Gute Noten für Wirtschaftsstandort Rietberg

Rietberg . Mit der Erreichbarkeit über die Straße, der Nähe zu ihren Kunden und dem Kulturangebot sind die Unternehmer in der Stadt Rietberg am zufriedensten. Das ergab die gemeinsame Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK), des Unternehmerverbandes für den Kreis Gütersloh (UVGT) und der Stadt Rietberg. Stärken zeigen sich darüber hinaus bei der Umweltqualität, der allgemeinmedizinischen Versorgung und den Sport- und Freizeitmöglichkeiten.

„Die Unternehmen geben dem Wirtschaftsstandort Rietberg 7,2 von zehn möglichen Punkten. Das ist ein guter Wert, der genau den Durchschnitt in den zwölf befragten Kommunen im Kreis Gütersloh abbildet“, berichtet IHK-Geschäftsführer Dr. Christoph von der Heiden. Den gesamten Kreis Gütersloh als Wirtschaftsstandort beurteilten die Unternehmen in Rietberg sogar noch besser (7,8 Punkte).109 Firmen aus der Stadt beteiligten sich an der repräsentativen Befragung.  Besonders erfreulich sei, dass sich 93 Prozent der befragten Firmen wieder für Friedberg als Wirtschaftsstandort entscheiden würden. 89 Prozent würden zudem die Stadt Rietberg auch anderen Unternehmen bei Ansiedlungsüberlegungen empfehlen, ein Spitzenwert unter den zwölf Kommunen, in denen die Befragung stattfand. „Das zeigt eine hohe Standorttreue der hiesigen Betriebe“, sagt UVGT-Geschäftsführer Burkhard Marcinkowski. „Um die Unternehmen auch weiter zu überzeugen, bedarf es aber auch stetiger Verbesserungen. Die Betriebe brauchen Möglichkeiten sich zu entwickeln, zum Beispiel bei Flächen für Erweiterungen und Ansiedlungen oder beim Ausbau der digitalen Infrastruktur“, ergänzt Dr. von der Heiden.

Der größte Handlungsbedarf zeigt sich aus Unternehmenssicht nämlich beim Thema Breitbandausbau. Auch mit der Verfügbarkeit von beruflich qualifizierten Fachkräften sowie der Ausbildungsreife der Jugendlichen seien die Unternehmen vor Ort unzufrieden. „Die Firmen haben Probleme, geeignete Fachkräfte zu finden. Selbst wenn der konjunkturelle Aufschwung eine Pause einlegt, wird dieses Thema aufgrund des demographischen Wandels in Zukunft an Bedeutung gewinnen“, so Marcinkowski. Auch die Themen Gewerbesteuer und Dauer von Genehmigungsverfahren seien für die Betriebe von großer Bedeutung – hier sehen die Unternehmen noch Verbesserungspotenzial.
Die generelle Bewertung der Wirtschaftsfreundlichkeit der Bevölkerung ist in Rietberg im Kreisvergleich mit sieben von zehn möglichen Punkten ebenfalls überdurchschnittlich. „Die Ergebnisse zeigen insgesamt eine gute Standortqualität und -treue. Einige der angesprochenen Kritikpunkte liegen nicht ausschließlich im Verantwortungsbereich der einzelnen Kommune. Hier müssen Lösungsansätze mit allen Akteuren erarbeitet und umgesetzt werden, beispielsweise beim Thema Fachkräftemangel. Hier steht die Wirtschaft für einen Dialog bereit“, betont Dr. von der Heiden.

Andreas Göke, Beigeordneter der Stadt Rietberg, unterstreicht den hohen Stellenwert der Wirtschaft: „Wir freuen uns über diese positive Bewertung. Unsere Verwaltung hat für die Belange der Betriebe immer ein offenes Ohr. Der Breitbandausbau ist für eine sehr zersiedelte Kommune wie Rietberg eine besondere Herausforderung, hier sind wir aber auf einem guten Weg.“

Die Firmen konnten bei der Umfrage zu 50 Faktoren aus den Themengebieten Infrastruktur, Kosten, Marktpotenzial/Region, Fachkräfte/Bildung sowie Attraktivität der Stadt insgesamt, der Stadt- und der Kreisverwaltung antworten, wie wichtig ihnen das Thema ist und wie zufrieden sie damit sind. Durchgeführt und wissenschaftlich begleitet hat die Befragung das Ewas-Institut für empirische Wirtschaftsforschung und angewandte Statistik aus Hannover. Die wichtigsten Ergebnisse der Standortumfrage für die Stadt Rietberg sind in einer Broschüre zusammengefasst und im Internet unter www.ostwestfalen.ihk.de abrufbar.

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