Demo Energiewende

WestfalenWIND inmitten der Demo in BerlinPaderborn. Heimische Windkraftbranche beteiligt sich an bundesweiter Demo – knapp 100 Protestler aus dem Kreis Paderborn und dem Umland wehren sich in Berlin gegen geplante Änderungen am EEG

Unter den etwa 8.000 Demonstranten gegen die von der Bundesregierung geplante Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes waren am Donnerstag in Berlin auch viele Windkraftbetreiber, Landwirte und Branchen-Beschäftigte aus der Region. Unter dem Motto „Energiewende retten“ marschierten die Protestler vom Bundeswirtschaftsministerium am Bundeskanzleramt vorbei zum Brandenburger Tor. Kritik erntete Schwarz-Rot vor allem für die Ankündigung, das Ausbautempo der Erneuerbaren deutlich zu drosseln. Künftig sollen weniger Windkraftanlagen hinzugebaut werden dürfen, als das in den vergangenen Jahren der Fall war. „Es stehen dadurch bundesweit Zehntausende Arbeitsplätze auf dem Spiel“, so WestfalenWIND-Geschäftsführer Michael Obst. Zudem seien durch dieses Ausbremsen der Energiewende die in Paris beschlossenen Klimaziele überhaupt nicht mehr zu erreichen.

„Die Erneuerbaren schaffen Arbeitsplätze vor allem im ländlichen Raum, deshalb war es wichtig und richtig, dass auch unsere Mitarbeiter aus dem Kreis Paderborn in Berlin ihrem Ärger über die Pläne der Bundesregierung Luft gemacht haben“, so Obst weiter.

Aufgerufen zu der Demo hatten u.a. der Bundesverband Erneuerbare Energien und der Deutsche Bauernverband. Sie werfen Bundeswirtschaftsminister Gabriel vor, die Betreiber von dreckigen Kohlekraftwerken zu schützen und zeitgleich die Erneuerbaren-Branche auszubremsen. Vor allem Bürgerenergie-Projekte seien kaum noch zu realisieren, wenn sich die Regierung durchsetze. Die geplante EEG-Reform muss noch durch den Bundestag, bevor sie Anfang 2017 in Kraft treten soll.