„Beim Schlaganfall zählt jede Minute“

Beim Schlaganfall zählt jede MinuteHöxter. Bei einem Schlaganfall, der dritthäufigsten Todesursache, setzen bestimmte Funktionen des Gehirns unvermittelt aus. Die Entstehung des Schlaganfalls, Untersuchungsverfahren und Therapiemöglichkeiten thematisierte ein Vortrag aus der Reihe Gesundheitsabende. Über 100 Interessierte waren der Einladung in das St. Ansgar Krankenhaus (Klinikum Weser-Egge) gefolgt. Veranstalter des Gesundheitsabends waren Chefarzt Norbert Pfundtner, Klinik für Akutgeriatrie des Klinikum Weser-Egge, Claudia Schüler, Gesamtleiterin der Caritas Pflegestationen, und die AOK. Gastreferent Dr. Uwe Heckmann, Chefarzt der Klinik für Neurologie des Klinikum Weser-Egge und Regionalbeauftragter der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, nannte den Bluthochdruck als Hauptrisikofaktor des Schlaganfalls. Daneben erhöhten unter anderem auch Diabetes mellitus, Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.

Wenn gleich mehrere dieser Faktoren zusammen spielen, steige das Risiko deutlich: „Bei Menschen, die Bluthochdruck haben und rauchen, in etwa um das 20-fache.“ Symptome des Schlaganfalls seien halbseitige Lähmungserscheinungen, herabhängende Mundwinkel sowie Sprach- oder Sehstörungen. „Beim Schlaganfall zählt jede Minute“, betonte Dr. Heckmann. „Denn jede Minute, die das Gehirn nicht durchblutet wird, nimmt es  zusätzlichen Schaden, der nicht rückgängig gemacht werden kann.“ Die besten Behandlungsaussichten bestünden innerhalb der ersten Stunden, da dann in bestimmten Fällen eine sogenannte Gerinnsel auflösende Therapie durchgeführt werden könne, die für die Betroffenen besonders erfolgversprechend sei. „Wenn Sie Symptome feststellen, wählen Sie umgehend den Notruf 112“, riet Dr. Heckmann nachdrücklich.

Norbert Pfundtner erläuterte, wie die Klinik für Neurologie in Höxter und die Klinik für Akutgeriatrie in Steinheim bei der Behandlung von Schlaganfall-Patienten zusammenarbeiten: Nach der Behandlung des Patienten in der Stroke Unit in Höxter bietet die Klinik für Akutgeriatrie neben rehabilitativen Maßnahmen die akutmedizinische Weiterversorgung an – mit internistischer Diagnostik und Therapie, sowie unter anderem im Bereich der Logopädie durch eine endoskopische Schluckdiagnostik.

Der Schlaganfall tritt meistens wie ein „Blitz aus heiterem Himmel“ auf. Betroffene und Angehörige sind häufig völlig unvorbereitet und können die schwerwiegenden Folgen kaum absehen. Jährlich sind in Deutschland rund 200.000 Menschen betroffen. Da etwa ein Drittel von ihnen an den Folgen verstirbt, ist der Schlaganfall nach wie vor die dritthäufigste Erkrankung und Todesursache nach dem Herzinfarkt und Tumorerkrankungen.

Die nächste Veranstaltung aus der Reihe Gesundheitsabend thematisiert die regelmäßige Einnahme von mehreren Medikamenten, die zum Teil unnötig sind. Der Vortrag zum Thema „Polypharmazie – Wieviel Pillen braucht der Mensch…?“ findet am 19. Oktober um 17.30 Uhr im St. Johannes Baptist Seniorenhaus in Beverungen statt.

Wer sich darüber hinaus unter anderem über die Klinik für Akutgeriatrie, die Caritas Pflegestationen und das St. Rochus Seniorenhaus informieren möchte, ist herzlich zum Tag der offenen Tür des Klinikum Weser-Egge eingeladen: Am Sonntag, 6. September ab 11 Uhr im St. Rochus Krankenhaus in Steinheim.

Die Patienteninformationsreihe Gesundheitsabende – Altersmedizin im Kreis Höxter

Der demografische Wandel gehört zu den größten Herausforderungen im Gesundheitswesen, da eine steigende Zahl älterer Patienten behandelt wird. Vor diesem Hintergrund bieten Chefarzt Norbert Pfundtner und Claudia Schüler, Gesamtleiterin der Caritas Pflegestationen, in Kooperation mit der AOK die Informationsreihe „Gesundheitsabende“ an. Die Vorträge richten sich an Interessierte, Betroffene und pflegende Angehörige und informieren über wichtige altersmedizinische Themen.

Die Klinik für Akutgeriatrie des Klinikum Weser-Egge, Standort St. Rochus Krankenhaus in Steinheim, ist auf die Therapie aller Erkrankungen des Alters, sowie auf die Mobilisierung und eine funktionelle therapeutische Behandlung spezialisiert. Ziel ist, den Patienten die Rückkehr in die eigene Häuslichkeit zu ermöglichen. Aufgrund von Akuterkrankungen oder Operationen kommen die Patienten in die Krankenhäuser. Oft sind es begleitende Erkrankungen wie Diabetes, Gedächtnisstörungen, eine Herzschwäche oder Mobilitätsstörungen, die den Verlauf der Therapie wesentlich beeinflussen. Die altersmedizinische Behandlung zielt darauf, diese Einflussfaktoren zu beachten und die bestmögliche Selbstständigkeit des Patienten zu erreichen. Auch die Caritas Pflegestationen Weser-Egge leisten Hilfe zur Selbsthilfe und unterstützen ältere Menschen dabei, ihre Selbstständigkeit zu erhalten und ein selbstbestimmtes Leben in vertrauter Umgebung zu führen.

BU: Freuten sich über mehr als 100 Gäste beim Gesundheitsabend zum Thema Schlaganfall im St. Ansgar Krankenhaus: Veranstalter Claudia Schüler (Gesamtleiterin der Caritas Pflegestationen) und Chefarzt Norbert Pfundtner (r.), Klinik für Akutgeriatrie des Klinikum Weser-Egge, zusammen mit Gastreferent Dr. Uwe Heckmann, Chefarzt der Klinik für Neurologie.