„Eisbrechen“ beim Gemüse putzen – Schnippelparty mit interkulturellem Austausch und Integration „über den Magen“

Das neue Wir Schnippelparty Theater 12.2.17 Foto A (4)Minden. Es heißt: Viele Köche verderben den Brei – nicht so am Sonntag im Kochzelt. Hier standen 24 Menschen aus Afghanistan, Pakistan, Syrien, Irak mit Einheimischen am Herd. Der Kochlöffel wurde in den Gemüse– und Bratkartoffelpfannen, den Kochtöpfen für orientalischem Couscous mit frischer Marokkanischer Minze und Suppe der Vielfalt sowie dem Obstsalat geschwungen. Unter ihnen auch Abdul Mobin Akbari und Ihtisham Ud Din. Sie haben sich gemeinsam mit dem Team von GreenFairPlanet Donnerstag, 9. Februar, den Publikums-Engagementpreis NWR 2016 in Düsseldorf für das Projekt „Fremde werden Freunde“ abgeholt (mehr dazu unter http://greenfairplanet.net/category/refugees-welcome/ )

Nach Einweisung, Schürzen- und Namensschild-Verteilung ging es am frühen Vormittag an die Töpfe. Mit Anleitung der Organisatoren von GreenFairPlanet wurde geschnippelt, gerührt, gekostet und geredet; nicht nur über welches Messer am besten schneidet oder „Das Neue Wir“, sondern es wurden auch Rezepte und Handynummern ausgetauscht. Das gemeinsame Dessert fand bei Tanz und Life-Musik von Susanne Schnake aus Hüllhorst statt.

„Das Gute am gemeinsamen Schnippeln, kochen und essen ist, dass man nicht viel Sprache braucht und das erste Eis gebrochen wird – beim Möhren schnippeln, Kartoffelschälen und Obst zerkleinern“, erzählt begeistert Heide Horstmann. „Mehr als 250 Gäste haben mit geschnippelt. Es war ein ständiger Wechsel. Mehr als 1200 Mahlzeiten wurden bei Lifemusik verteilt“, ergänzt die Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Friedenswoche (FriWo). „Rund 500 Menschen haben wir mit einem 5-Gänge Menü verwöhnt. 250 Liter Suppe der Vielfalt, 45 kg Bratkartoffeln, 80 kg Pfannengemüse, 24 kg Orientalischer Couscous, 64 kg Obstsalat mit Rosen-,Orangen u. Zimtzucker sowie 10 kg Joghurt kamen auf die Tische. Zusätzlich wurden 24 Liter Milch sowie 240 Becher- Vanille & Schokomilch ausgegeben“ so die Organisatorin Elisabeth Schmelzer.

Der Tag im Kochzelt war bunt gemischt. Geflüchtete aus unterschiedlichen Ländern und Beheimatete. „Integration über den Magen und ganz nebenbei, sich austauschen und Freundschaften schließen, das findet hier heute statt“ schwärmt der Friedenspädagoge Benno Fuchs. Die Ehrenamtliche Renate Kruse verteilte gemeinsam mit Andrea Fröhlich alles, was nicht verkocht oder verzehrt wurde an die Gäste. „Restlos genießen und sich gemeinsam glücklich essen. Das ist allen Beteiligten gelungen“, so Elisabeth Schmelzer abschließend.

Zahlen und Fakten:

Es wurde ausschließlich mit Bio Produkten von den Verbänden Bioland und Demeter gekocht. Das waren:

296 kg Gemüse

92 kg Kartoffeln

53 kg Obst

12 kg Couscous

24 Liter Milch

240 Becher Schoko-und Vanille Milch