Minden. Zum zweiten Mal wurde in Minden der Heimat-Preis vergeben. In diesem Jahr sind wieder drei ehrenamtliche Projekte ausgezeichnet worden. Eingereicht wurden insgesamt 11 Vorschläge, die ein sehr breites Spektrum der ehrenamtlichen Arbeit in Minden abgebildet haben. „Wir sind sehr stolz auf unsere ehrenamtlichen Strukturen, denn ohne sie könnte an einigen Stellen kein gesellschaftliches, kulturelles oder sportliches Leben stattfinden“, unterstreicht Bürgermeister Michael Jäcke bei der Preisverleihung.
Der Musiktreff am Beat e.V. gewann mit seinem Projekt „Neues Vereinsheim“ den ersten Platz. Der Verein kann sich über ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro freuen. Wie bereits im vergangenen Jahr gibt es zwei 2. Plätze. Nach der Juryabstimmung hatten beide Projekte dieselbe Punktzahl. Der erste 2. Platz ging an die Flüchtlingshilfe Rechtes Weserufer oder besser bekannt als Hafenschule und der zweite 2. Platz ging an das Ehepaar Annette und Waldemar Ziebeker mit dem Projekt Pfad der Menschenrechte in Minden. Beide Gewinnerprojekte bekommen jeweils ein Preisgeld in Höhe von 1.250 Euro. Das Geld, insgesamt 5.000 Euro, wird vom Land NRW zur Verfügung gestellt.
Jäcke unterstrich in seiner Rede, dass der Musiktreff am Beat e. V. Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Minden ein kulturelles, gesellschaftliches und auch bildungspolitisches Zuhause gibt. Im neuen Vereinsheim können sich neue Talente entfalten, Jugendliche haben einen Raum, um sich auszuprobieren und Neues kennenzulernen. Mit dem neuen Zuhause an der Drabertstraße gibt es jetzt die Möglichkeit, dass ganz unterschiedliche kulturelle und musikalische Stile sich einem aufgeschlossenen Publikum zeigen können. „Für junge Menschen ist das Vereinsheim ein wichtiger Treffpunkt, der junge Erwachsene aus der Stadt anzieht und damit Identifikation mit Minden schafft“, so Jäcke. Vorgeschlagen wurde der Musiktreff von Jan Frederik Bode.
Die Flüchtlingshilfe Rechtes Weserufer ist seit Beginn an bei der Unterstützung von geflüchteten Menschen engagiert. Das Team um Martina Höfel und Jörg Kaske hilft dabei, dass nach Minden zugewiesene Frauen, Kinder und Männer in der Weserstadt ein neues Zuhause finden. Ihnen ist es gelungen, dass sich Zugezogene und alteingesessene Mindener*innen miteinander verknüpfen, sodass enge Freundschaften entstanden sind, sagt Jäcke. Die Arbeit zeichnet sich auch durch Ausflüge in die Region, durch die Teilnahme am Weserdrachen-Cup oder durch das gemeinsame Deutschlernen aus. Vorgeschlagen wurde das Projekt von Pastor Volker Niggemann.
Der zweite 2. Platz – das Projekt Pfad der Menschenrechte – wurde in diesem Jahr mehrfach vorgeschlagen. Das Projekt wird durch kulturelle und bildungspolitische Veranstaltungen begleitet und hat einen starken lokalen Bezug. Die Verwebung mit lokalen Künstler*innen, die für den Pfad Kunstwerke erschaffen, wurde von der Jury herausgehoben. „In jedem Fall wirkt das Projekt identitätsstiftend und ist eine Bereicherung für unsere Weserstadt“, fasst Jäcke bei der Preisübergabe an das Ehepaar Ziebeker zusammen. Gertraud Strohm-Katzer hat das Projekt als erste für den Heimat-Preis vorgeschlagen.
Der Preis richtet sich an Bürger*innen, die sich um den Bereich Heimat, lokale Identität und Gemeinschaft verdient gemacht haben. Durch ihre Arbeit bringen sie Menschen zusammen. Anhand von Preiskriterien hat eine unabhängige Jury über die Vergabe entschieden. Die Kriterien sind folgende: das Projekt rückt das Kulturgut in den Mittelpunkt; es dient der Stiftung, Stärkung und dem Erhalt lokaler Identität; die Idee wird ehrenamtlich umgesetzt; es ist Minden-spezifisch und dient dem Allgemeinwohl; es ist nachhaltig und nachahmenswert und das Projekt ist allgemein zugänglich und nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtet. An all diejenigen, die in diesem Jahr nicht mit dem Heimat-Preis ausgezeichnet wurden – wir werden den Preis auch 2021 vergeben. Ich freue mich jetzt schon auf die neuen Vorschläge, sagt Bürgermeister Jäcke.