Minden. Erste Schritte für die Erschließung des Containerterminals RegioPort Weser sind am vergangenen Osterwochenende gemacht worden. Der Einschub einer neuen Eisenbahnbrücke, die über die Magdeburger Straße führt, ging reibungslos über die Bühne. Erforderlich wurde das neue Bauwerk, weil die bisherige über 100-jährige Brücke nur eine schmale Durchfahrt bot. Die neue Konstruktion hat eine zweispurige Durchfahrtsbreite mit 11,50 Metern. Das ist genügend Platz für zwei sich begegnende LKW sowie für Radfahrer und Fußgänger. Gebaut wurde sie direkt neben der alten Brücke. Die Arbeiten haben im August 2014 begonnen.
Geplant wurde der Brückenneubau von der Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH aus Enger. Für den Bau der neuen Konstruktion war das Bauunternehmen Wilhelm Scheidt aus Herford verantwortlich. Beide Firmen haben bereits viel Erfahrung mit derartigen Projekten. Nur 78 Stunden Zeit waren für den Einschub eingeplant. Am Karfreitag begann der Abbruch der 100-jährigen Bahnbrücke. Am Ostersamstag gegen fünf Uhr morgens sind die Vorschubarbeiten angelaufen. Hydraulische Pressen mussten einen Weg von circa 32 Metern bewältigen. Mit einer Geschwindigkeit von fünf bis sechs Metern pro Stunde gingen die Arbeiten gut voran, sodass nach nur acht Stunden die vorher abgebrochene Bahnbrücke durch die neue ersetzt war. „Insgesamt ist die Baumaßnahme vorbildlich verlaufen, das Wetter hat ebenfalls mitgespielt“, unterstreicht Christian Harms, Diplom-Ingenieur bei Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH.
Eine Unterbrechung gab es – ein technischer Defekt an einer Baumaschine verzögerte die Arbeiten. Unter der Zuhilfenahme einer Ersatzmaschine wurden die Gleisbauarbeiten dennoch fertiggestellt. Für die Zeit der Bauarbeiten musste die Bahnstrecke Minden-Nienburg gesperrt werden. Für den Personenverkehr wurde Schienenersatzverkehr eingerichtet, der Güterverkehr wurde umgeleitet. Zwei Jahre Vorlauf brauchte es, um von der Deutschen Bahn AG die Genehmigung für die Sperrpause zu erhalten. Bauherr ist die Mindener Hafen GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Mindener Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungs GmbH (MEW). Der neue Containerhafen ist ein Teil im Zuständigkeitsbereich des Planungsverbandes RegioPort Weser, an dem der Kreis Minden-Lübbecke, der Landkreis Schaumburg sowie die Städte Minden und Bückeburg beteiligt sind.
Foto: Stadt Minden