Das Phänomen Kloster neu entdecken

Wiedereröffnung der Dauerausstellung im Kloster Dalheim

Lichtenau-Dalheim. Nach „Luther. 1917 bis heute“ ist die preisgekrönte Dauerausstellung der Stiftung Kloster Dalheim im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur ab Sonntag, 18. März, wieder in vollem Umfang zu sehen. Rund 200 Exponate, darunter zahlreiche Neuerwerbungen und Leihgaben aus dem In- und Ausland, sowie kostenlose öffentliche Führungen erwarten die Besucher am Eröffnungstag in Lichtenau-Dalheim (Kreis Paderborn). Der Eintritt ist frei.

Neben liturgischen Geräten, Messgewändern und Modellen können auch Gemälde und Altäre wieder von den Besuchern in Augenschein genommen werden. Foto: © LWL/Ansgar Hoffmann

Neben liturgischen Geräten, Messgewändern und Modellen können auch Gemälde und Altäre wieder von den Besuchern in Augenschein genommen werden. Foto: © LWL/Ansgar Hoffmann

Zwanzig Monate war die Dauerausstellung „Eingetreten! 1.700 Jahre Klostergeschichte“ im LWL-Landesmuseum nur eingeschränkt zu besichtigen. Die Exponate in den beiden Haupträumen des Museums mussten für die Luther-Ausstellung weichen. „Ab dem kommenden Sonntag heißt es wieder Eingetreten!“, freut sich Museumsdirektor Dr. Ingo Grabowsky. „Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, 1.700 Jahre Klostergeschichte hier im Kloster Dalheim zu entdecken.“

Die mit dem Design-Preis „red dot“ ausgezeichnete Ausstellung im ersten Obergeschoss des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts thematisiert auf 1.000 Quadratmetern die historischen und kulturellen Hintergründe des Phänomens Kloster. Exponate aus mehr als zehn Jahrhunderten, detailgetreue Modelle bedeutender Klosteranlagen und moderne Inszenierungen spüren klösterlichem Alltag und Leben nach. Von den spätantiken Wüstenvätern über die Reformen des Mönchtums bis zum Klosterleben der Gegenwart illustriert die Dauerausstellung die Entwicklung der europäischen Ordensgemeinschaften und Klöster.

„In den vergangenen Jahren konnten wir die Sammlung des Hauses kontinuierlich ausbauen“, berichtet Dr. Helga Fabritius, wissenschaftliche Referentin der Stiftung Kloster Dalheim und Kuratorin der Dauerausstellung. Neben aktuellen Leihgaben renommierter Häuser aus dem In- und Ausland konnte das Museum den Eigenbestand durch Neuerwerbungen wesentlich erweitern.Fabritius: „Der Umbau nach der jüngsten Sonderausstellung war eine willkommene Gelegenheit, neue Exponate in die dauerhaft gezeigte Schau einfließen zu lassen und durch ergänzende Ausstellungsstücke neuartige Blickwinkel zu ermöglichen.“

Große Kunstfertigkeit in kleinem Format: Das Gebetbuch aus dem 16. Jahrhundert ist eins der Schmuckstücke, die ab dem 18. März im Kloster Dalheim zu sehen sind. Foto: © LWL/Helga Fabritius

Große Kunstfertigkeit in kleinem Format: Das Gebetbuch aus dem 16. Jahrhundert ist eins der Schmuckstücke, die ab dem 18. März im Kloster Dalheim zu sehen sind.
Foto: © LWL/Helga Fabritius

Einer der Neuzugänge ist ein kleiner Reisealtar von 1549, der die Frömmigkeit des Spätmittelalters widergibt. Auch bereits bekannte Schätze, wie das Gebetbuch von Äbtissin Elisabeth Sophie von Dewitz, werden wieder präsentiert. „Das Buch ist ein Beispiel frühneuzeitlicher Kunstfertigkeit und eines meiner Lieblingsstücke aus der Sammlung“, so Fabritius weiter.

Der Eröffnungstag steht unter dem Motto „Neue Begegnungen und alte Bekannte“. Von 13 bis 17 Uhr können Besucherinnen die Dauerausstellung bei kostenlosen öffentlichen Führungen besichtigen. Das Klosterwirtshaus lädt von 11 bis 18 Uhr zu neu interpretierten Küchenklassikern ein. Der Eintritt ist an diesem Tag und am darauffolgenden Wochenende (24. und 25. März) frei.

Die Dauerausstellung „Eingetreten! 1.700 Jahre Klostergeschichte“ ist bis zum 6. Januar 2019 in vollem Umfang zu sehen. Im Anschluss beginnen die Aufbauarbeiten für die nächste große Sonderausstellung „Verschwörungstheorien – früher und heute“ (Mai 2019 bis März 2020). Die elf Räume rund um die historische Klausur, die Klosterkirche sowie die Klostergärten bleiben weiterhin zugänglich.

horizonte_zingst_2018

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