Pforzheim im Goldstadt-Fieber

Ein ausgeprägtes kulturelles Leben mit vielfältigem Großstadtangebot prägt die Stadt.Foto:Stadt Pforzheim

Ein ausgeprägtes kulturelles Leben mit vielfältigem Großstadtangebot prägt die Stadt.Foto:Stadt Pforzheim

Pforzheim. Der Anfang der Geschichte liegt im Jahr 1767, als Markgraf Karl Friedrich von Baden dem Franzosen Autran die Eröffnung einer Uhrenmanufaktur in seiner Stadt erlaubt. In der „Schmuck- und Stahlwarenfabrik“ wird der Grundstein für Pforzheims goldene Zeiten gelegt. 1768 entsteht die erste Zeichenschule, wo Nachwuchstalente mit Entwürfen filigraner Schmuckstücke ihrer Kreativität und Fantasie freien Lauf lassen und das Handwerk in einer der ersten Berufsschulen weltweit von der Pike auf erlernen.

1833 erfolgt die Gründung einer Gewerbeschule und die Anzahl der Betriebe für Schmuckherstellung steigt bis ins Jahr 1864 auf sagenhafte 190. Im Laufe des Jahrhunderts folgen Gründungen von Kunstgewerbeschulen und -vereinen und 1900 sind zum ersten Mal Pforzheimer Schmuckfabriken auf der Weltausstellung in Paris vertreten.

Das alles bleibt für die Öffentlichkeit nicht unsichtbar. Denn die jahrhundertelange Beschäftigung Pforzheims mit Schmuck wird im weltweit bekannten und einzigartigen Schmuckmuseum, dem kulturellen Leuchtturm der Stadt, greifbar. Kostbarkeiten aus vier Jahrtausenden sind hier ausgestellt und anschaulich erklärt. Untergebracht ist das Museum selbst in

Das Schmuckmuseum im Herzen der Stadt Pforzheim. Foto Stadt Pforzheim

Das Schmuckmuseum im Herzen der Stadt Pforzheim. Foto Stadt Pforzheim

einem architektonischen „Schmuckstück“, dem Reuchlinhaus aus den 50er/ 60er Jahren, schön gelegen im Stadtpark.

Technischen Museums der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie

Auch das Technische Museum mit der langen Tradition macht Geschichte lebendig. Im Rahmen des Jubiläumsfestivals 2017 – 250 Jahre Goldstadt Pforzheim eröffnete  im April 2017 das Technische Museum der Pforzheimer Schmuck‐ und Uhrenindustrie nach knapp einjähriger Umgestaltungspause wieder seine Pforten – mit neuen Themen, Bezügen zur Gegenwart, neuen Informationsangeboten und zeitgemäßer Ausstellungsgestaltung.

Es zeigt die Technik der Schmuck‐ und Uhrenindustrie in ihrem historischen Kontext. Dabei geht es nicht nur um die Techniken der Herstellung, sondern auch um Menschen und Arbeitsbedingungen, Ideen und Entwicklungen in der Industrie und in der Stadt Pforzheim. Viele der historischen Maschinen werden vorgeführt. Weil die Industrie in Pforzheim eine lange Tradition hat und zugleich aktuell ist, liegt ein Fokus darauf, wie die Geschichte in der Gegenwart weiterlebt: Zahlreiche Unternehmen haben ihre besonderen Kompetenzen aus der Schmuck‐ und Uhrenproduktion weiterentwickelt und sind heute auch in neuen Märkten erfolgreich.

Spannende Einblicke in die Geschichte der Schmuckindustrie gibt es im Technischen Museum.

Spannende Einblicke in die Geschichte der Schmuckindustrie gibt es im Technischen Museum.

Das Technische Museum ist Ort für lebendige Begegnungen mit der Pforzheimer Schmuck‐ und Uhrenindustrie. Die persönlichen Erklärungen der Museumsmitarbeiter werden ergänzt durch Informationsmedien, die den Besuchern die selbständige Orientierung im Technischen Museum ermöglichen. Während der Charakter der Fabrikatmosphäre erhalten bleibt, signalisieren die neugestalteten Museumsräume die Aktualität der Ausstellung und erleichtern die Entdeckungsreise in die Themen des Museums.

Pforzheim blickt auf eine lange Tradition der Schmuckindustrie zurück. Auch heute noch kommen rund 80% des aus Deutschland exportierten Schmucks aus Pforzheim. Insgesamt zählen Pforzheim und der Enzkreis heute über 11.000 Arbeitnehmer in der Schmuck- und Uhrenindustrie. Zusätzlich leben und arbeiten hier zahlreiche Schmuckdesigner, die individuellen Schmuck per Hand fertigen.

Die Schmuckwelten schließlich ergänzen das Angebot in idealer Weise. Hier findet man Schau- und Verkaufsflächen für zeitgenössische Schmuckproduktion, dazu einen spannenden Parcours, der Gold und Edelsteine zum Erlebnis für Groß und Klein werden lässt: Eine Goldwand zum Anfassen, Diamanten, deren Reinheit auch der Laie durch Riesenlupen begutachten kann…. Zusätzlich finden in den Schmuckwelten Modenschauen, Ausstellungen und Events statt. Im Jubiläumsjahr werden die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft der Goldstadt mit einem eigens kreierten Theaterprogramm, herausragenden Konzerten, faszinierenden Ausstellungen und natürlich jeder Menge außergewöhnlichen Events gefeiert.

Aber auch ein ausgeprägtes kulturelles Leben mit vielfältigem Großstadtangebot prägt die Stadt. Neben den zahlreichen Museen, Kirchen und historischen Stätten verspricht ein Besuch im Gasometer Pforzheim spannende Stunden. Mit eineraufwändigen Generalsanierung wurde der 1912 erbaute Gaskessel zu neuem Leben erweckt. Heute verbindet das 40 m hoheIndustriedenkmal seine faszinierende Technik mit einem spektakulären, weltgrößten 360°-Panorama des Künstlers Yadegar Asisi, das sich auf 3.500 qm im Inneren befindet und welchesman von einer 15 m hohen Besucherplattform aus hautnah erleben kann.

Sehenswertes gibt es reichlich in Pforzheim.

Sehenswertes gibt es reichlich in Pforzheim.

Darüber hinaus ist die Stadt Pforzheim Ausgangspunkt zahlreicher Rad- und Wanderwege durch den Schwarzwald und damit der ideale Startort für einen Ausflug in die Natur. Unter anderem starten hier die drei berühmten Fernwanderwege West-, Mittel- und Ostweg, bevor sie sich ihren Weg durch den Schwarzwald bahnen.

www.goldstadt250.de

www.schwarzwald-tourismus.de