Heimat zwischen Idylle und Zerstörung

Ausstellung „HeimatgeSchichten“ in der Galerie Haus Bachrach

"Wie wollen sie das unter den Teppich kehren?" heißt dieses Werk. Und recht hat die Künstlerin damit ja, schließlich macht sich ein Wandteppich unter einem Teppich nicht sehr gut. Bild: Meike Lothmann

„Wie wollen sie das unter den Teppich kehren?“ heißt dieses Werk. Und recht hat die Künstlerin damit ja, schließlich macht sich ein Wandteppich unter einem Teppich nicht sehr gut. Bild: Meike Lothmann

Schieder-Schwalenberg. HeimatgeSchichten ist der Titel einer Ausstellung, in der die Künstlerin Meike Lothmann sowohl ihre verlorene Heimat in Erkelenz bei Gartzweiler als auch ihre neue Heimat in Schwalenberg tiefschürfend beleuchtet. Der Kunstverein Schieder-Schwalenberg zeigt die  Installationen und Objekte zum Thema ab 22. Oktober in der Galerie „Haus Bachrach“ in Schwalenberg, bevor sie im nächsten Jahr in die verlorene Heimat Erkelenz wandern.

Ursprünglich aus Erkelenz-Keyenberg stammend, lebte MEIKE LOTHMANN in Städten wie Maastricht, Berlin und Essen bevor sie Ende 2014 wieder auf’s Land nach Schwalenberg zog. Den Besonderheiten dieses Landlebens geht Meike Lothmann in ihrer Ausstellung nach: Was kann man bewahren, was verliert man? Dafür untersucht sie ihre alte HEIMAT Keyenberg am Niederrhein und ihre neue HEIMAT im lippischen Schwalenberg mit den Mitteln ihrer Kunst. Unter dem Begriff HEIMAT versteht sie einen Ort mitsamt seiner Geschichte, an dem sie aufgewachsen ist, an dem sie sich zu Hause fühlt.

Die Auseinandersetzung mit ihrem Lebensumfeld spiegelt sich in den für diese Ausstellung erarbeiteten Objekten und Installationen wider. Es werden innere und äußere Formen von HEIMAT und deren Auswirkung auf die Landschaft und den Ort untersucht. Der Fokus richtet sich auf die speziellen Lebensformen in Schwalenberg und in Keyenberg, wo der Tagebau Garzweiler II seine Spuren in Form von Zerstörung und Verlust hinterlässt. Als Kontrast steht ihre neue HEIMAT Schwalenberg, ein auf den ersten Blick  idyllischer Landschaftsort, voller  alter Traditionen, die entdeckt, untersucht, gespiegelt und hinterfragt werden. Für die Künstlerin stellte sich die zentrale Frage, wie die Attraktivität strukturschwacher Regionen sichtbar gemacht und ihre Besonderheiten hervorgeheben können? Die Antworten zeigen sich in ihren Arbeiten, die vom 22. Oktober diesen Jahres bis zum 7. Januar des nächsten Jahres jeweils samstags und sonntags in der Galerie Bachrach, Schwalenberg, Marktstraße 5 zu sehen sein werden. Über die Weihnachtsfeiertage und Neujahr bleibt die Ausstellung geschlossen.

Die Eröffnung der Ausstellung wird am 22. Oktober um 11:30 Uhr mit der Begrüßung durch Bürgermeister Jörg Bierwirth beginnen. Anschließend liest Wolfgang Lothmann, Vater der Künstlerin, aus „Katweil“, einem Text der Schriftstellerin Ingrid Bachér.