Bezirkskonferenz DGB NRW in Essen: Delegierte bestätigen Clea Stille mit 99 Prozent – Thorben Albrecht neuer Vorsitzender
Bielefeld. Clea Stille wurde auf der Delegiertenkonferenz des DGB-Bezirks NRW in Essen mit 99 Prozent für weitere vier Jahre als Regionsgeschäftsführerin des DGB in Ostwestfalen-Lippe (DGB OWL) gewählt. Die Delegiertenkonferenz folgte damit der einstimmigen Nominierung Stilles durch die DGB-Kreis- und Stadtverbände in Ostwestfalen-Lippe.
Die 38-Jährige arbeitet seit 2015 beim DGB und ist seit zwei Jahren Regionsgeschäftsführerin. Clea Stille lebt mit ihrer Familie in Paderborn. Der DGB OWL zählt rund 135.000 Gewerkschaftsmitglieder.
An der Spitze des DGB NRW gab es einen Wechsel: Nachdem die Vorsitzende Anja Weber nicht erneut angetreten war, wurde Thorben Albrecht mit 97 Prozent zum neuen Vorsitzenden des DGB NRW gewählt. Als Stellvertreterin wurde die Gütersloherin Anke Unger mit 98 Prozent als stellvertretende Vorsitzende im Amt bestätigt. Neben den Wahlen berieten die Delegierten aus den acht Mitgliedsgewerkschaften über rund 90 Anträge.
Nach ihrer Wahl erklärte Clea Stille:
„Ich freu mich sehr über das deutliche Votum der Delegierten. Das gibt mir Rückenwind in herausfordernden Zeiten. Auch unsere Region leidet unter der wirtschaftlichen Entwicklung. Immer mehr Industriearbeitsplätze in OWL sind in Gefahr. Hinzu kommt ein Strukturwandel in der Wirtschaft durch Künstliche Intelligenz, Anforderungen des Klimawandels und die demographische Entwicklung. Diesen Wandel wollen wir als Gewerkschaften sozial, ökologisch und fair gestalten. Gemeinsam mit unseren sechs ehrenamtlichen DGB Kreis- und Stadtverbänden wollen wir eine starke Stimme gegenüber der Politik sein und uns für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Menschen in unserer Region einsetzen.
Die Verbesserung der Verkehrs- und Infrastruktur, der Erhalt von Arbeitsplätzen, bezahlbarer Wohnraum und ein gutes Bildungssystem stehen für den DGB ganz oben auf der Agenda. Dazu brauchen wir finanziell handlungsfähige Kommunen. Die Tarifflucht von Arbeitgebern führte in den letzten Jahren dazu, dass weniger Steuern und Sozialabgaben der Arbeitnehmenden in die Sozialkassen fließen. Würden alle Arbeitgeber in Deutschland nach Tarifen bezahlen, die die Sozialpartner ausgehandelt haben, wären die Sozialkassen solide aufgestellt.
Angriffe auf den Sozialstaat wie in der aktuellen Rentendiskussion und dem Versuch das Arbeitszeitgesetz zu schleifen, erteilen wir eine klare Absage. Das ist Augenwischerei und löst keine Probleme. Vorrangig müssen in unserem Land starke Schultern mehr tragen und große Vermögen von Multimillionären und hohe Konzerngewinne stärker in die Steuerkassen fließen, zum Wohle aller.“








