Espelkamp – Teppichmuseum Tönsmann

Espelkamp. Das Tönsmann-Museum in Espelkamp hat weit mehr zu bieten als nur Teppiche. Exponate der jüngeren Vergangenheit liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Artefakten des Neolithikums, die 20.000 Jahre alt sind. Jedes Stück hat seine eigene Geschichte. Erläuterungen an den Wänden geben Informationen zu dem uralten Handwerk des Teppichknüpfens und den Lebensbedingungen der Nomadenvölker Nordafrikas. Zugleich wird eine Brücke in die Gegenwart gebaut und aufgezeigt, wie viel Aufwand auch heute noch hinter einem echten Teppich steckt. In den ca. 2-stündigen Führungen werden den Besuchern Einblicke gewährt, die weit über das übliche hinausgehen und so manchen in Erstaunen versetzen.
Der Firmen-Inhaber, Jürgen Tönsmann, Träger des hohen marokkanischen Ordens „Chevalier de Ouissam Alaouite“, hat seine Sammlung in den 1960er Jahren begonnen und ständig ergänzt. Seit 1990 ist die Ausstellung für die Öffentlichkeit zugänglich und 2009 wurde das Museum nach Neugestaltung im Beisein des marokkanischen Botschafters, eines Europa-Abgeordneten und weiterer Gäste aus Politik und Wirtschaft wiedereröffnet.

Ein Schwerpunkt der Ausstellung sind die bis zu 300 Jahren alten Nomaden- und Berber-Teppiche aus Marokko. Besondere Teppiche sind beispielsweise ein ca. 120 Jahre alter Beni-Ourain-Teppich, der mit der Wolle einer Schafrasse geknüpft wurde, die bereits seit langem ausgestorben ist, oder ein Glaoua-Teppich, von dem sich nur ein Exemplar im Textilmuseum in Washington und eines im Teppichmuseum Tönsmann befindet.
Darüber hinaus werden auch seltene Mineralien gezeigt, wie z. B. Erythrin, von dem heute kaum noch Fundorte bekannt sind, sowie Exponate islamisch-nordafrikanischer Kunst, wie beispielsweise eine Sammlung jahrhundertealter Korane und Arbeitsgeräte der Nomaden, wie Handmühlen, Knüpfrahmen, Teppichscheren und vieles mehr. Die ältesten Exponate sind zwischen 12.000 und 20.000 Jahre alt.
Im Juli 2010 wurde das Museum in Anwesenheit des Botschafters von Nepal um die Tibet/Nepal-Abteilung erweitert. Zu sehen sind dort beispielsweise ein 300 Jahre altes tibetanisches Gebetsbuch und traditionelle Musikinstrumente wie zum Beispiel ein historisches Dung-chen.

Öffnungszeiten:

Montag – Freitag 09.00 – 18.00 Uhr
Samstag 09.00 – 14.00 Uhr
(Sonntag Schautag 14.00 – 18.00 Uhr)

Quelle & Foto: www.teppich-toensmann.de