Gütersloh. Aktuelle Entwicklungen in der Frauenheilkunde und der fachliche Austausch standen im Mittelpunkt des 1. Gütersloher Symposiums für Gynäkologie und Geburtshilfe Ende Oktober im Klinikum Gütersloh. Viele niedergelassene Gynäkologen und Klinikärzte waren der Einladung von Dr. Wencke Ruhwedel, Chefärztin der Frauenklinik im Klinikum Gütersloh, gefolgt und konnten durch Vorträge namhafter Referenten aus ganz Deutschland ihr Wissen über aktuelle Forschungen und Behandlungsempfehlungen erweitern.
Prof. Dr. Werner Mendling, Leiter des Deutschen Zentrums für Infektionen in Gynäkologie und Geburtshilfe an der Landesfrauenklinik des Helios Universitätsklinikums Wuppertal, referierte zum Thema gynäkologische Infektionen und stellte in diesem Zusammenhang unterschiedliche Erkrankungen, deren Symptome und Ursachen vor. Unter dem Titel „Innovationen der Molekularpathologie“ zeigte Prof. Dr. Ulrich Lehmann von der Medizinischen Hochschule Hannover die Möglichkeiten einer umfassenden Tumorgenomanalyse in der Diagnostik auf, die die Auswahl einer geeigneten Therapie unterstützen kann. Dr. Florian Heitz (Oberarzt in der Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Kliniken Essen-Mitte) und Prof. Dr. Günter Köhler (Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Greifswald) stellten den Teilnehmern aktuelle Forschungsergebnisse bei Sarkomen und Mischtumoren an der Gebärmutter vor. Pflegewissenschaftler Andreas Kocks berichtete von der Einführung und Umsetzung eines hebammengeleiteten Kreißsaals im Universitätsklinikum Bonn – eine für eine Universitätsklinik in Deutschland bisher einmalige Einrichtung. Auch im Klinikum Gütersloh wird dieses spezielle Betreuungskonzept, in dem erfahrene und qualifizierte Hebammen – ähnlich wie bei Hausgeburten oder Entbindungen im Geburtshaus – innerhalb ihres gesetzlichen Kompetenzrahmens selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten, neben der normalen, ärztlich geleiteten Geburt angeboten.
Aufgrund der positiven Resonanz soll das Gütersloher Symposium für Gynäkologie und Geburtshilfe nun jährlich stattfinden, so Chefärztin Dr. Wencke Ruhwedel: „Wir möchten mit dem Symposium ein Forum schaffen, das den Gynäkologen im Umkreis neue fachliche Impulse für ihre tägliche Arbeit bietet, gleichzeitig aber auch den Austausch untereinander anregt.“