führungsaufgaben in einem Unternehmensumfeld zu übernehmen, seine Neugier, seine Durchsetzungsfähigkeit, seine Fähigkeit, sich selbst in seinen Rollen zu reflektieren und nicht zuletzt seine mit einer Prise Humor gewürzten Kommunikationskompetenzen gegen die anderen Kandidatinnen und Kandidaten durchgesetzt“, erklärt Cornelia Moss, IHC-Geschäftsführerin.

Auch Armutat, der als IHC-Beauftragter der HSBI im Auswahlgremium sitzt, sieht in Schmidt den idealen IPP-Preisträger „Ich kenne ihn als breit interessierten, fachlich fundierten Studenten, der das richtige Maß zwischen Anwendungsorientierung und akademischer Fundiertheit findet, einen eigenen kreativen Kopf hat und in der Lage ist, andere von seinen Ideen zu überzeugen“, begründet Armutat seine Wahl.

Die offizielle Verleihung des IPP fand im Rahmen des IHC Sommertreffs statt. Hier lernte Schmidt andere IHC-Mitglieder kennen. Hat er sich bei der Gelegenheit schon ein Unternehmen ausgesucht, bei dem er das Auslandspraktikum absolvieren will? „Noch kann ich mich bei der Fülle von Möglichkeiten nicht festlegen. Aber ein Aufenthalt in Skandinavien wäre toll.“

 

„Moderne Zusammenarbeit ist international“

Neben der Möglichkeit, weitere Auslandserfahrung zu sammeln, reizt Schmidt an einer Mitgliedschaft im IHC OWL das Netzwerk aus Wirtschaftspersönlichkeiten im In- und Ausland: „Beruflich, aber auch für meine persönliche Entwicklung ist das eine einmalige Gelegenheit.“ Auch Prof. Armutat sieht darin die Vorteile des Wirtschaftsclubs: „Der IHC ist ein ausgezeichnetes Netzwerk renommierter Unternehmen und Führungskräfte unserer Region. Man lernt die Wirtschaft der Region kennen, erfährt Neues über managementrelevante Themen und bekommt hilfreiche Ansprechpartner*innen.“

Die internationale Ausrichtung des IPP ist für Schmidt ein wichtiger Faktor, den er auch in seinem Masterstudiengang Personalmanagement und Organisation des Fachbereichs Wirtschaft zu vertiefen sucht: „Der Fachkräftemangel wird dazu führen, dass wir auf internationalere Teams und auch auf Einwanderung angewiesen sind, um die bestehenden Lücken zu füllen und unseren Wohlstand zu erhalten – deshalb ist ein internationales Verständnis füreinander meiner Auffassung nach entscheidend.“

Stichwort Internationalität: Kann Schmidt sich vorstellen, ganz im Ausland zu leben? „Ich bin immer interessiert an neuen Möglichkeiten, habe aber auch tiefe Wurzeln in Bielefeld. Daher bin ich ganz unvoreingenommen und gespannt, welche Türen sich vielleicht in Zukunft noch öffnen, die heute verschlossen scheinen.“