Der bunte Blumenstrauß der Industrie 4.0

Im Centrum Industrial IT serviert ein Roboter-Barista den Kaffee

Der Roboter-Barista „CinITo“ serviert den Kaffee und zeigt das Zusammenspiel von  industriellen IT-Technologien. Foto:  Copyright: CENTRUM INDUSTRIAL IT

Der Roboter-Barista „CinITo“ serviert den Kaffee und zeigt das Zusammenspiel von
industriellen IT-Technologien.
Foto: Copyright: CENTRUM INDUSTRIAL IT

Lemgo. Roboter übernehmen monotone und teilweise gesundheitsgefährdende Aufgaben, zuhause dreht der Saugroboter seine Runden und das Smartphone ist heutzutage für den Menschen kaum noch wegzudenken. Menschen, Maschinen und Produkte sind direkt miteinander vernetzt: die vierte industrielle Revolution ist längst in die verschiedensten Lebensbereiche eingezogen und die Nachfrage nach Industrie 4.0 Anwendungen steigt kontinuierlich.

Den bunten Blumenstrauß der Industrie 4.0 möchte das Lemgoer Forschungs- und Entwicklungscenter Centrum Industrial IT (CIIT) am 23. März zeigen. „Wir werden bei unserem Live- Streaming Event gemeinsam mit unseren CIIT-Partnern verschiedene Facetten und Potentiale der Industrie 4.0 zeigen. Das Spektrum reicht dabei von der Arbeit 4.0 über den Vertrieb 4.0 bis zum Barista 4.0“, sagt CIIT-Geschäftsführerin Anja Moldehn.

In sechs Online-Beiträgen werden die Zuschauerinnen und Zuschauer über aktuelle Forschungsprojekte informiert, zu den echten Demonstratoren mitgenommen oder sehen reale Produktionen. Nissrin Perez vom CIIT-Partner Fraunhofer IOSB-INA stellt beispielsweise die Facette „Produktion 4.0“ vor und präsentiert eine nachhaltige Fertigung von Mehrwegbechern in der SmartFactoryOWL. Die CUNA-Becher werden bei einer vollumfänglich digitalisierten und transparenten Produktion aus CO2-neutralem, pflanzlichen Material hergestellt und sind wiederverwend- sowie recyclebar. Eine der dafür benötigten Grundlagen ist der Digitale Zwilling, welchen die Kollegen Magnus Redeker und Florian Pethig bei einer Live-Konfiguration und Visualisierung der Prozessdaten in der Verwaltungsschale präsentieren.

Der häufig vorhandenen Sorge, Digitalisierung und Industrie 4.0 könne die menschliche Arbeitskraft überflüssig machen, wird Alexander Kuhn von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe in seinem Beitrag zur „Arbeit 4.0“ entgegnen. Er wird verschiedene Ansätze aufzeigen, wie die Digitalisierung mit dem Menschen im Mittelpunkt gelingt und welche Mehrwerte durch den Einsatz digitaler Assistenz bei der Ausgestaltung menschenzentrierter Prozesse vorhanden sind.

Wie wichtig interdisziplinäres Arbeiten für die Umsetzung erfolgreicher Digitalisierungsprojekte ist, wird im Beitrag „Barista 4.0“ deutlich werden. Seit kurzem wird im CIIT der Kaffee von einem freundlichen Roboter-Barista zubereitet und übergeben. Um den automatisierten Kaffeegenuss möglich zu machen, greifen verschiedene Kompetenzbereiche Hand-in-Hand. Natalia Moriz vom Institut für industrielle Informationstechnik und ihr Team berichten über die technologische Umsetzung und Andreas Otto von Phoenix Contact stellt das benötigte Safety-Konzept vor.

Weitere Beiträge kommen von Professor Andreas Deuter von der TH OWL und Sascha Heymann von Fraunhofer IOSB-INA. Deuter stellt passend zum Thema „Studium 4.0“ den Bachelorstudiengang „Digitalisierungsingenieurswesen“ vor. „Die digitale Transformation in der Industrie ändert Produktionsprozesse und erfordert neue Kompetenzen zukünftiger Ingenieurinnen und Ingenieure. Sie müssen sowohl Produktionssysteme gestalten als auch Datenflüsse verstehen, lenken und interpretieren. Dieser neue Studiengang begleitet sie dabei“, erklärt Prof. Deuter die Hintergründe.

Heymann geht in seinem Vortrag auf den „Vertrieb 4.0“ ein und präsentiert den Industrial APP Marketplace, einen herstellerneutralen und plattformunabhängigen Marktplatz für Hardware, Software und Dienstleistungen.

Der Thementag findet am 23. März von 10:30 Uhr bis 15:00 Uhr statt und wird über die Plattform Microsoft Teams übertragen. Kostenlose Anmeldungen sind über die Homepage des CIIT unter www.ciit-owl.de/industrie40 statt.

Über das CENTRUM INDUSTRIAL IT (CIIT):

Das unabhängige Forschungs- und Entwicklungszentrum CENTRUM INDUSTRIAL IT (CIIT) ist das deutschlandweit erste Science-to-Business-Center im Bereich der industriellen Automation. CIIT- Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung gestalten in gemeinsamen Forschungs- und Transferprojekten die digitale Fabrik der Zukunft. Unter einem Dach, auf einer Fläche von 11.000 m2 , arbeiten und forschen über 400 hochqualifizierte Experten an Zukunftstechnologien und profitieren vom umfassenden Technologie- und Know-how- Transfer. Das Feld der industriellen Automation ist Innovationsmotor der deutschen Kernbranche Maschinen- und Anlagenbau und trägt damit wesentlich zur Sicherung des Standorts Deutschland bei.

CIIT e.V.-Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung gestalten in gemeinsamen Forschungs- und Transferprojekten die digitale Fabrik der Zukunft. Treiber und Akteure sind (markt-)führende Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen, wie beispielsweise das Fraunhofer- Anwendungszentrum Industrial Automation (IOSB-INA), das Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der Hochschule OWL, Phoenix Contact, Weidmüller, ISI Automation, OWITA, MSF-Vathauer Antriebstechnik, Emerson, KEB Automation, TÜV SÜD, Koenig & Bauer Banknote Solutions, Tosibox, Hilscher und Stäubli.