Auszeichnung für das „Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum“ bei Auftaktveranstaltung

Nieheim.1. Die OWL-Städte Nieheim (federführend), Marienmünster, Schieder-Schwalenberg sowie Vlotho (NRW), Drebkau/Drojwk (Brandenburg) und der Hansestadt Seehausen, Altmark (Sachsen-Anhalt) verbindet ihre ländliche Struktur und die Suche nach zukunftsweisender Kleinstadtentwicklung. Als „Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum“ – kurz BüWoLand – schafft der Verbund mit seinen wissenschaftlichen Partnern Lösungen für den innerörtlichen Leerstand. Das Vorzeige-Vorhaben für das UrbanLand OstWestfalenLippe sorgt für attraktive Lebensumfelder gerade inkleinen Städten. Dafür wurde es jetzt als Projekt der REGIONALE 2022 ausgezeichnet.

image002Das erste Präsenztreffen der beteiligten Kommunen in Nieheim brachte die Akteure in den Austausch und bot Gelegenheit für eine Ortsbesichtigung. Der Projektverbund hat zur Aufgabe, zukunftsfähige Nutzungsmodelle für Flächen und Bestandsimmobilien in den Ortskernen der beteiligten sechs Kommunen, die mit Leerstand vieler Wohn- und Geschäftshäuser in der historischen Ortsmitte kämpfen, auszuarbeiten. Es gilt, neue Wohnmodelle zu entwickeln, die im Altbestand umsetzbar sind. Damit sollen gute Rahmenbedingungen für private Initiativen und Investition geschaffen werden.

„BüWoLand ist ein Next-Practice-Modell. Nicht zuletzt durch Corona suchen immer mehr Menschen das Leben in ländlichen, vitalen Gebieten. Gleichzeitig gilt es, älteren Menschen passende Angebote zu machen. Das Konzept setzt hier an und findet systematisch Instrumente, die helfen, Ortskerne kleinerer Kommunen attraktiver zu gestalten“, würdigt REGIONALE-Leiterin Annette Nothnagel das Vorhab n im Rahmen der Urkundenübergabe. Das „Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum“ wurde im Juni vom UrbanLand Board, dem Entscheidungsgremium der

REGIONALE mit dem A-Status qualifiziert und damit zum Projekt der REGIONALE 2022 gemacht.

Die wissenschaftlichen Partner – das InWIS – Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (Ruhr-Universität Bochum) sowie die Fachhochschule des Mittelstands Bielefeld, Fachbereich Wirtschaft, Innovation & Raumentwicklung, boten in Nieheim fachlichen Input, u.a. wurde ein Datenpool zur Sammlung relevanter Kennzahlen, vorgestellt.

„Das Bündnis ist eine große Chance für die beteiligten Kommunen. Ein fundiertes, wissenschaftlich untermauertes Konzept mit Ansätzen zur Bekämpfung von innerörtlichem Leerstand und den Donut-Effekt, bei dem sich Innenbereiche rückl.ufig zeigen bei gleichzeitig boomenden Außenbezirken, ist das Ziel. Allein von dem wohl ziemlich einmaligen Entwicklungsprozess werden die sechs Gemeinden enorm profitieren. Und durch die bundesweite Vernetzung können wir von guten Beispielen über dem Tellerrand lernen“, so Johannes Schlütz, Bürgermeister der federführenden Stadt Nieheim im Kreis Höxter.

Hintergrund

Das Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum ist eines von vier deutschlandweiten Modellen der „Kleinstadtakademie“ und erhält eine Förderung aus dem Bundesprogramm „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt)“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Damit sollen Lösungen für die Aktivierung von Bestandsimmobilien und Flächen in leerstehenden Ortsmitten erarbeitet werden. Als projektbegleitende Agentur fungiert die OstWestfalenLippe GmbH.

Die sechs beteiligten Städte finden sich unter wissenschaftlicher Begleitung zusammen und untersuchen die konkreten Nutzungsbedarfe mithilfe der wissenschaftlichen Partner. Dabei wird auch konkret mit den Menschen vor Ort gearbeitet. Die erarbeiteten Handlungsoptionen könnten die Kommunen vor Ort umsetzen. Sind sie in den Städten erfolgreich, dienen sie als Muster für andere Kleinstädte.

OstWestfalenLippe richtet die REGIONALE 2022 unter der Überschrift „UrbanLand“ aus. Ziel ist es, die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu stärken. Ein Thema ist das Wohnen. Dafür werden Projekte gesucht, die sich in besonderem Maße mit der Quartiersentwicklung, dem Wohnen, der Gesundheitsversorgung, dem Landschaftsraum sowie der Kultur beschäftigen und dabei die Ansprüche und Vorstellungen der heutigen und zukünftigen Nutzenden in den Fokus rücken. Um die Qualität zu gewährleisten, durchlaufen potenzielle REGIONALE-Projekte für OstWestfalenLippe ein dreistufiges Auswahlund Qualifizierungsverfahren vom C-Status über den B-Status bis zum AStatus. Erst anschließend wird aus den Projektideen ein REGIONALE 2022-Projekt.

Weiterführende Informationen: www.urbanland-owl.de

Ansprechpartner in den Kommunen:

Johannes Schlütz | Bürgermeister der Stadt Nieheim

Tel. 0 52 74 – 982 122 | schluetz@nieheim.de

Jörg Bierwirth | Bürgermeister der Stadt Schieder-Schwalenberg

Tel. 05282 601 11| j.bierwirth@schieder-schwalenberg.de

Michael Fißmer | Fachdienst Planen – Bauen – Umwelt, Stadt Vlotho

Tel. 05733 924-144 | M.Fissmer@Vlotho.de

Josef Suermann | Bürgermeister der Stadt Marienmünster

Tel. 05276 9898-23 | suermann@marienmuenster.de

Lisa Weigelt | Bau- und Ordnungsamt, Hansestadt Seehausen (Altmark)

Tel. 039386 982 62 | l.weigelt@vgem-seehausen.de

Paul Köhne | Bürgermeister der Stadt Drebkau/Drjowk

Tel. 035602 562-0 | Koehne@drebkau.de

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