Traditionsfleischerei Damisch gerettet

Bielefeld/Schloß Neuhaus. Die Filialen der Fleischerei Damisch GmbH in Bielefeld-Senne, Bielefeld-Brackwede und in der Bielefelder Innenstadt sowie die neu eröffnete Filiale in Schloß Neuhaus werden zum 01.06.2020 von der zu diesem Zweck gegründeten Damisch Genuss- Manufaktur GmbH übernommen. 27 Arbeitsplätze werden dadurch erhalten. Geschäftsführer der neuen Gesellschaft ist Stefan Meyer, der aus den eigenen Reihen der Fleischerei Damisch stammt. Er wird das Unternehmen für die Zukunft ausrichten.

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Zum Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Dr. Yorck Tilman Streitbörger bestellt.Foto: Bildhaus Potsdam, Caroline Wolf

Die bereits 1965 von Siegfried Damisch gegründete Fleischerei musste am 17. Oktober 2019 Insolvenz anmelden. Zum Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Dr. Yorck Tilman Streitbörger bestellt. Neben den fünf Bielefelder Filialen und dem Jahnplatz Pavillon betrieb Damisch noch drei Geschäfte in den Hauptbahnhöfen Düsseldorf und Hannover sowie im Bahnhof Friedrichstraße in Berlin. Nachdem dort die Verträge schon vor der Insolvenz durch den Vermieter gekündigt worden waren, reichten die Umsätze nicht mehr aus, um die Kosten des Geschäftsbetriebs zu decken.

Dem Insolvenzverwalter Streitbörger gelang es, die Umsatzeinbrüche durch die Neueröffnung einer Filiale in Paderborn Schloß Neuhaus im Dezember 2019 teilweise zu kompensieren. Die Produktion an der Osningstraße war allerdings angesichts der hohen Nachfrage in den Bahnhofsfilialen für wesentlich größere Mengen ausgelegt. Im Rahmen der Umstrukturierung während des Insolvenzverfahrens suchte Streitbörger daher nach alternativen Produktionsstätten.

Dies ist nun gelungen. In den neuen Produktionsräumen in Schloß Holte-Stukenbrock wird Fleischer Christoph Mertens (bekannt aus dem Paderborner Land) die Damisch-Rezepturen erhalten und mit neuen Kompositionen das Sortiment erweitern. Christoph Mertens legt viel Wert auf natürliche Rohstoffe, die er mit handwerklichem Geschick zu raffinierten Spezialitäten verarbeitet. Die gewohnt hohe Qualität von Damisch bleibt somit erhalten. Lediglich die bereits aufgrund der COVID-19-Pandemie geschlossenen Filialen im LOOM und im real Markt Schweriner Straße bleiben bis auf weiteres geschlossen. Dort sind die Umsätze im März 2020 leider so stark eingebrochen, dass eine wirtschaftliche Fortführung nicht möglich war.

Foto: Thomas Kickert

Traditionsfleischerei Damisch ist gerettet .Foto: Thomas Kickert

Die übrigen Niederlassungen blicken dagegen, so Stefan Meyer, in eine „rosige Zukunft“. Hier werden die Produkte in Spitzenqualität und nach den alten Rezepturen weiterhin angeboten. Hinzu kommt zukünftig die hauseigene Schlachtung. „Wir schaffen es nun von der Schlachtung bis hin zur fertigen Rostbratwurst alles unter einem Dach zu produzieren“, so Stefan Meyer. Durch neue Medien kann der Verbraucher sich in Zukunft transparent von der Arbeitsweise der Damisch Genuss-Manufaktur überzeugen. Die Firma ILSKE MEDIA wurde beauftragt, über die neue Damisch-Philosophie in verschiedenen Filmclips zu berichten.

Der Jahnplatz Pavillon bleibt in den Händen der Familie Damisch. Fleischermeister Christian Damisch und Schwager Alexander Tiemann werden die Bielefelder dort auch zukünftig mit Bratwurst nach altem Familienrezept sowie Pommes frites und Co. versorgen.

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