Extertalbahn: Frischzellenkur der 93-jährigen Fahrleitungsanlage im Zeitplan

Extertal. Der Zahn der Zeit nagt schon lange an den alten Oberleitungsmasten. Schließlich wurde die elektrische Fahrleitung der Extertalbahn bereits 1927 errichtet und ist seitdem ständig der Witterung ausgesetzt. Nun finden Aufgrund der Initiative des Vereins Landeseisenbahn Lippe (LEL) seit Ende letzten Jahres aufwendige Sanierungsarbeiten der 5 km langen und teilweise unter Denkmalschutz stehenden Bahnanlage zwischen Bösingfeld und Alverdissen statt.

Bei Ullenhausen stehen alte und renovierte Fahrleitungsmasten nebeneinander. Projektkoordinator Raphael Kahlert im Führerstand sowie Adrian Fahrenkamp und Frank Muth auf der Arbeitsbühne haben sich eine Woche Urlaub genommen, um Oberleitung an den neu aufgestellten Masten zu montieren.

Bei Ullenhausen stehen alte und renovierte Fahrleitungsmasten nebeneinander. Projektkoordinator Raphael Kahlert im Führerstand sowie Adrian Fahrenkamp und Frank Muth auf der Arbeitsbühne haben sich eine Woche Urlaub genommen, um Oberleitung an den neu aufgestellten Masten zu montieren.

Mittlerweile sind 15 Oberleitungsmasten lackiert, neu fundamentiert und aufgestellt worden. In den letzten Tagen wurden die Ausleger zum Aufhängen des Fahrdrahts montiert. „Dafür haben sich einige Vereinsaktiven eine Woche Urlaub genommen“, erklärt Raphael Kahlert, der die Arbeiten verantwortlich koordiniert. Begleitet wurde LEL-Arbeitskreisleiter und Lokführer-Azubi Kahlert in dieser Woche unter anderem von Adrian Fahrenkamp, Frank Muth, Christian Schulz, Kevin Selladurai und Louis Kaden. Im Einsatz waren neben dem Zweiwege-Bagger der Turmtriebwagen und die Kleindiesellok des Vereins.

Viel Ehrenamt und Mitarbeit regionaler Unternehmen. Raphael Kahlert beschreibt die umfangreichen Vorarbeiten: „Es werden ausschließlich Altmaterialen verwendet, die zuvor im mühevoller Kleinarbeit in der vereinseigenen Werkstatt sowie in der Schlosserei der JVA-Herford aufgearbeitet worden sind.“ Die Fundamentarbeiten wurden durch die Alverdisser Firma Werpup durchgeführt. Die Neulackierung der Masten und Ausleger hat die Fa. Weserstrahltechnik aus Vlotho übernommen. Zudem stellte Dieter Thamm aus Dörentrup seinen LKW mit Hebebühne zur Verfügung, der dafür in Farmbeck auf den Flachwagen verladen wurde.

NRW-Heimatministerium fördert 65 % der Gesamtkosten. Die Bahnstrecke samt Fahrleitung gehört den Verkehrsbetrieben Extertal und steht im Extertaler

Tatkräftig in luftiger Höhe: Frank Muth (links) fixiert das neu Hängerseil, welches Projektkoordinator Raphael Kahlert (rechts) gerade vercrimpt. Adrian Fahrenkamp hält derweil den neuen Ausleger fest. Fotos: Sylvia Frevert

Tatkräftig in luftiger Höhe: Frank Muth (links) fixiert das neu Hängerseil, welches Projektkoordinator Raphael Kahlert (rechts) gerade vercrimpt. Adrian Fahrenkamp hält derweil den neuen Ausleger fest. Fotos: Sylvia Frevert

Gemeindegebiet unter Denkmalschutz. Seit 2006 unterhält die LEL nun die Strecke der Extertalbahn und Begatalbahn zwischen Bösingfeld und Lemgo. Dank des Förderprogramms „Verkehrshistorische Kulturgüter“ des NRW-Heimatministeriums kann etwas 65 % der Gesamtkosten in Höhe von 141.000 Euro gefördert werden. „Natürlich wollen wir schon bald wieder elektrisch bis Barntrup fahren“, erklärt Kahlert. Und selbstverständlich wird sich der Verein dafür auch wieder um finanzielle und tatkräftige Unterstützung bemühen.

Bahn frei für Schlemmerexpress um Osterfahrten. In die Fahrsaison starten die umtriebigen Landeseisenbahner bereits am 28. März mit dem Schlemmerexpress. Am 12. und 13. April finden dann die Osterfahrten statt. Für beide Aktionen sind noch Karten erhältlich. Buchungen über http:shop.landeseisenbahn-lippe.de.

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