Beruflich unterwegs: Hausstaubmilbenallergie statt Erkältung?

Presseinfo_Geschaeftreise_Milbenallergie_InfografikGeschäftsleute und Pendler sind häufig unterwegs und verbringen viel Zeit in öffentlichen Verkehrsmitteln, Autos und Hotels. Ist dann die Nase verstopft und die Augen tränen, schieben Betroffene die Symptome gerne auf die Klimaanlage oder eine anstehende Erkältung. Doch ebenso gut kann eine Hausstaubmilbenallergie die Ursache sein.

Wer beruflich viel unterwegs ist, trifft nicht nur Geschäftspartner – er oder sie macht auch Bekanntschaft mit einer Menge Hausstaubmilben. Im Hotelzimmer ist nachts mit rund 45 Milben pro Kubikmeter zu rechnen. Im Auto verzehnfacht sich diese Zahl dann schon auf 474. Und wer öffentliche Verkehrsmittel nutzt und meint, der Bus sei voll, kann froh sein, dass er die Milben nicht sieht: Dort sind pro Kubikmeter sogar etwa 1.117 zusätzliche Fahrgäste an Bord (siehe Infografik). „Pendler

und Geschäftsreisende, die wiederholt oder über einen längeren Zeitraum an Schnupfen, Niesanfällen oder juckenden Augen leiden, sollten überprüfen lassen, ob nicht eine unbehandelte Hausstaubmilbenallergie dahintersteckt”, sagt Prof. Dr. Martin Wagenmann, Geschäftsführender Oberarzt und Leiter der Allergologie an der Uniklinik in Düsseldorf.

In Deutschland sind rund 16 Prozent aller Erwachsenen auf die Allergene der Hausstaubmilben sensibilisiert. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Milbenanzahl entgegen der landläufigen Meinung zu Hause geringer ist als in öffentlichen Räumen. Gepolsterte Sitze in U-Bahnen, Zügen, Flugzeugen oder Taxen beispielsweise bieten den mikroskopisch kleinen Spinnentieren optimale Lebensbedingungen. In Hotels sind Milben vor allem in Textilien wie Vorhängen, Teppichböden, Polstermöbeln und Kissen zu finden.

Die Auswirkungen einer Milbenallergie reichen von Erkältungssymptomen über eine Nasennebenhöhlen-Entzündung bis schlimmstenfalls zu chronischem Asthma. Dadurch ist nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigt, die Allergie kann eine ernste Gefahr für die Gesundheit bedeuten.

Besteht der Verdacht auf eine Hausstaubmilbenallergie, kann ein Test beim Allergologen (Pneumologen, HNO-Ärzte, Dermatologen verfügen oft über diese Zusatzqualifikation) Aufschluss geben. Fällt das Ergebnis positiv aus, wird der Arzt eine geeignete Therapie mit dem Patienten besprechen. Nur die spezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung (SIT) genannt, kann die Ursachen einer Milbenallergie bekämpfen. Der Allergiker erhält etwa drei Jahre lang das Allergen in Form von Spritzen, Tropfen oder Tabletten. Mit einer Hyposensibilisierung können Betroffene nicht nur die lästigen Symptome bekämpfen, sondern direkt am Ursprung der Allergie gesetzlichen Krankenkassen.

Drei Tipps für Vielreisende mit allergischen Symptomen:

  • Erkundigen Sie sich schon bei der Reservierung nach der Hotelausstattung. Je weniger Textilien wie langflorige Teppiche, Polstermöbel, Kissen und Vorhänge vorhanden sind, desto besser. Gut geeignet sind dagegen kurzflorige Teppiche.
  • Milben bevorzugen ein feucht-warmes Raumklima. Ein Fenster im Hotelzimmer zum regelmäßigen Stoßlüften ist daher für eine gute Luftzirkulation unerlässlich. Die Luftfeuchtigkeit sollte unter 60 Prozent, die Temperatur zwischen 14 und 20 Grad liegen.
  • Bei einem längeren Aufenthalt im Hotel schütteln und lüften Sie die Bettdecke direkt nach dem Aufstehen. So entweicht zunächst die über Nacht durch Schwitzen angesammelte Feuchtigkeit. Das Bettzeug trocknet schneller und die kleinen Spinnentiere fühlen sich zunehmend unwohl.

    Weitere Informationen zur Behandlung der Hausstaubmilbenallergie finden Sie auf www.allergiecheck.de.