Ausgrenzungsversuch durch die Gleichstellungsstelle gegen DIE LINKE. Gütersloh gescheitert

Gütersloh. Am frühen Freitagabend fand im Rahmen einer Blue-Button-Online-Veranstaltung ein kommunalpolitisches Speed Dating unter dem Motto „Kommunalpolitikerinnen treffen Bürgerinnen – Zeit für Politik – Austausch zum Frauenalltag in der Kommune“ statt. Damit wolle man mehr Frauen für Politik interessieren. Auch Camila Cirlini von der Partei DIE LINKE erhielt in Ihrer Funktion als Mitglied des Stadtrates eine Einladung, um an dem Speed Dating teilzunehmen. Während der Begrüßung wurde allen Politikerinnen der anwesenden Parteien eine Vorstellung im Rahmen von zwei Minuten gewährt – nur Camila Cirlini nicht. Als sie dann bei Inge Trame, welche die Sitzung leitete, fragte, ob sie sie vergessen habe, antwortete Inge Trame, lediglich die Politikerinnen sollen sich vorstellen, die einer Fraktion im Rat angehören. DIE LINKE habe keinen Fraktionsstatus, demnach dürfe sich Camila Cirlini auch nicht vorstellen. Sie könne aber selbstverständlich wie alle anderen an der Diskussion teilhaben.

Wenn einer Kommunalpolitikerin durch eine Gleichstellungsstelle nicht einmal eine Vorstellung gewährt wird, was soll dann diese Einladung? „Als gewähltes Mitglied des Stadtrates erwarte ich von der Gleichstellungsstelle in Zukunft auch die entsprechende Gleichbehandlung; ansonsten hat eine solche Gleichstellungsstelle ihren Zweck verfehlt. Es hat den Anschein, dass diese Ausgrenzung in einem Hinterzimmer vereinbart wurde. Das ist inakzeptabel und verstößt mehr als nur gegen den guten Geschmack.“ sagt Ratsfrau Camila Cirlini dazu. Eine Teilnehmerin der Online-Veranstaltung, verteidigte die Einwände von Camila Cirlini und forderte, dass auch Frau Cirlini sich vorstellen solle. Dies ergab nach Abfrage der anderen Teilnehmerinnen auch ein mehrheitliches Stimmungsbild.

Dieser unschöne Vorfall war aber nicht das einzige Problem des „Speed Datings“. Das Ganze war eine technische Katastrophe – lediglich eine Handvoll Bürgerinnen hatte sich eingewählt oder es geschafft, sich einzuwählen. Man verbrachte fast 90 Minuten damit nur technisch irgendetwas auszuprobieren. Bürgerinnen konnten sich zwar auch per Telefon einwählen; das ging aber nur nach vorheriger Anmeldung. Nachdem Frau Cirlini dann noch anmerkte, dieses ganze Format mit Blue-Button sei nicht barrierefrei, bekam sie von Inge Trame die abschätzige Antwort, dass man ja nicht auch noch dafür zuständig sei, den Menschen zu erklären, wie derartige Online-Formate funktionieren.

Die Gleichstellungsstelle braucht unserer Meinung nach auf jeden Fall eines: Frauen, denen wirklich etwas an einer Gleichbehandlung liegt und nicht derartig ausgrenzen. Wir hoffen, dass beim nächsten kommunalpolitischen Speed-Dating die Gleichstellungsstelle eine Gleichstellung auch tatsächlich an den Tag legt.

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