Christina Végh wird neue Direktorin der Kunsthalle Bielefeld

Christina Végh (48) wird im ersten Quartal 2020 die Leitung  der Kunsthalle Bielefeld übernehmen. Damit tritt Frau Végh  die Nachfolge von Dr. Friedrich Meschede an, der das Haus  seit Juli 2011 leitet . Die Kunsthalle Bielefeld ist ein national  und internat ional renommiertes Museum und  Ausstellungshaus für die Kunst des 20. und 21.  Jahrhunderts.
Bielefeld. «Mit Christina Végh, derzeit Direktorin der Kestner Gesellschaft in Hannover, gewinnt die Kunsthalle Bielefeld eine profilierte Kunsthistorikerin, die sich mit viel beachteten Ausstellungen und einem internationalen Programm einen Namen gemacht hat und über weitreichende Verbindungen in der internationalen Kunstszene verfügt. » Georg Fortmeier, Aufsichtsratsvorsitzender der Gemeinnützigen Betriebsgesellschaft Kunsthalle Bielefeld. Im Namen der Findungskommission äußert sich Friedemann Malsch, Direktor Kunstmuseum Liechtenstein: «Christina Végh ist eine hervorragende Wahl für die Kunsthalle Bielefeld. Bereits in der Vergangenheit hat sie unter Beweis gestellt, dass sie komplexen Aufgaben gewachsen ist. Ihre fachliche Kompetenz hat sie stets zum Vorteil der von ihr geleiteten Institute einzusetzen gewusst, verbunden mit strategischem Weitblick sowie organisatorischem und diplomatischem Geschick. Ihre Fähigkeiten wird sie zweifellos auch in ihrer neuen Funktion mit Gewinn für die Kunsthalle und die Stadt Bielefeld einbringen.
»Christina Végh: «Ich freue mich, dem Ruf an die Kunsthalle Bielefeld zu folgen, die für ihre ausgezeichnete Sammlung in einer einmaligen Architektur internationales Ansehengenießt. So gesehen locken mich Frank Stella und Charlotte Posenenske, Max Beckmann, Agnes Martin und andere sowie natürlich Philip Johnson. Die in der nächsten Zeit anstehende Renovierung bietet die Möglichkeit, das Haus für die Zukunft mitzugestalten und nicht nur durch Ausstellungsformate und neue Kommunikationsformen, sondern auch räumlich an einem Museum für das 21. Jahrhundert mitzuarbeiten.Die Aufstockung von Budget und Ankaufsetat durch die Gesellschafter sind wichtige Voraussetzungen für ein Gelingen und positives Signal für die Zukunft. Ich freue mich auf die künftige Zusammenarbeit mit anderen Partnern in Bielefeld, dem Kunstverein und dem Kunstforum Hermann Stenner, aber auch mit dem Theater und anderen Akteuren aus Kultur oder Wissenschaft, insbesondere mit der Fachhochschule mit dem Studiengang für Gestaltung oder der Universität mit dem Studiengang Bildgeschichte. Gemeinsam mit einem hochmotivierten Team und dem Rückhalt seitens der Gesellschafter wird es darum gehen,neue Formen der Verzahnung von Sammlung und  Wechselausstellung zu entwickeln und das Haus verstärkt nach außen zu öffnen».
Christina Végh wurde in Zürich geboren, sie begann ihre kuratorische Laufbahn im Jahr 2000 an der Kunsthalle Basel, wo sie mit Peter Pakesch und Adam Szmczyk arbeitete. 2003 erhielt sie ein Kuratorenstipendium bei dem ISCP, International Studio & Curatorial Program, New York. Von 2004 bis Mai 2015 leitete Christina Végh als Direktorin den Bonner Kunstverein. Für die die erfolgreiche Programmatik und Neuausrichtung dieser Institution, verbunden mit Fundraising und baulicher Sanierung, wurde Végh 2010 von der schweizerischen Kunstkommission des Eidgenössischen Bundesamtes für Kultur mit dem Preis für Kunst- und Architekturvermittlung ausgezeichnet. Seit Mai 2015 ist Christina Végh Direktorin der Kestner
Gesellschaft in Hannover. Dort hat sie die Programmatik des Hauses weiter entwickelt und bedeutende internationale Positionen zeitgenössischer Kunst präsentiert. Ihre kuratorische Arbeit zeichnet sich durch generationenübergreifende, experimentelle wie interdisziplinäre Ansätze aus, die gesellschaftliche Fragen und Wissensproduktion verhandeln.  Aktuell wird in der Kestner Gesellschaft ab dem 30. August die Ausstellung «Where Art Might Happen; The early years of CalArts» zu sehen sein. Christina Végh ist verheiratet und hat zwei Kinder.