Vom Land des Lächelns bis zum lieben Herrn Teufel

PaderbornAm Samstag, 8. August, startet um 9.30 Uhr im Paderborner Ticket-Center am Marienplatz 2a der Verkauf für die Abo-Reihen des Kulturamts in der Saison 2020-2021. Das Kulturamt der Stadt Paderborn lässt sich von der Corona-Krise nicht unterkriegen und hat die Hoffnung auf ein schönes Paderborner Kulturleben 2020-2021 unter Wahrung der Corona-Schutzbestimmungen. Es wird konkret an Szenarien gearbeitet, wie auf der Bühne und im Zuschauerraum alle Regeln eingehalten werden können. „Vermutlich müssen wir diese Szenarien noch monatelang den Gegebenheiten anpassen, aber von vorn herein abzusagen, ist für uns keine Option,“ sagt Kulturamtsleiter Christoph Gockel-Böhner.

Ritter Odilo kämpft gegen Langeweile, ein großer Spaß mit einfachsten Mitteln.Foto: © Marc Lontzek

Ritter Odilo kämpft gegen Langeweile, ein großer Spaß mit einfachsten Mitteln.Foto: © Marc Lontzek

Die Musik-Theater-Veranstaltungen mit dem Landestheater Detmold in der Paderhalle werden zukünftig in der Regel freitags stattfinden. Die Abo-Reihe besteht einerseits aus vier Musiktheater-Vorstellungen mit Orchester: „Der Glöckner von Notre-Dame“ (Ballett mit Orchester), „Das Land des Lächelns“ (Operette von Lehár), „Le nozze di Figaro“ („Figaros Hochzeit“ – Oper von Mozart) und „Jesus Christ Superstar“ (Musical von A. Llloyd Webber und Tim Rice). Sie besteht andererseits aus zwei Orchesterkonzerten des Symphonischen Orchesters des Landestheaters unter Generalmusikdirektor Lutz Rademacher, bei denen u.a. Mozarts Klarinettenkonzert und sowohl Beethovens als auch Mahler Erste Sinfonie auf dem Programm stehen. 

Die Kooperation mit dem Theater Paderborn im Abo „Gemischtes Doppel – Das Klassiker-Abo“ wird fortgesetzt. Auf dem Programm stehen neben „Der Glöckner von Notre-Dame“, „Das Land des Lächelns“ und „Le nozze di Figaro“ drei Schauspiele: „Woyzeck“ (Georg Büchner), „Die Pest“ (nach Albert Camus) und „Was ihr wollt“ (William Shakespeare).

Es wird auch wieder exquisite Kammerkonzerte geben. Das Ensemble Continuum mit Violine, Violoncello, Theorbe und Cembalo nähert sich den verschriftlichten Werken des Barock wieder improvisatorisch. Das Auryn Quartett spielt ausgereifte Klassiker und ist selbst schon einer. Eunice Martins begleitet Asta Nielsens Stummfilm-Version von Shakespeares „Hamlet“ am Klavier, das Kuss Quartett und der Spoken Word Artist Bas Böttcher lassen klassische Musik und modernen Poetry Slam ineinander übergehen. Mit Blockflöten, Gamben und Cembalo präsentiert das junge Ensemble TARS englische Musik aus Renaissance und Barock und zu guter Letzt schickt die Horngruppe der Nordwestdeutschen Philharmonie das Publikum in den nächsten Sommer.

Die Reihe Schülertribüne liegt den Verantwortlichen aus dem Kulturamt besonders am Herzen. Sie richtet sich an Kinder im Grundschulalter. Geboten werden „Billy“, ein Tanztheater über ein IKEA-Regal von den Tanzkomplizen Berlin, „Ali Baba und die 40 Räuber“, ein Figurentheater vom marotte Figurentheater, Karlsruhe, „Frühling im Garten des Riesen“, ein Konzert mit Barockmusik, frei nach Oscar Wildes „The Selfish Giant“ mit dem Ensemble TARS, und drei Stücke vom Landestheater Detmold: „Der liebe Herr Teufel“ (Familienstück nach dem Kinderbuch von Christine Nöstlinger), „Ritter Odilo und der strenge Herr Winter“ (Ritter-Oper mit Musik von Henry Purcell) und „Kannst du pfeifen, Johanna?“ (Oper für Kinder von Alexander Stessin).

Neben dem finanziellen Vorteil von 20% gegenüber dem Kauf von Einzeltickets sind den Abonnentinnen und Abonnenten die Karten sicher, ein „Ausverkauft“ gibt es nicht, auch nicht bei Corona-bedingten Reduzierungen der Gästezahl. Warten an der Kasse entfällt ebenfalls.
Nicht in den Abo-Neuverkauf gehen allerdings zunächst die Sinfoniekonzerte mit der Nordwestdeutschen Philharmonie. Aufgrund der aktuellen Situation und der zu erwartenden Zuschauerbegrenzungen wird aktuell davon abgesehen, neue Abos zu verkaufen. Für diese Konzerte gibt es zunächst auch erst einmal keinen Freiverkauf. 
„Wir arbeiten zusammen mit der Nordwestdeutschen Philharmonie und dem Team der PaderHalle daran, den vielen vielen über Jahre treuen Abonnentinnen und Abonnenten sichere Konzerterlebnisse mit unserem Orchester zu ermöglichen, aber wenn sich die Abo-Zahl noch vergrößern würde und auch noch der Freiverkauf hinzukäme, würde uns das vor kaum lösbare Probleme stellen,“ teilt Kulturamtsleiter Gockel-Böhner mit. Er bittet um Verständnis, hat aber auch eine Alternative parat: „Es gibt Karten im Abo und bald auch im Freiverkauf für die Orchesterkonzerte des Symphonischen Orchesters des Landestheaters Detmold.“

 

MOW_2020