Gemeinsam gegen Durchblutungsstörungen

Internisten und Gefäßchirurgen arbeiten bei der Therapie von verengten Arterien zusammen –Ärztefortbildung zur Schaufensterkrankheit
Dr. Eckhard Sorges (rechts), Organisator der Ärzte-Fortbildungen am St. Ansgar Krankenhaus und Chefarzt für Kardiologie, und Kai Andreas Träger, Chefarzt für Gefäßchirurgie. Foto: KHWE

Dr. Eckhard Sorges (rechts), Organisator der Ärzte-Fortbildungen am St. Ansgar Krankenhaus und Chefarzt für Kardiologie, und Kai Andreas Träger, Chefarzt für Gefäßchirurgie. Foto: KHWE

Höxter. Rund 4,5 Millionen Deutsche leiden inzwischen darunter, Versicherungsdaten zeigen jährlich 500 bis 600 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner: Unter Einhaltung der „Corona-Auflagen“ fand am St. Ansgar Krankenhaus Höxter eine Fortbildung zu peripheren arteriellen Verschlusskrankheiten (pAVK) für Ärzte aus der Region statt, organisiert von den Medizinischen Kliniken für Innere Medizin und der Fachklinik für Neurologie. Kai Andreas Träger, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, und Dr. Ralf Felgendreher, Oberarzt in der Medizinischen Klinik I für Kardiologie und Angiologie informierten ihre Kollegen über aktuelle und fachübergreifende Behandlungsansätze. „Besonders gefährlich ist die pAVK, weil mit ihr ein hohes Risiko für koronare Herzerkrankungen und Schlaganfälle und damit eine hohe Sterblichkeit verbunden ist. Hauptrisikofaktoren sind vor allem Rauchen und Diabetes“, sagen die Spezialisten und betonen die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Internisten und Gefäßchirurgen bei der Therapie. Wichtig sei auch, Symptome wie beispielsweise die Schaufensterkrankheit schnell zu erkennen und zu behandeln. Dabei müssen die Betroffenen immer wieder stehen bleiben, weil sie beim Gehen Wadenkrämpfe bekommen. Ursache ist die Verengung der Gefäße: Durch die Belastung der Bewegung kommt nicht mehr genügend Sauerstoff in der Muskulatur an, die dann Schmerzsignale sendet.

„Der erste Weg ist dann eine medikamentöse Therapie mit beispielsweise Blutfettsenkern oder Blutverdünnern“, erklärt Kai Andreas Träger. „Die nächste Möglichkeit ist eine Erweiterung der Gefäße durch beispielsweise einen Stent oder einen Ballon. Das sind schonende kathetergestützte Verfahren über einen kleinen Schnitt oder eine Punktion.“ Wenn die Erkrankung schon weit fortgeschritten sei, komme manchmal nur noch ein Bypass in Frage: Dabei wird operativ mit einem umfunktionierten oder künstlichen Gefäß eine Art Umleitung gelegt, um den Blutfluss wieder zu verbessern.

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