Europäische Praktikumsbörse bringt Schülerinnen nach Grudziądz

Alexandra und JasminGütersloh. „Es war eine sehr tolle Zeit, in der wir viel erlebt und enge Freundschaften geschlossen haben“, bilanzieren Alexandra Viktoria Kaleja und Jasmin Slotta ihren Auslandsaufenthalt in der polnischen Partnerstadt Grudziądz. Die beiden 16-jährigen Schülerinnen von der Geschwister-Scholl-Schule sind die ersten, die im Rahmen der Europäischen Praktikumsbörse im Ausland waren. „Sie haben den Startschuss gemacht. Ihre Begeisterung ist das Schönste, was man hören kann“, sagt Jörg Möllenbrock, EU-Referent bei der Stadt.

„Nach ihrem Aufenthalt haben sie besonders gestrahlt“, bestätigt auch Schulleiterin Christiane Piepenbrock. Und die Jugendlichen strahlen immer noch, wenn sie von ihrer Zeit in der Partnerstadt erzählen. Gemeinsam reisten Alexandra Kaleja und Jasmin Slotta über Ostern für zwei Wochen in die polnische Partnerstadt. „Da unsere Eltern aus Polen kommen, sprechen wir beide polnisch“, erzählt Jasmin Slotta. Das habe ihnen in den zwei Wochen sehr geholfen, da nicht alle Polen englisch sprechen können. Das Praktikum habe ihre Sprachkenntnisse sogar noch verbessert, zudem  seien sie selbstständiger und verantwortungsbewusster geworden, freuen sich die Schülerinnen.

Während ihrer Zeit haben sie bei unterschiedlichen Gastfamilien gewohnt. An den Wochenenden besichtigten sie Danzig, morgens besuchten sie mit ihren etwa gleichaltrigen Gastgeschwistern gemeinsam die Schule, am Nachmittag erkundeten sie die Arbeitswelt. Im Rathaus, im Gericht und in einer Immobiliengesellschaft bekamen sie Einblicke in den Arbeitsalltag. „Ich fand es spannend, Verwaltungen in einem anderen Land kennenzulernen“, sagt Alexandra Kaleja, die in diesem Jahr eine Ausbildung zur Industriekauffrau anfängt.

Auch von der Gastfreundschaft schwärmen Alexandra Kaleja und Jasmin Slotta. Ob in der Schule oder im Praktikum – überall seien sie sehr gut aufgenommen worden. Besonders von der Gastfamilie: „Ich habe meine Gastmutter erst gesiezt, dann habe ich sie ‚Gastmama‘ genannt“, so Alexandra. Die Gasteltern von Jasmin Slotta haben ihr sogar Geschenke für sie und ihre gesamte Familie per Post nachgeschickt. „Bei dem anschließenden Telefonat haben sie gesagt, dass die ersten Tage ohne uns sehr leer waren“, berichtet sie. Und diese Gastfreundschaft wollen die jungen Frauen auch zurückgeben, weitere gegenseitige Besuche sind im Gespräch.

Schulleiterin Christiane Piepenbrock ist ebenfalls begeistert von den Auslandsaufenthalten, die die Europäische Praktikumsbörse ermöglicht. Die Auslandserfahrung baue Vorurteile ab. „Ich war sehr erstaunt über die technische Ausstattung in Grudziądz. Jede Klasse hat ein Writeboard und überall gibt es freies WLAN“, nennt die Schulleiterin ein Beispiel.  Zudem seien die internationalen Kontakte wichtig für die Schüler und für Europa. Die Schulleiterin lobt zudem die gute Organisation und die Betreuung der Praktikanten im Ausland sowie die Unterstützung durch die Familie-Osthushenrich-Stiftung, die die Flugtickets bezahlt.

„Ich bin froh, dass die Europäische Praktikumsbörse so gut angelaufen ist“, zieht Jörg Möllenbrock ein Fazit. Wer mehr über das Praktikum der Schülerinnen erfahren möchte, ist zur Feierstunde anlässlich des Europatages am 5. Mai um 18.30 Uhr in der Geschwister-Scholl-Schule eingeladen. Dann werden die Schülerinnen in einem Vortrag von ihrer Zeit in Grudziądz berichten. Weitere Informationen über die Europäische Praktikumsbörse erteilt Jörg Möllenbrock telefonisch unter 82-2119 oder per Mail an joerg.moellenbrock@gt-net.de.

Foto: Zurück in Gütersloh schwärmen Alexandra Viktoria Kaleja (links) und Jasmin Slotta von ihrem Auslandsaufenthalt in der polnischen Partnerstadt Grudziądz.