Zentrale Zukunftstechnologie: Lob an Paderborner Pragmatismus

Digitalisierung in die Dienste der Bürger stellen: Neujahrsempfang des Kreises Paderborn mit Minister Pinkwart als Festredner, Landrat Manfred Müller zieht erfolgreiche Bilanz und ehrt drei Ehrenamtliche

Paderborn. Wieder ein Jahr ohne Schulden, der Kreis Paderborn hat seine Finanzen im Griff. Der Schuldenstand sinkt in 2018 auf ca. 10 % des Landesdurchschnitts. Für sein gemeindefreundliches Verhalten im Bereich der Finanzen erhielt er als einziger Kreis in NRW die Bestnote. Wiederum flossen viele Millionen Euro in die Renaturierung der Flüsse und den Hochwasserschutz. Es dürfte wohl kaum einen anderen Kreis geben, dessen Gewässer einen ökologisch so guten Zustand aufweisen. Der Paderborner Flughafen wurde als landesbedeutsam eingestuft. Die Kultureinrichtungen boomen. So besuchten mehr als 100.00 Menschen im Jahr die Wewelsburg. Zusammen mit Delbrück und der Leitkommune Paderborn arbeitet der Kreis in der Digitalen Modellregion OWL zusammen mit der Bezirksregierung Detmold, um innovative Ideen auf den Weg zu bringen. Diese erfolgreiche Bilanz zog Landrat Manfred Müller beim Neujahrsempfang des Kreises Paderborn, der unter dem Motto „Digitales @PaderbornerLand“ stand. Viel Lob für die Region gab es vom Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Professor Dr. Andreas Pinkwart, der eigens aus Düsseldorf angereist war, um den Festvortrag zu halten. Es sei großartig, dass bei so einer zentralen Zukunftstechnologie OWL die Nase vorn habe. „Das haben Sie sich hier vor Ort erarbeitet“, so der Minister.

Neujahrsempfang-2018-(1)Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart spannte einen weiten inhaltlichen Bogen von der Reformation, Aufklärung, über die Industrielle Revolution bis hin zur Digitalisierung, die ebenfalls einen vergleichbaren Entwicklungsschub für die Menschheit bedeute. „Wir leben in neuen Zeiten“, so der Minister. Voraussetzung für Digitalisierung sei erst einmal die notwendige Infrastruktur, um riesige Datenmengen permanent transportieren zu können. Ein Beispiel sei das autonome Fahren. Wenn Autos künftig miteinander kommunizieren und sich an Kreuzungen ohne Ampel begegneten, dürfe es keine Unterbrechungen geben. Pinkwart sprach von den „Googles“ dieser Welt, die über Datenmengen verfügten und diese auch nutzten. Auch Kommunen oder Verkehrsunternehmen würden über Daten verfügen und müssten sich überlegen, wie sie diese nutzbringend für die Bürger einsetzen. Die Digitalisierung müsse in den Dienst der Menschen gestellt werden, nicht umgekehrt. Pinkwart sprach von den Chancen, die sich aus der Digitalisierung ergeben könnten, weil sie das Leben der Menschen einfacher machen und verbessern könne. „Wie viel Zeit Ihres Lebens haben Sie schon im Stau gestanden“, fragte er die Anwesenden. Neue Zeitpotenziale ermöglichten es den Menschen, vorhandene Talente zu entdecken, auszubauen und zu erhalten, neue Berufe und Tätigkeiten zu finden. Digitalisierung könne das Leben der Menschen bereichern.

Landrat Manfred Müller erläuterte, dass die Hälfte der Bauakten im Kreis Paderborn bereits digitalisiert sei. „Wir verfügen über ein vollständiges digitales Baumkataster, wir arbeiten an der digitalen Zulassung von Fahrzeugen und dem digitalen Dokumentenmanagement, welches die Grundlage für die vollständige Einführung der E-Akte ist. Die Projektideen reichten von einem Webshop im Kataster-und Vermessungsamt bis hin zu einem voll digitalisierten Straßenverkehrsamt. Besonders am Herzen liege ihm die Stiftungsprofessur für das Government-Entrepreneurship in Zusammenarbeit mit der Garage 33. Hier sollen Erfolgsformate aus der Wirtschaft auf die öffentliche Verwaltung übertragen werden. Mit dem Projekt „BK-digital“ (Berufskolleg-digital) forciere der Kreis Paderborn als Schulträger derzeit die innovative Ausstattung seiner Schulen. Ziel sei es, die Berufskollegs als Lernort für Fachkräfte in einer digitalisierten Arbeitswelt auf Augenhöhe mit der Wirtschaft zu bringen. „Entscheidend wird sein, dass wir die Menschen mitnehmen, ihnen attraktive digitale Angebote machen, die sie gerne annehmen“, betonte Müller.

Der Landrat bat den Minister um Unterstützung für Einflugpunkte aus Osteuropa für den Flughafen, um zusätzliche Ziele zu erschließen. Zusätzliche Gewerbegebiete um den Flughafen seien ebenfalls von Bedeutung für die künftige Entwicklung der Region. „Wir brauchen Arbeitsplätze, wir haben engagierte Unternehmer, die auf Ihre Investitionschance warten. Wer Wachstum schafft, schafft neue Arbeit für Betriebe, die vom Strukturwandel betroffen sind und federt auch die Folgen der Digitalisierung ab. Arbeit 4.0 heißt auch: an der Spitze der Bewegung bleiben“, so Müller wörtlich. Er bedankte sich ausdrücklich, dass das Land NRW dem Spitzenclusterwettbewerb it’s OWL 53 Millionen Euro zur Verfügung gestellt habe.

Landrat Manfred Müller ehrte auch beim diesjährigen Neujahrsempfang drei Einrichtungen und Institutionen für ihr besonderes ehrenamtliches Engagement: Die Initiative Glaubensgarten im Rahmen der Landesgartenschau in Bad Lippspringe, Elisabeth Brockmann und Karl-Heinz Rohgengel.

Die gesamte Rede von Landrat Manfred Müller im Wortlaut und weitere Fotos unter www.kreis-paderborn.de.

Foto: Landrat Manfred Müller (r.) zeichnete beim Neujahrsempfang des Kreises Paderborn Ehrenamtliche für ihr besonderes Engagement aus: Karl-Heinz Rohgengel (Lichtenau-Kleineberg, l.), Elisabeth Brockmann (Altenbeken, 2. v.l.) und die Initiative Glaubensgarten (Bad Lippspringe, Mitte), Gastredner des Neujahrsempfangs war Prof. Dr. Andreas Pinkwart (Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, 2. v.r.) (© Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler)